Subjektivität skalieren

Digitalisierung Algorithmen sind unfehlbar. Die Daten, auf denen ihre Entscheidungen basieren, sind es nicht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 51/2016
Fakten, Fakten, Fakten – oder etwa nicht?
Fakten, Fakten, Fakten – oder etwa nicht?

Foto: Zuma Press/Imago

Ludwig Wittgenstein erklärte vor 95 Jahren in seinem Opus Magnum Tractatus logico-philosophicus: „Die Welt zerfällt in Tatsachen.“ Der junge Wittgenstein glaubte an eine atomare Wahrheit, an ein Universum, das auf umspaltbaren Fakten gebaut ist. In späteren Werken widerrief er seine früheren Ideen, hielt sie für naiv, für eine akademische Verwirrung. Der Nachwelt ist das egal. Sie hält Wittgensteins Analysen für so messerscharf wie Robert Pattinsons Wangenknochen in Twilight. Beide werden wohl nie der populären Mittelmäßigkeit ihrer frühen Werke entrinnen können.

Dennoch hatte Wittgenstein mit seinem analytischen Zugang zu Sprache und Wahrheit einen großen Einfluss auf Generationen von Philosophen, Linguisten,