Alles ein Abwasch II

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Was ist eigentlich das Gegenteil von gewendeten Ostdeutschen?

Sind das verstockte Ostdeutsche? Fragte ich mich Blick auf den Abwaschlappen, der auch bald mal erneuert gehört, nicht gewendet. Sonst wird er stockig. Und das will man doch nicht.


„Es ist nicht alles schlecht im Westen“, spottet mein Mann manchmal. Meist sagt er das, wenn er bestimmte Käsesorten isst und wenn er das Angebot der Baumärkte bestaunt. Man muss wochenlang nach ein paar miesen Brettern angestanden haben, um zu verstehen, warum man sich über diese Vielfalt – nach fast zwanzig Jahren deutsche Einheit – noch so begeistern kann.


Ob gewendet oder nichtder immer ein bisschen irritierende Psychoanalytiker Professor Hans-Joachim Maaz aus Halle konstatiert, dass die Ostdeutschen nicht geheilt sind. Er meint aber in diesem Falle wohl nicht von der Ostalgie, sondern eher insgesamt als Persönlichkeiten. Jedenfalls erklärte er dies gegenüber dem „Spiegel“.

Ich habe mich gefragt, welche Leute – ob Ost oder West – heutzutage völlig normal ticken. Das muss eine höchst schützenswerte Minderheit sein. Vielleicht sind es aber gerade die völlig Unauffälligen, die am Ende durchknallen, Amok laufen, irgendwelchen Mist machen. Man hält sich heute seine personengebundene Meise, schon als Statussymbol und eben, um vorzubeugen. Wenn man dann nicht mehr rund läuft, fehlt wenigstens das Überraschungsmoment.


Schürze ab, Handtuch über den Trockner, Ende für heute.


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Geschrieben von

Magda

Immer mal wieder, aber so wenig wie möglich

Magda

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