Anwesenheitswahn und Abwesenheit von Geist

arbeitszeitmodelle Ein paar Anmerkungen zu einer Forderung von Andrea Nahles. Arbeitszeitmodelle werden momentan breit und kontrovers diskutiert. Ein durchaus lohnendes Thema.

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

"Präsentismus" nennt sich fachlich - habe ich in einer entsprechenden Arbeit gelesen - die Tendenz, die sich noch aus einer fordistisch geprägten patriarchalen Arbeitseinstellung herleitet, auf der Arbeitsstelle immer Anwesenheit zu signalisieren, auch wenn die Abläufe dies eigentlich gar nicht notwendig machen.

Wir im Osten nannten das umschreibend: "Im Kreml brennt noch Licht".

Abgesehen von Berufen, die direkte Ansprechbarkeit und Kundendienst zum Inhalt haben, gibt es viele Tätigkeiten, die von zu Hause aus - auch in flexiblisierten Arbeitszeitmodellen - ausgeführt werden können. Ich nehme stark an, dass z. B. beim "Freitag" auch nicht ständig" Präsenzpflicht herrscht, sondern Beiträge auch von zu Hause aus geschrieben werden. In diesen vernetzten Zeiten gibt es mannigfaltige Möglichkeiten, zu kommunizieren.

Darüber gibt es eine breite Debatte. Sie entstand auch im Zusammenhang mit der Frage, wie Frauen und zunehmend auch Männer Arbeit und Kinderbetreuung besser unter einen Hut bringen könnten. Arbeit zu Hause, flexible Arbeitszeiten, Präsenzpflicht zu bestimmten Zeiten sind die entsprechenden Stichworte.

Hier ist ein Beitrag zum Thema: Ergebnis zählt, nicht Anwesenheit

Es gibt vom Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung - IAB - dazu massenweise Material, das ich empfehlen kann.

Die Reaktionen also auf Andrea Nahles Anmerkungen sind dumm, kenntnislos und ignorant.

Davon abgesehen,wenn jemand einen Blog mit "Hassobjekt Andrea Nahles" überschreibt, dann ist abzusehen, was er erreichen will. Erkenntnisse will er nicht verbreiten.

Deshalb schreibe ich meine knappen Anmerkungen dazu in einem Extrablog. Ich will von dem Kakao nicht auch noch trinken, durch den hier jemand die Community zieht.

Dass Andrea Nahles unbeliebt ist, ist mir nicht so wesentlich. Die Häme gegen die Ministerinnen in der GroKO wird sich verstärken. Das ist schon mal absehbar. Und wenn, dann werden die Zuschreibungen andere sein als sie gegenüber Ministern angewendet werden. Auch das ist absehbar.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Magda

Immer mal wieder, aber so wenig wie möglich

Magda

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