Zyklen eines Zyklons

Lateinamerika Nirgends sonst ist mehr Verlass auf die Fluktuation der Regime – und darauf, dass sich die Linke ihren Gegnern leichtfertig ausliefert
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 44/2019
Zyklen eines Zyklons

Grafik: der Freitag

Dass Regierungen im Sog des Aufruhrs untergehen, ist für diesen Kontinent kein seltenes Phänomen, wie im Augenblick zu ersehen. In Ecuador lassen indigene Gemeinschaften nicht zu, dass Kostgängerei beim IWF auf ihre Kosten stattfindet. In Chile wird soziales Unrecht nicht länger als Missstand beklagt, sondern als Misshandlung empfunden, die Widerstand verdient, wie das auch für die Attitüden eines wirklichkeitsfremden Präsidenten gilt. Die Argentinier haben es satt – zum wievielten Mal? –, in den Mahlstrom eines Staatsbankrotts zu geraten, und wählen mit Mauricio Macri nicht nur ihren Staatschef, sondern auch dessen neoliberalen Furor ab. Bolivien bebt wegen einer Präsidentenwahl, die ein Indiz dafür sein kann, dass ein linker A