Vernunft heißt auch Verzicht

Oscar Arias Oscar Arias, Präsident Costa Ricas, soll Honduras in den Kreis ­der Demokratien zurückholen. Sein Ruf als begnadeter Vermittler wird dem Friedensnobelpreisträger dabei nutzen
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Noch einmal schlägt die Stunde des großen Mediators. Óscar Arias Sánchez (68), der Präsident von Costa Rica, erscheint – vielleicht mit Ausnahme des Brasilianers Lula da Silva – wie kein lateinamerikanischer Staatschef berufen, in und für Honduras zu vermitteln. Weil er 1987 das aufgewühlte Mittelamerika befrieden konnte, erhielt Arias noch im gleichen Jahr den Friedensnobelpreis. Er dürfte nun gegenüber Manuel Zelaya, dem aus Tegucigalpa vertriebenen Präsidenten, und Roberto Micheletti, dem in Tegucigalpa regierenden Putschisten, zwei Prinzipien treu bleiben, die ihn schon damals leiteten: Keine der beiden Konfliktparteien wird am Ende als großer Triumphator ihrer Wege gehen. Und: Was auch immer vereinbart wird, muss mit d