Vorerst kein Schurkenstaat mehr

Wendepunkt In Genf wurde mit dem Iran endlich auf Augenhöhe und in gegenseitigem Respekt verhandelt – das Ergebnis ermutigt. Ob es belastbar ist, wird sich zeigen
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Für den Aufmacher bei iranischen Sonntagszeitungen war gesorgt
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Foto Atta Kenare / AFP - Getty Images

Was tatsächlich zu diesem Durchbruch seit nunmehr elf Jahren Atomstreit mit dem Iran geführt hat, steht nicht in den Artikeln des Agreements von Genf. Kann es auch nicht. Denn diese Einigung wurde deshalb möglich, weil die Islamische Republik von ihren Vertragspartnern zwar weiter als gegnerisches oder fremdes System, aber nicht mehr als feindliches Land behandelt wurde. Vorübergehend, versteht sich. Jähe Wendungen sind denkbar

Es galt im Westen lange Zeit als legitim, den Iran an der Grenze zum Paria- oder Schurken-Staat anzusiedeln, der es verdient hatte, auf die Isolierstation der Staatengemeinschaft verbracht zu werden und notfalls Objekt eines militärischen Strafgerichts zu sein. Die Präsidentschaft von Mahmud Ahmadinedjads hat solcher Stigmatisierung