Geronnene Schmerzen

Medientagebuch Was bleibt: "Mein Leben Teil 2" handelt von der gegenständlichen Gegenwart der Vergangenheit
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Aus anderen Ländern kennt man einige herausragende Filme, die sich mit Fragen des Vermächtnisses der Shoah-Erfahrung in der zweiten Generation beschäftigen. Filme wie Tsipi Reibenbachs Wahl und Schicksal (Habehira Vehagoral, Israel 1993), in dem die Tochter den ritualisierten Alltag der überlebenden Eltern beobachtet und die Filmarbeit zum Katalysator für das kathartische Sprechen der Mutter wird. Oder Abraham Ravetts The March (USA 1999), der im Jahrzehnte dauernden Abrufen der Erzählungen vom Todesmarsch, an dem die Mutter teilnahm, die eigene emotionale Beziehung zu diesen Überlieferungen genauso wie die Fragilität des Erinnerungsprozesses thematisiert. Hierzulande wiederum gibt es zwar viele Filme über die Überlebenden, aber bis jetzt n