Wie soll man da weiterleben?

Wiederentdeckung Heinz Reins Roman „Finale Berlin“ beschreibt das Kriegsende in Berlin aus der Sicht eines antifaschistischen Deserteurs
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 21/2015

Dieses Buch ist vielleicht keine literarische Sensation – sensationell ist eher, dass es wiederentdeckt wurde. Aber fesselnd, erschütternd, authentisch ist die Megaerzählung über das waidwunde Berlin in den letzten Tagen im Zweiten Weltkrieg allemal. Über Jahrzehnte war Finale Berlin ins Antiquariat entschwunden, nun jedoch hat der Verlag Schöffling & Co. das Werk zum 70. Jahrestag des Kriegsendes neu aufgelegt. Und dies mit einem Nachwort von Fritz J. Raddatz.

Der Verfasser Heinz Rein (1906–1991) begann mit der Niederschrift noch im Mai 1945, um auf gut 800 Seiten die Schlacht um Berlin und in einer oft atemlosen Sprache die apokalyptischen Zustände zu schildern, denen die Bewohner der Stadt, die verwundeten Soldaten in überfüllten La