Verschleppen und vertuschen

Ukraine Die Behörden haben nichts getan, um den Massenmord im Gewerkschaftshaus von Odessa am 2. Mai 2014 aufzuklären, so das Urteil des Europarates in einer Studie
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Der Tag nach der Katastrophe
Der Tag nach der Katastrophe

Foto: AFP/Getty Images

Der 90-Seiten-Report des Europarates ist in einem Punkt sehr eindeutig: Vor dem Massenmord im Gewerkschaftshaus von Odessa wussten die Behörden – besonders die Polizei –, dass ukrainische Ultranationalisten und Hooligans eines Fußballvereins das Anti-Maidan-Lager in der Innenstadt stürmen wollten. Errichtet hatten das Camp Aktivisten, die sich dem Umsturz in Kiew, nicht zuletzt dessen Umständen, widersetzten – es waren ukrainische Staatsbürger vorwiegend russischer Nationalität.

Der seit Mitte dieser Woche vorliegende Bericht stellt fest, dass es vor dem 1. Mai 2014 so gut wie keine Vorkehrungen gegeben hat, um auf die aufgeheizte Stimmung in Odessa zu reagieren – Zusammenstöße und Gewaltausbrüche zu verhindern. Derartige