Wahlen abschaffen?

Gebot der Vernunft Griechenland zeigt, dass der demokratische Kapitalismus ausgesorgt hat. Folgen die Wähler ihren Interessen, stiftet das nur Chaos, und die Märkte sind irritiert
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In Griechenland wird die Demokratie gerade auf Herz und Nieren durchgecheckt. Sie durchläuft einen Eignungstest, um zu erfahren, welcher Sinn ihr in den Zeiten eines hoch entwickelten Finanzkapitalismus geblieben ist. So gut wie keiner, lautet das kaum überraschende Ergebnis. Da die Griechen am 6. Mai nicht so abgestimmt haben, wie das die Finanzmärkte und die ihnen zur Hand gehenden EU-Autoritäten für unumgänglich hielten, muss diese falsche Entscheidung des Wählers richtig gestellt werden. Das geschieht, indem der linken Wahlallianz Syriza unverblümt bedeutet wird, sie solle ihre Wähler verraten und nach dem Votum eine andere Politik betreiben als zuvor versprochen. Sie müsse eine Koalition mit den Parteien eingehen, die für das