Alles ein Abwasch XXVII - Männer wollen das Einmalige

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Männer haben einen Hang ins Einmalige. Behaupte ich. Denn: Wenn eine Mahlzeit aus meinem Empfinden mal wieder gut gelungen ist, wie heute der kleine Spargel mit Sauce und Schinken (hoffentlich hilft’s und wir nehmen ein bisschen ab), hörte ich heute, wie schon so oft: So gut, wie heute, war das noch nie, das war einmalig.

Ich weiß es besser, auch wenn das dominant klingt. Ich weiß, dass auch bei den jeweiligen Herstellungen von Spaghetti Bolognese, ähnliche Bewertungen erfolgt sind. Mir schmeckte es damals und heute.

Männer wollen die Wiederholung des Guten nicht, eigentlich wollen sie die Herstellung des Einmaligen, Unwiederholbaren. Je länger ich auf der Erde lebe, in der sich alles leider immer wiederholt, umso deutlicher wird mir, dass männliches Wesen dagegen rebelliert.

Ich erinnere mich an einen Freund, der von seinem Katzentier immer behauptete, sie sei die Inkarnation der Idee von Katze. Alle andere Geschöpfe – auch meine beiden Exemplare - waren in seinem Blick Ableitungen. War das nicht Platon, mit seinen Ideen? Wollen die Männer immer dorthin in die Welt der Ideen? Einmalig, Unverwechselbar, Nie wieder herstellbar? Was weiß ich, ich bin so ungebildet.

Kann es sein, dass Männer, wenn mal was erzeugt ist, immer Angst haben, es kommt was nach, das dem Erzeugten den Kampf ansagt? Und sind Frauen da sorgloser, weil sie immer wieder furchtlos die Maschen aufnehmen und weiterspinnen und die Wiederholung ihr Metier ist?

Die Einmaligkeit ist ein gefährliches Ding. Wer was Einmaliges weiß, dem wird am Ende dazu verholfen, dass es nicht weiter bekannt wird.

Kleiner weiblicher Trostspruch: Die Wiederholung ist die Mutter der Weisheit. Na, das gilt auf jeden Fall.

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Geschrieben von

Magda

Immer mal wieder, aber so wenig wie möglich

Magda

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