Älter werden – weiblich

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Ein Link zu einem der – wenigen Beitrage im politischen Feuilleton von Deutschlandradio Kultur, den ich mit Zustimmung und Interesse gehört habe.

Titel: Gewonnene Jahre – wider die unbedachte Rede von der Überalterung der Gesellschaft von Ottfried Höffe

Ein für ältere Leute sehr ermutigender und für mich auch bestätigender Beitrag. Bei allen Ängsten, Befürchtungen und erlebtem Nachlassen, nimmt bei solch einer Betrachtung der Willen zu, sich nicht drein zu schicken.

Bei der Gelegenheit stelle ich fest: Die Probleme Älterer werden in diesem Umfeld hier selten bis gar nicht thematisiert. Themen älterer Frauen nun schon überhaupt nicht. Da liegt „der Freitag“ voll im Trend.

In einem Beitrag ging es um Senioren und das Internet. Es ging um Männer. Frauen kommen ab einer bestimmten Alterskategorie nicht vor. Es sei denn, sie melden sich selbst zu Wort. Das ist allerdings ein Problem. Ältere Frauen machen sich hin und wieder selbst zu Komplizinnen des Verschweigens. Sie sind ganz zufrieden, wenn man sie überhaupt noch wahrnimmt, wenn gesagt wird, man spüre ihnen das Alter gar nicht an. Und sind in der Versuchung, sich bei einer Jugendlichkeit anzubiedern, die ihnen selbst aber die eigene Sprache nimmt.

Aber auch das ändert sich: Älter sein ist eine Erfahrung, die nicht immer nur schöne Themen assoziiert. Und wenn sie aufgebracht werden, erntet man kaum Resonanz, sondern das übliche vielsagende Schweigen. Dieses Schweigen kann Ratlosigkeit und Berührungsängste mit dem eigenen Altern enthalten- aber es ist da. Vielleicht auch, weil der Bedarf an Meldungen über die alternde Gesellschaft gedeckt ist – mit ziemlich herabstimmenden Prognosen. Vielleicht auch, weil immer nur Botschaften erwartet werden, die das Alter selbst eher verdecken als ins Zentrum rücken. Das sind "Obwohl-Botschaften". Sieht noch gut aus, obwohl. Obwohl schon älter, noch ganz auf der Höhe, Alter als Chance. Oder die ganzen „Endlich-Werke“. Endlich 40,50,60: Endpunkt: Endlich tot.

Interessanterweise kommt das Thema Alter aber auf, wenn jemand Munition sucht und dabei nicht wählerisch ist. Auch ich habe in diesen Tagen manchmal überlegt, ob es weise war, mich wie ich bin und mit meinem Alter hier vorzustellen und damit – hin und wieder – auch Diffamierungen einzufangen.

Noch eine allgemeinere Anmerkung: Ich fühle mich wenig ermutigt -ob als Ältere oder als weibliche Bloggerin – hier Ideen einzubringen. Ob zum Älter werden oder andere Projekte, ich sehe da wenig Chancen.

Es klüngelt ein bisschen scheint mir. Und es klüngelt hier sehr sehr männlich mit juvenilem touch.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Magda

Immer mal wieder, aber so wenig wie möglich

Magda

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