"Viele haben Ján Kuciak persönlich gekannt"

Slowakei Der Mord am Journalisten Ján Kuciak setzt Premier Fico unter Druck, aber er wird nicht fallen, meint der österreichisch-slowakische Publizist Martin Leidenfrost
Exklusiv für Abonnent:innen
Präsident Kiska legt Premier Fico Neuwahlen nahe
Präsident Kiska legt Premier Fico Neuwahlen nahe

Foto Vladimir Simicek / AFP - Getty Images

der Freitag: Herr Leidenfrost, man hat den Eindruck, der Fall des ermordeten Journalisten Ján Kuciak setzt die Slowakei einer Staatskrise aus. Oder halten Sie das für eine übertriebene Mutmaßung?

Martin Leidenfrost: Die ersten Tage sah es nach einer Staatskrise aus, die Regierungskoalition scheint aber vorläufig zu halten. Zurückgetreten ist der anständigste Minister des Kabinetts, Marek Madaric. Er gab als Grund an, dass er als auch für die Medien zuständiger Minister "die Ermordung eines Journalisten in der Slowakei nicht verkraftet". Bislang hat nur ein einziger Koalitionsabgeordneter angekündigt, die Regierung künftig nicht mehr zu unterstützen. Die Mehrheit ist groß genug, dass noch zwei, drei folgen könnten, ohne da