Diesem Wahlsieg fehlt der Glanz des Triumphs. Er bringt lediglich einen Zeitgewinn bis zu den nächsten inneren Zerreißproben. In Frankreich will eine Mehrheit der Bürger einen Wandel des politischen Systems. Doch sah man sich an diesem 24. April offenkundig erneut dazu gedrängt, mit Emmanuel Macron den Systemerhalt zu wählen, um einen Systemwechsel zu verhindern, wie er Marine Le Pen vorschwebt. Für das Land ist das keine Lösung, sondern nur die Fortschreibung des Problems. Es besteht in einer signifikanten Legitimationskrise der staatlichen Ordnung. Nach jüngsten Umfragen haben dazu bis zu 60 Prozent der Franzosen kein Vertrauen mehr.
Anschein von Verachtung
Wer nach den Gründen fragt, stößt auf die eingefahrenen Betriebsabläufe der V. Republik. Ihr Regime fördert durch die omnipotente Stellung des Präsidenten die Konzentration auf eine Person, die folgerichtig in die alleinige Verantwortung genommen wird, wenn einer gereizten öffentlichen Stimmung danach ist. Je länger Macron regiert hat, umso mehr wurde ihm das zum Nachteil, umso unwiderruflicher hat er Hass, Protest, Überdruss und Ablehnung auf sich gezogen.
Die lange hinausgezögerte Erklärung seiner erneuten Kandidatur, der fast vollständige Verzicht auf den eigenen Wahlkampf vor dem ersten Wahlgang am 10. April – das roch allzu sehr nach der Verachtung eines demokratischen Vorgangs, den der erste Mann des Staates als lästige Zumutung zu empfinden schien.
Gut 58 Prozent für Macron, das sind etwa acht Prozentpunkte weniger, verglichen mit den 66,1 Prozent beim Stechen gegen Le Pen am 7. Mai 2017. Sie kann als die Herausforderin für sich und ihre Partei erstmals über 40 Prozent Zustimmung landesweit verbuchen. Da auch die Wahlbeteiligung das Niveau von 2017 unterbietet, liegt es auf der Hand, dass Macron eine zweite Amtszeit ohne den Vertrauensvorschuss antritt, der ihm als dem erklärten Erneuerer vor fünf Jahren zuteilwurde.
Nur ist danach kaum etwas von dem gehalten worden, was seinerzeit versprochen war. Zu den gestundeten Reformen gehörte der Verzicht auf ein verändertes Wahlrecht, das dem Stimmenproporz mehr Rechnung trägt als dem Mehrheitsprinzip. Schließlich bleibt nach dem geltenden Reglement Parteien und Wählern regelmäßig die parlamentarische Präsenz versagt, die ihnen vom Stimmenanteil her zustehen müsste.
Winkt eine Cohabitation?
Ungeachtet dessen deutet einiges daraufhin, dass durch die anstehende Neuwahl der Nationalversammlung am 12. und 19. Juni das Ergebnis der Präsidentenwahl nicht automatisch bestätigt wird. Ausschlaggebend könnten die Wähler von Jean-Luc Melénchon und anderer linker Bewerber aus der ersten Runde sein. Muss außerdem Macrons Partei La République en Marche (LRM) Federn lassen und das in Größenordnungen, gibt es womöglich den Zwang zur Cohabitation wie in den späten 1980er Jahren zwischen dem sozialistischen Präsidenten François Mitterrand und dem neogaullistischen Premier Jacques Chirac. Das hieße, Macron müsste mit einem Regierungschef vorliebnehmen, der nicht aus seinem, sondern einem anderen, gegebenenfalls gegnerischen Lager kommt.
Wer könnte das sein? Le Pens Rassemblement National (RN) allein wird im ländlichen Raum und den Hochburgen im Norden nicht so viel Wahlkreise gewinnen, dass sie auf eine Mehrheit in der Legislative mit ihren 577 Sitzen rechnen darf. Allerdings konnte der RN beim ersten Wahlgang in seinem politischen Hinterland Zustimmungsraten von 60 bis 70 Prozent verbuchen. Und ob eine geschlossene Linke unter der Mélenchon-Partei La France Insoumise (LFI) wirklich zustande kommt und dann auch noch so stark wird, um Macron zu zwingen, sie bei der Regierungsbildung zu berücksichtigen, wird sich zeigen. Es ist zwar wünschenswerter, scheint aber kaum realistisch zu sein.
Frankreich war schon nach dem ersten Wahlgang dreigeteilt in ein linkes, rechtes und ultrarechtes Lager, nimmt man die hohe Zahl jetziger Stimmenthaltungen und ungültiger Stimmen hinzu, hat das die Stichwahl bestätigt. Macron bleibt im Amt, aber er wirkt nicht gestärkt, sondern wurde als zweitschlechteste Option durchgewinkt – mehr hingenommen als gewollt. Ihm stehen turbulente nächste Wochen bevor. Und Jahre wohl auch. Die Verteidigung seines Amtes flankiert eine Wechselstimmung, die sich Geltung verschaffen dürfte.
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Kommentare 35
"Nichts haben sie derzeit weniger verdient als Unverständnis oder gar Verachtung." Das schrieben Sie, Herr Herden, den ungarischen Wählern, die Orban mit großer Mehrheit gefolgt sind. Was Sie von den französischen Wählern halten, kann ich heute noch nicht so richtig einschätzen. Aber schön wäre es doch, wenn es Melenchon gelänge, Ministerpräsident zu werden. Das würde mir irgendwie gefallen. Und dann, da bin ich mir ganz sicher, werden Sie auch den französischen Wählerinnen und Wählern Respekt zollen.
Le Pen kann das Ergebnis sicher als Erfolg verbuchen. Wenn sie geschickt agiert (und sie scheint lernfähig zu sein), hat sie gute Chancen, dass es in 5 Jahren reicht. Zumal Macron ein reichlich kompromissloser Neoliberaler ist, dessen Politik einfach zu viele Verlierer produziert. Er versöhnt nicht, er spaltet. Der Zustand der französischen Gesellschaft wird in 5 Jahren verheerender sein als heute. Die Hemmungen, sein Heil in der extremen Rechten zu suchen, werden entsprechend noch weiter abnehmen.
Der Erfolg Mélenchons scheint zudem sehr stark auf seiner Person und seinem recht kraftvollen Auftreten zu basieren. Aber er ist recht alt. Hat die Linke bei der nächsten Wahl irgendeine Aussicht, noch mal was zu reißen? Oder werden Protestwähler mangels Alternativen zwangsläufig Le Pen (oder andere rechtsextreme Kandidaten) wählen?
Gut das Sie wieder da sind Herr Herden, dachte schon sie wurden Gesteimle(t) ! Egal ob Frankreich oder Sachverhalte in einer fiktiven Welt – wer nicht für den “totalen Krieg“ ist, der ist verdächtig! Thema egal – sorry! Peter Scholl – Latour … hat die Massenverblödung ( vor dem Ukraine Krieg ) vorausgesehen!
Ja, es ist nochmal "gut" gegangen. Für dieses Mal.
Warum wir uns für die Regionalwahlen interessieren sollten, wüsste ich nicht. Denn der Premierminister hat im französischen Präsidialsystem doch sowieso nicht viel zu melden. Oder kann jemand fehlerfrei die letzten 4 französischen Premierminister aufzählen? Na also...
Macron konnte Frankreich nicht im Eifelsturm erobern ... Bleibt zu hoffen, dass das Konzentrat aus Louis de Funès, Pierre Richard, Jean-Paul Belmondo ... und Juliette Binoche ... eine gute Portion eigene Analyse und Haltung hinterlässt.
»Diesem Wahlsieg fehlt der Glanz des Triumphs.«
Das mag so sein, allerdings müsste der Politiker oder die Politikerin wohl erst noch geboren werden, die ob des fehlenden Glanzes den Wahlsieg zurückweisen würden. "Fehlender Glanz" ist vermutlich eher das "Argument" eines verzweifelt nach Gründen suchenden Journalismus, der nicht zur Kenntnis nehmen will, aber muss, dass das dumme Wahlvolk mehrheitlich schon wieder nicht die einzig mögliche Entscheidung getroffen hat. Die freilich gar nicht mehr zur Debatte stand, nachdem Mélenchon im ersten Wahlgang drittmalig nicht imstande war, die Mehrheit von sich zu überzeugen. Was ihm wahrscheinlich nicht persönlich anzukreiden ist, besagter Mehrheit steht einfach nicht der Sinn nach linker Politik. Übrigens schon so lange, dass man sich fragen könnte, wann linke Parteien gedenken, eine Revision ihrer politischen Standpunkte durchzuführen, oder ob sie es vorziehen, auf Dauer in Opposition zu verharren und ihre Relevanz gänzlich zu verlieren.
»Er bringt lediglich einen Zeitgewinn bis zu den nächsten inneren Zerreißproben.«
Was bei einem Wahlsieg Mélenchons natürlich gaaaaanz anders gewesen wäre :-)
»Winkt eine Cohabitation?«
Welch' interessanter Traum. Die Verzweiflung des Journalisten muss groß sein. Diese "Womöglichkeiten" sind schon verlockend, denn was ist schon definitiv nicht "womöglich", wenn der Wunsch es will? Allerdings besagt der Umstand, dass etwas womöglich sei, genau so gut, dass es werde wie dass es nicht werde. Also ist die besagte Frage nebst ihrer Erläuterung womöglich eine Nicht-Aussage?
Ich will gar nicht so sehr spotten. Aber mir geht dieser Stil, "Wohlmöglichkeiten" zu suggerieren und dann so zu tun, als sei die Suggestion praktisch schon der Fall, so dermaßen auf den Geist, dass ich sein Überhandnehmen in deutschen Presseprodukten kaum noch ertrage.
Endresultat: Macron ist mit 58,5% der gültigen Stimmen gewählt worden, Le Pen erhielt also 41,5%. Bei 28% Enthaltungen plus 6,2% "votes blancs/nuls" wird man 2022 mit 38,1% aller "eingeschriebenen Wähler" Präsident der französischen Republik.
Interessant: von den "leitenden Angestellten" haben 77% Macron und 23% Le Pen gewählt, von den Arbeitern haben 33% Macron und 67% Le Pen, von den Rentnern 68% Macron und 32% Le Pen gewählt. Zu berücksichtigen ist natürlich, dass diese "sozialprofessionellen Kategorien" ihre interpretatorischen Tücken haben.
Marie Le Pen hat das verstanden und umgesetzt, was Jean-Luc Mélenchon offenbar nicht verstehen will oder kann.
Um eine (breite) rechte Wählerschaft zu adressieren und zu binden müssen Kompromisse eingegangen werden, so hatte sie das Erbe ihres Vaters wenig ruhmreich aber erfogreich auf ein breiteres Gleis gestellt.
Mélenchon bringt radikale linke Positionen mit (wobei er nur mäßig gerne erzählt, wie er diese bezahlen möchte), das alleine reicht offenbar nicht, um eine breite Linke zu vereinen. Ein wenig mehr Le pen würde helfen, damit die Linke überhaupt wieder eine Alternative in Frankreich sein kann.
Und Lutz Herden muss man zustimmen, Macron hat eine Schlacht gewonnen, mehr noch nicht. Ob erseinen Vorsprung bei den Neuwahlen zur Nationalversammlung zu stabilisieren kann ist noch offen.
Aber Macron ist eben nicht die zweitschlechteste Option, er ist die einzige Option für das bürgerliche Lager. Und eigentlich auch für große Teile der Linken.
Gut 42% rechtsnationalistische Franzosen..! Das ist immer noch eine Katastrophe. Eigentlich bin ich sprachlos. Ursachen? Da wird viel räsoniert. Diese Feldstudie hier liefert ein ganzes Panoptikum an Erklärungen: Absolut lesenswert! Offenbar wurden solche Studien für niemanden gemacht, denn gelesen hat sie offenbar auch niemand. Was soll ich sagen? Man hat diese Entwicklungen schon lange kommen sehen. Überrascht bin ich nicht.
Die Sache ist doch relativ einfach!
Macron ist der unbeliebteste Präsident der fünften Republik oder vielleicht der unbeliebteste Präsident seit WK 2. Er ist verantwortlich für die Verschlechterung der Lebensverhältnisse der großen Masse der FranzösInnen.
Frau Le PEN ist rechts und rassistisch, Teile der französischen Gesellschaft sind rassistisch, das Land ist nicht so liberal, wie manche gern glauben möchten.
Es standen also der Teufel und Belzebub zur Wahl. Infolge des ungerechten französischen Wahlsystems kommt es immer häufiger zu solchen Konstellation, nicht nur in Frankreich, auch in den US.
Was kann man machen, wenn es gar keine Wahl gibt bei den Wahlen?
Aus Haß auf Macron haben wohl auch ein paar Linke Le Pen gewählt um den System eins auszuwischen. Das ist nicht völlig unverständlich, aber das ist auch schon alles.
Wenn die Inflation und die Verschlechterung der Lebensverhältnisse, auch und gerade wegen der Sanktionen, so weitergeht, werden die Gelbwestenproteste neu aufflammen. Die Flips werden mit noch größerer Brutalität gegen diese Proteste vorgeben. Die französische Polizei ist die brutalste Europas. Dagegen sind Putins Polizisten gutmütige Lämmer. So sieht der objektive Vergleich aus.
Fazit: das westliche System ist nicht nur in Frankreich in einer systemischen Krise, die der Krieg noch verschärft. Es wächst eine revolutionäre Situation heran, aber es gibt keine politische Kraft, die diese neue Revolution führen könnte, in Frankreich vielleicht Melanchon mit seiner sechsten Republik?
Dass viele Franzosen bei dieser Wahl gefühlt nur zwischen Schlecht und Katastrophe wählen konnten, geht aber auch auf die Kappe der linken Kandidaten.
Das Wahlsystem war allen bekannt, auch, dass es entscheidend ist, in der ersten Wahlrunde den zweiten Platz zu erringen um als Alternative überhaupt zur Verfügung zu stehen. Bekannt war auch, dass Hidalgo, Jadot, Poutou, Arthaud, Lassalle und Roussel nicht den Hauch einer Chance hatten, das zu schaffen – und trotzdem traten sie alle an.
Am Ende liegt Mélenchon 1,2 % hinter Le Pen und die Franzosen dürfen zwischen wirtschaftsliberal und nationalchauvinistisch entscheiden. Ein weiterer Strich auf der endlosen Liste "Linke versauen es durch fehlende strategische Intelligenz".
"Die französische Polizei ist die brutalste Europas."
32 Menschen haben durch die Polizeieinsätze gegen die Gelbwesten ein Auge verloren. Es gab viele andere Schwerverletzte durch extrem harten Polizeieinsatz. Wäre das in Moskau so gewesen, hätte es hier bei den Journalisten einen Aufschrei gegeben. Typische Doppelmoral unserer Meinungsbilder.
Die französische Polizei ist Vorbild für andere Länder in der EU. Ich denke da an die Polizeieinsätze beim G20 Gipfel in Hamburg.
Mindestens ebenso entsetzlich war die Charakterisierung der Gelbwesten in einigen deutschen Medien. Ich denke z.B. an die taz, die bemüht war, die Gelbwesten als rechte Randalierer zu charakterisieren. Das war schon ziemlich viel WILD und wenig Journalismus.
Ja, mit einem gemeinsamen Kandidaten hätte eine Chance bestanden. Auch wenn vielleicht nicht alle grosse Fans von den Melenchon sind: So war es halt auch nix. 2017 nichts gelernt.
Die Franzosen sind einfach viel weiter, als der Rest des ach so freien Westens. In Deutschland gibt keine Alternativen zur Anne Will Demokratie, auch wenn die AfD knapp über 10% geholt hat. Die Franzosen sind anders drauf mit ihren Gelbwesten, selbst wenn sie sich in Sachen Coronapolitik noch ängstlicher gebärden als wir. Aber dass ein AfD Kandidat über 40% der Stimmen holt, wäre bei uns nicht denkbar. Jetzt kann man sagen: "Zum Glück!", die Frage ist, wie sich zukünftig das Bedürfnis nach einem Wandel der Politik, das überall in Europa, den USA und der restlichen freien Welt ähnlich sein dürfte, Geltung verschaffen wird – wenn die Politik ihren Kurs weiter fährt. Was der Fall sein wird, in der besten aller demokratischen Welten.
Ich glaube, es wird unter Umständen noch richtig übel werden, auch bei uns, politisch, gesellschaftlich und vor allem sozial. Wenn die Öl Hamsterer erst einmal geschnallt haben, dass ihre Panik Käufe sie nicht davor schützen, Strom und Heizung nicht mehr bezahlen zu können, wenn die Verteilungskämpfe richtig hart werden und wir vielleicht über täglichen Hunger reden müssen, weil die Politik die Karre in ihrer unterwürfigen Blindheit den Amerikanern gegenüber richtig vor die Wand gefahren hat, dann wird uns Le Pen vielleicht noch als das kleinere, zumindest als ein vergleichbares Übel vorkommen, angesichts der Maßnahmen die die Politik ergreifen muss und wird, um den Staat überhaupt überlebensfähig zu halten. Von einem möglichen Krieg, an dem wir als Kriegspartei nicht nur aus der Ferne betroffen, sondern direkt beteiligt sind, war dabei noch gar nicht die Rede.
Der Ausgang der Wahl Macron vs. Le Pen, das ist wie ein Stimmungsbild und auch ein Menetekel dessen was droht. Gehört werden wird es, die Etablierten haben Angst; aber an die Art wie sie mit ihrer und unserer Angst umgehen haben wir uns ja längst gewöhnt: Das was bislang nicht funktioniert hat wird einfach verstärkt angewandt, nach dem Motto: "War ein nicht genug, mehr hilft auch mehr." Die Impfpflicht lässt grüßen und die schweren Waffen warten auf Friedrich Merz, um endlich für stabile Verhältnisse zu sorgen...
Nun ja, in Frankreich fällt die Wahl wirklich schwer. Rechtsextrem, Linksextrem, Pseudoliberale Überheblichkeit. Die traditionellen Pateien sind nicht ganz schuldlos marginalisiert worden.
Und bei uns ist es genauso. Manchmal schreckt die CDU schweißgebadet aus einem Alptraum hoch, in dem sich SPD, Linke und Grüne über eine Wahlkreiskarte beugen und untereinander absprechen, wer wo einen Kandidaten aufstellt und wer zur Wahl dieses Kandidaten aufzurufen hat. Aber dann legt die CDU sich wieder hin und denkt: "Das wird nie passieren und ich werde weiterhin auch in unzähligen Wahlkreisen mit linker Mehrheit Erststimmenkönig bleiben, einfach weil die Linken zu strategisch intelligentem Handeln nur sehr bedingt befähigt sind."
Was der Westen nicht kann, ist die Welt aus den Blickwinkel der anderen zu betrachten. In den Ländern des Westens lebt knapp eine Milliarde Menschen, also eine Minderheit der Menschheit. Diese "menschliche Minderheit" - es sind die ehemaligen Kolonialmächte - glaubt ihr System des Liberalismus/Neoliberalismus den Rest der Welt mit Feuer und Schwert aufoktroyieren zu müssen. Spätchristlicher, barbarischer missionarischer Eifer.
Wie die Wahlen in Frankreich zeigen, ist das westliche politische System in eine tiefe Krise geraten. Ca. 70% der FranzösInnen lehnt das System ab. In der stabilen BRD sind es immerhin 30% Systemgegner. Die Nochweltmacht USA ist tief gespalten und auch dort ist das politische System in eine Krise geraten.
Für den großen Rest der Welt ist das westliche politische System KEIN Vorbild mehr. Es wird mehr und mehr verachtet und gehaßt! Verständlich, nach 500 Jahren Kolonialismus.
Der Westen - also eine Minderheit der Menschheit - hat das Problem, daß es nicht wie früher eine wie auch immer geartete linke Systemalternative mehr gibt. Es geht nach rechts, leider.
Ich fürchte, der Westen verfällt über kurz oder lang dem Chaos. Für den großen Rest der Welt könnte der Niedergang des Westens neue Chancen bieten. Die "Retter der Welt" kommen nicht mehr aus Europa, aus der Traum!
Wenn der Kapitalismus die indirekten Demokratie aufgefressen hat, wie es im Westen überall der Fall ist, dann spielt es keine Rolle mehr, wer nach einer Wahl die Regierung stellt.
Denn man bekommt überall den gleichen Einheitsbrei kapitalistischer (A)Politik - kapitalistische Verwaltung der Kapitalinteressen - präsentiert. Ob eine Partei sozialistisch, liberal, kommunistisch oder konservativ ist spielt nur ideologisch kurz vor einer Wahl oder in Opposition eine Rolle.
Nach einer Wahl spielt jede Partei (dann unabhängig von ihrer Namensgebung) mit Regierungsverantwortung betraut die kapitalistische neoliberale Klaviatur der materiellen Verteilungsungerechtigkeit rauf und runter, auf deren Zunge die Mitte zerschmilzt und bei den Reichen einen guten Geschmack hinterlässt.
Begreift doch endlich die transnationale Entwicklung & Machtverschiebung des Kapitals! Das ist der Grund, warum es keine nationalen Systemalternativen geben kann, wenn man es mit einem Weltsystem zu tun hat.
DIe Linke wird erst dann wieder groß und bedeutsam werden, wenn sie sich in die Lage bringt, dem Kapitalismus transnational ans Bein zu pinkeln. Dafür muss man den nationalen Raum überwinden bzw. verlassen.
Zitat: "Aber Macron ist eben nicht die zweitschlechteste Option, er ist die einzige Option für das bürgerliche Lager. Und eigentlich auch für große Teile der Linken."
Macron ist die einzige Option für das bürgerliche Lager. Das ist zweifelsohne richtig. Neoliberale wie Macron sind schließlich auch die Ursache für die soziale und ökonomische Misere beziehungsweise die Tatsache, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer größer wird, viele Bürger Angst vor steigenden Preisen haben und dass ihre Rente im Alter so niedrig ist, dass sie nichts mehr leisten können. In dieser Hinsicht unterscheidet sich Frankreich nicht von Deutschland.
Im real existierenden neoliberalen Kapitalismus kann +JEDER+ Bürger Multimilliardär und stinkreich werden, aber nicht +ALLE+ Bürger. (Im real existierenden Kapitalismus müssen manche Bürger nicht einmal stinkreich werden, die werden schon stinkreich geboren.)
Der real existierende Kapitalismus funktioniert wie das bekannte Brettspiel Monopoly, das inzwischen über 100 Jahre alt ist und weltweit zu den erfolgreichsten Brettspielen aller Zeiten gehört.
Wenn man das Spiel lange genug spielt, dann wird ein Spieler mit der Zeit immer reicher und reicher und noch reicher und die anderen Mitspieler kommen auf keinen grünen Zweig mehr und gucken nur noch auf ihr leeres Bankkonto.
Das Ziel der 1948 verstorbenen Erfinderin Elizabeth Magie Phillips war es nicht, mit dem Brettspiel die Leute am Feierabend zu unterhalten. Das Ziel von "Lizzie" Magie Phillips war, den einfachen Bürgern auf spielerische Art und Weise nahezubringen, wie der Kapitalismus (aka die freie Marktwirtschaft) funktioniert und vor allem, dass die Reichen immer noch reicher werden und sich Oligarchen aka "Superreiche" wie Jeff Bezos eine schwimmende Luxusvilla für eine halbe Milliarde (=500 Millionen) Euro kaufen können und viele Bürger, die sich Monat für Monat abrackern, ein Problem damit haben, am Monatsende ihre Miete zahlen zu können.
Für diese einfache ökonomische Erkenntnis reicht das Hirn des bürgerlichen Lager offenkundig nicht aus. Das ist wahrscheinlich sogar bei manchen Linken und den meisten Rechten so.
Dumme Menschen können nichts für ihre Dummheit. Aber die allermeisten Bürger, die sich selbst zum bürgerlichen Lager zählen, haben eine abgeschlossene Schul- und Berufsausbildung und bezeichnen sich als "gebildet", nicht wenige haben sogar eine akademische Ausbildung wie der Vorsitzende der CDU Friedrich Merz, der sich mit seinen zwei Privatjets und der Ferienvilla am Starnberger See (oder Tegernsee?) selbst zu "oberen Mittelschicht" zählt.
Vielleicht liegt es auch nicht an der Dummheit des bürgerlichen Lagers, vielleicht liegt es an Ignoranz, Arroganz, Dekadenz, Gier, Scheinheiligkeit, Doppelmoral und Opportunismus. Das sind schließlich die wahren Werte des Wertewestens.
* Vielleicht liegt es auch nicht an der Dummheit des bürgerlichen Lagers, vielleicht liegt es an Ignoranz, Arroganz, Dekadenz, Gier, Scheinheiligkeit, Doppelmoral und Opportunismus. Das sind schließlich die wahren Werte des Wertewestens.
Ich freue mich auf ihr Gegenbeispiel, bei den es alles das nicht gibt, in dem alle Bürger werte- und sorgenfrei in Wohlstand und Harm0nie leben.
Alles schlecht ist ja relativ, es muss ja etwas besseres geben, also konkret meine ich. Wenn ich sie recht verstehe, wäre das dann der wertefreie Osten..
Zitat: "Der Westen ... hat das Problem, daß es nicht wie früher eine wie auch immer geartete linke Systemalternative mehr gibt. Es geht nach rechts, leider."
Auch am Ende der demokratischen Weimarer Republik ging es in Deutschland nach rechts zum größten "Führer" aller Zeiten.
Manche Nationalisten, Konservative und Angehörige des bürgerlichen Lagers bzw. der bürgerlichen Mitte der Gesellschaft sagen auch heute, dass nicht alles schlecht war beim Adolf und der NSDAP
Wenn der Adolf und seine NSDAP das mit dem Hollocaust und der systematischen Vernichtung der Juden, den Krankenmorden und der Euthanasie, den Zwangsterilisationen, den Konzentrationslagern, der Bespitzelung/Überwachung der eigenen Bevölkerung durch Blockwarte, den sadistischen und brutalen Foltermethoden der Gestapo, den Überfall auf Polen, Frankreich, Russland usw. (=Zweiter Weltkrieg), den Kriegsverbrechen der Wehrmacht inklusive SS und viele andere unschöne Dinge weggelassen hätte, dann wäre das Dritte Reich gar nicht so schlecht gewesen.
Die Gleichschaltung von Presse und Gewerkschaften, der Bau der Autobahnen und das Ehrenkreuz der Deutschen Mutter aka "Mutterkreuz", damit die Deutschen nicht aussterben, wären zum Beispiel tolle Ideen gewesen, sagen Nationalisten, Konservative und Angehörige des bürgerlichen Lagers.
Was sagen die neoliberalen Längsdenker und Verschwörungsleugner von Tagesschau, Tagesthemen, heute-journal, RTL News usw. dazu, dass beim Adolf nicht alles schlecht war?
* hat das Problem, daß es nicht wie früher eine wie auch immer geartete linke Systemalternative mehr gibt.*
Wo und wann hat es denn im Westen eine wirklich regierungsfähige linke Alternative gegeben.
Es gab sicher die Wähler dazu, zumindest in Spanien, Frankreich und Italien, aber die entsprechenden Parteien haben sich mit traumhafter Sicherheit lieber selbst zerfleischt, bevor sie gewählt werden konnten.
Zitat: "Ich freue mich auf ihr Gegenbeispiel, bei den es alles das nicht gibt, in dem alle Bürger werte- und sorgenfrei in Wohlstand und Harm0nie leben."
Vielleicht sind die unbehaarten Affen auf diesem Planeten, die sich selbst als "Homo sapiens" bzw. als "Krönung der Schöpfung" bezeichnen, mehrheitlich auch im Jahr 2022 einfach noch nicht auf dieser Stufe der Erkenntnis angekommen.
Schließlich hat es der Homo sapiens nach zig Jahren menschlicher Evolution geschafft, Luxussportwagen mit 1.000 PS zu bauen und im Weltall herumzuspazieren (sofern er 100 Millionen Dollar oder mehr auf dem Bankkonto hat). Gleichzeitig schafft es der Homo sapiens nicht, dass alle Menschen auf diesem blauen Planeten im Jahre 2022 jeden Tag genug zum Fressen haben und nicht verhungern müssen.
Oder ist das für Konservative, Neoliberale und das bürgerliche Lager schon "Sozialismus"?
Frage: Wie viele Milliarden Euro/Dollar werden Jahr für Jahr für Rüstung, militärische Zwecke und Krieg aufgewendet?
Antwort: Inwischen sind das weltweit rund zwei Billionen US-Dollar. Zwei Billionen Dollar, das ist eine Zwei mit zwölf Nullen vor dem Komma bzw. 2.000.000.000.000 Dollar oder umgerechnet rund 5.000.000 (in Worten: fünf Millionen) Einfamilienhäuser zum Preis von 400.000 Euro/Dollar und das Jahr für Jahr. Dafür muss sogar Jeff Bezos aka Mr. Amazon ein paar Minuten arbeiten, ganz abgesehen von einem Schuhputzer in New York, der für ein paar lausige Dollar am Tag anderen Leuten die Schuhe putzt. Auf 100 Milliarden Eur/Dollar mehr oder weniger kommt es dabei schon gar nicht mehr an.
Dagegen sind die lächerlichen paar Millionen Euro/Dollar, um den Hunger in der Welt zu bekämpfen (und nicht die Hungernden!), weniger als die bekannten "Peanuts" des 2021 verstorbenen ehemaligen Vorstandssprechers der Deutschen Bank AG, Hilmar Kopper.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hilmar_Kopper#„Peanuts“
Das ist im Westen so und im Osten, Süden und Norden nicht anders. Die Unterschiede zwischen den Himmelsrichtungen sind lediglich marginal.
Vielleicht wird es Zeit, dass der Homo sapiens endlich aus dem Weltall verschwindet, bevor sich die Spezies der unbehaarten Affen im Universum ausbreitet und andere Planeten mit ihren scheinheiligen "Werten" beglückt.
Und was sagt der konservative Bundeskanzler Olaf Scholz zur militärischen Aufrüstung und zum Hunger in der Welt?
Aus diesem Grund bin ich stolz darauf, eine rote Socke zu sein (auch wenn es davon nur noch wenige gibt) und kein ignorantes, arrogantes, dekadentes, gieriges, scheinheiliges, verlogenes und opportunistisches Mitglied des "bürgerlichen Lagers" bzw. der "bürgerlichen Mitte der Gesellschaft".
(Warum fällt mit beim Wort "Opportunismus" immer der Name der DDR-Pastorentochter und ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel ein? Da muss ich mal bei Gelegenheit meinen Nachbarn fragen, einen gewissen Herrn Pawlow. Oh je, das ist ein Russe und wer heutzutage mit Russen spricht, der ist ein Feind des "Wertewestens".)
* Aus diesem Grund bin ich stolz darauf, eine rote Socke zu sein .. und kein ignorantes, arrogantes, dekadentes, gieriges, scheinheiliges, verlogenes und opportunistisches Mitglied der "bürgerlichen Mitte der Gesellschaft".*
Jetzt haben sie aber mal alles so richtig rausgehauen. Dabei sollten wir es belassen.
"Das Ziel von "Lizzie" Magie Phillips war, den einfachen Bürgern auf spielerische Art und Weise nahezubringen, wie der Kapitalismus (aka die freie Marktwirtschaft) funktioniert und vor allem, dass die Reichen immer noch reicher werden..."
Interessant, das wusste ich nicht. Das Resultat ist aber meist eher folgendes: Jeder hofft, die Schlossallee zu bekommen... Könnte ja klappen mit Glück.
"Vielleicht liegt es auch nicht an der Dummheit des bürgerlichen Lagers, vielleicht liegt es an Ignoranz, Arroganz, Dekadenz, Gier, Scheinheiligkeit, Doppelmoral und Opportunismus."
Ja. Aber auch an der Angst liegt es. So lange es für einen selbst noch (gefühlt) gut läuft, bitte keine gesellschaftlichen Experimente! Wenn es schiefläuft, kann man tief fallen. Dann doch lieber immer weiter so im angeblich besten aller denkbaren Systeme!
Schade- realpolitisch bin ich zur Machiavellistin geworden. Um etwas besseres zu bekommen, muss man manchmal das Schlechtere wählen. Le Pen hätte den europäischen Kriegstreiben schon aus Kostengründen zum Wohle des französischen bien-etre die Bremse reingehauen. Na immerhin gehen jetzt alle gemeinsam unter, mitsamt den Anstachlern Baerböckin, Hofreiter, Stracke-Wurst, Lindner und Merzens CDU. Tja Olaf- das sind Deine Mitregierer, sich überbietend, wer am lautesten geifert.
Wahlen sind selten relevant, diese hier hätte vielleicht eine kleine Ausnahme gebildet. Vielleicht - denn wer weiß, ob diese hässliche Frau wirklich ihre Ankündigungen (z.B. bzgl. der NATO) umgesetzt hätte.
Die nächsten vielleicht relevanten Wahlen in F sind nun in 5 Jahren, also in einer halben Ewigkeit, heutzutage. Können wir somit abhaken.
Eine wirkliche Veränderung zum Besseren ist nur denkbar durch massiven Druck der Straße! Dazu waren die Gelbwestenproteste ein hoffnungsvoller kleiner Vorgeschmack.
Trotz aller Widersprüche bin ich froh, dass Macron wiedergewählt wurde.
Für mich ist er derzeit der einzige ernstzunehmende Politiker, der auf Augenhöhe mit Putin verhandeln kann und dabei die Interessen Europas im Blick hat, da (nach seinen eigenen Worten) die Europäer ein größeres Interesse an Russland als Teil Europas haben als die USA und deshalb die US-Politik gegenüber Russland nicht als ihre eigene betrachten können.
Schade, dass mit unserem grünen Außenministerium eine europäische Interessenvertretung nicht mehr möglich ist.
Zitat: "Wo und wann hat es denn im Westen eine wirklich regierungsfähige linke Alternative gegeben. Es gab sicher die Wähler dazu, zumindest in Spanien, Frankreich und Italien, aber die entsprechenden Parteien haben sich mit traumhafter Sicherheit lieber selbst zerfleischt, bevor sie gewählt werden konnten."
Da stellen sich die Fragen: 1. Was ist "links" und 2. Sind die Wähler schuld daran, die Parteimitglieder/Parteivorsitzenden der Linken und/oder die neoliberal-konservative bürgerliche Mitte der Gesellschaft, die inzwischen jeden Kritiker als "Querdenker" diffamiert, der ein Wort gegen die Politik der Regierung sagt?
Schließlich leben wir im "Wertewesten" in "aufgeklärten" und "kultivierten" Demokratien mit mehrheitlich "gebildeten" Bürgern oder etwa nicht? Demokratie ist allerdings mehr als die Wahl zwischen Pepsi, Coca Cola und Afri Cola bzw. die Auswahl zwischen 379 Smartphones, 30 TV-Kabelkanälen und die geschlechtsspezifische Diversifikation in m/w/d.
1933 (das ist noch nicht so lange her) haben bei den letzten freien Reichstagswahlen der Weimarer Republik rund 44 Prozent der Deutschen ihren eigenen (rechten) Diktator gewählt und das aus freien Stücken, obwohl es damals Querdenker und linke "Spinner" gab, die öffentlich plakatierten: Wer Hitler wählt, wählt den Krieg. Querdenker gibt es, wie man sieht, nicht erst seit Corona.
Auch ein Mann mit dem Namen Jesus Christus (das ist schon etwas länger her) war seinerzeit ein Querdenker. Damals wurden Querdenker allerdings noch an das Kreuz genagelt. Heute werden Querdenker vom bürgerlichen Lager zusammen mit Aluhuträger, Neonazis und Flacherdlern in einen Topf geworfen und "nur" medial gesteinigt. Manche Zeitgenossen sagen, dass das nach 2.000 Jahren immerhin ein kultureller Fortschritt sei, wenn auch nur ein sehr kleiner.
Vielleicht ist der Homo sapiens nicht die "Krönung der Schöpfung" sondern ein Irrläufer der Evolution.
In diesem Sinne: Genießen wir den Klimawandel mit einem neuen Luxus-SUV und 550 Pferden, die unter der Motorhaube "hüüüüühhhhh" machen, wenn man auf das Gaspedal tritt.
Zitat: "Interessant, das wusste ich nicht. Das Resultat ist aber meist eher folgendes: Jeder hofft, die Schlossallee zu bekommen... Könnte ja klappen mit Glück."
Auch beim Monopoly spielt das "Glück" unbestritten ein Rolle.
Wenn man es 100 mal hintereinander mit 4 identischen Spielerinnen/Spielern A,B,C,D spielen würde, bezweifle ich, dass immer ein und die/derselbe Spieler/in am Ende gewinnt. Auf der anderen Seite wird es auch nicht so sein, dass jeder der vier Spieler jeweils 25 mal gewinnt. Es wäre durchaus interessant, das empirisch zu testen. Es dürfte allerdings ein paar Tage in Anspruch nehmen.
Das Paradoxe ist, dass das Brettspiel Monopoly einerseits weltweit so erfolgreich war und immer noch so beliebt ist, die eigentliche Botschaft des Spiels dabei aber offenkundig immer zu kurz kommt bzw. hinten runter fällt: Das Grundprinzip bzw. die Botschaft lautet: Ein Spieler wird, wenn man es lange genug spielt, reicher und reicher und die anderen Mitspieler kommen auf keinen grünen Zweig mehr.
Monopoly ist zweifelsohne die beste Simulation für die real existierende kapitalistische Wirtschaft, die jemals erfunden wurde. Allein dafür hätte die zumeist unbekannte Erfinderin posthum einen Nobelpreis verdient.
++ Nur, auf allen Kanälen läuft derselbe Mist und Nachrichtensendungen sind ungenießbar! ++
Also das ist absolut ungerecht. Ich hab heute Phönix geguckt, da waren Teile der Linken in der Debatte um die Zukunft, also um ihre Zukunft. Es gibt eine Unmenge guter Länderreportagen und auch noch gute Inlandberichte. Nicht alle, aber viele.
++ Das ist die Freiheit, für die die Deutschen frieren sollen bei 15 Grad in der Wohnung damit der verdammte Ukraine ihren reaktionären Nationalismus ausleben darf, der die Deutschen doch überhaupt nichts angeht! ++
Naja, für Ihren chinesischen Nationalismus würde ich natürlich nicht frieren.
leider nein:
https://www.tagesschau.de/inland/vergessene-nachrichten-103.html
https://www.jungewelt.de/artikel/425164.heuchlerisches-getue.html
Was den ukrainischen Nationalismus angelangt, so bin ich ganz bei der deutsch-polnisch-jüdischen Kommunistin Rosa Luxemburg. Sie meinte sinngemäß, der ukrainische Nationalismus sei nur eine häßliche Fatze ein paar Intellektueller ohne jeden Bezug zum Volk. Wahrscheinlich kennen sie von dieser Frau nur den Satz mit der Freiheit der Andersdenkenden. Dieser Satz findet sich in der selben Schrift von Rosa Luxemburg "Die russische Revolution" in der sie auch Lenin und Trotzki für ihre Nationalitätenpolitik kritisiert. Lesen sie mal, lesen bildet.
Im übrigen bin ich der Meinung der ukrainischen Nationalismus ist wohl der reaktionärste und häßlichste Nationalismus, den es derzeit auf diesen Planeten gibt!
Die deutschen Linken haben ihre ehemalige Ikone vergessen/verraten, schämt Euch!
Hier das Orginalzitat von Rosa Luxemburg:
" Der ukrainische Nationalismus war in Rußland ganz anders als etwa der tschechische, polnische oder finnische, nichts als eine einfache Schrulle, eine Fatzkerei von ein paar Dutzend kleinbürgerlichen Intelligenzlern, ohne die geringsten Wurzeln in den wirtschaftlichen, politischen oder geistigen Verhältnissen des Landes, ohne jegliche historische Tradition, da die Ukraine niemals eine Nation oder einen Staat gebildet hatte, ohne irgendeine nationale Kultur, außer den reaktionärromantischen Gedichten Schewtschenkos. Es ist förmlich, als wenn eines schönen Morgens die von der Wasserkante auf den Fritz Reuter hin eine neue plattdeutsche Nation und Staat gründen wollten. Und diese lächerliche Posse von ein paar Universitätsprofessoren und Studenten bauschten Lenin und Genossen durch ihre doktrinäre Agitation mit dem "Selbstbestimmungsrecht bis einschließlich usw." künstlich zu einem politischen Faktor auf. Sie verliehen der anfänglichen Posse eine Wichtigkeit, bis die Posse zum blutigsten Ernst wurde: nämlich nicht zu einer ernsten nationalen Bewegung, für die es nach wie vor gar keine Wurzeln gibt, sondern zum Aushängeschild und zur Sammelfahne der Konterrevolution! Aus diesem Windei krochen in Brest die deutschen Bajonette." Zitat Ende
Sie wußte schon vor 100 Jahren um die Schädlichkeit des ukrainischen Nationalismus!
Merkwürdig. Seit ich seit 1971 wählen darf: besser, das kleinere Übel wählen.