Von der Vision zum blinden Traum

Pipeline-Gau Die Europäische Union muss sich von ihrem größten ­Infrastruktur-Projekt verabschieden. Der Konzern British Petroleum erklärt die Erdgastrasse Nabucco für tot
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Im Januar 2009 schaukelt sich der Streit zwischen dem Moskauer Energiekonzern Gazprom und seinem ukrainischen Gegenspieler Naftogas dermaßen hoch, dass auch die Kundschaft in Europa etwas davon hat. Der russische Monopolist schickt pro Tag nur noch 65 Millionen Kubikmeter Erdgas statt den sonst üblichen 300 Millionen durch das Transitland Ukraine nach Westen. Offenkundig eine Revanche dafür, dass Kiew seit Monaten russische Energielieferungen nicht bezahlt und für Deutschland, Slowenien, Österreich, Italien und Ungarn gedachte Mengen ungerührt abzweigt. In Moskau ist die Rede von 65 bis 70 Millionen Kubikmeter Gas, die seit dem Neujahrstag beim Transit abhanden kamen. Ein „Akt von Piraterie“, beschwert sich Premier Wladimir Putin. In Kiew macht Pr&