Verpuffter Furor

Venezuela Der „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ blieb ein alternatives Gesellschaftssystem schuldig
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 21/2016
Nur mehr heiße Luft? Hugo Chávez proklamierte stets den „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“
Nur mehr heiße Luft? Hugo Chávez proklamierte stets den „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“

Foto: Juan Barreto/AFP/Getty Images

Angenommen, Präsident Nicolás Maduro wird durch einen Militärputsch aus dem Amt getrieben. Wo könnte er Zuflucht finden? In der Botschaft Brasiliens? Dessen Mission in Tegucigalpa nahm einst den honduranischen Präsidenten Manuel Zelaya auf, als der im September 2009 nach einem Staatsstreich um sein Amt kämpfen, aber sich nicht sinnlos opfern wollte. Zweifel sind angebracht. Die derzeitige brasilianische Regierung dürfte Maduro eher abweisen als helfen.

Offenbart diese Annahme das Dilemma der Bolivarischen Revolution, aus der Zeit gefallen zu sein, obwohl deren Frontmann Hugo Chávez noch vor wenigen Jahren den „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ reklamierte? Im Moment wirkt diese Verheißung – seit dem Tod des Comandante im Mä