Bis auf die Zähne bewaffnet

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Bis an die Zähne bewaffnet

Kürzlich machte sich Uwe Wittstock Gedanken über das Lachen der Funktionäre.

www.welt.de/die-welt/kultur/article4876680/Das-Lachen-der-Funktionaere.html

„Man muss es gesehen haben, wie die Herren nach der Konferenz - von ihren Kollegen umringt - aus dem Saal treten. Wie sie lachen, wie sie feixen, wie der eine dem andern anerkennend gegen die Schulter knufft: Gut gemacht, prima gelaufen. Plötzlich glaubt man zu verstehen, weshalb Herta Müller noch 20 Jahre danach zornig ist, sobald sie nur daran denkt. Und man beginnt zu ahnen, was es kostet, sich solchen Leuten in den Weg zu stellen, an einem Ort, an dem sie noch immer fast alle Machtmittel in Händen halten.“

Schreibt der Kritiker in seinen Impressionen über die Frankfurter Buchmesse in der „Welt“.


Jaja, man soll kritisch sein mit den Chinesen. Man soll ihnen nichts schenken.

Aber wenn man seine Kritik ein bisschen gerechter verteilt, dann kann man sich im hiesigen Fernsehen reichlich lachende Funktionäre in allen Parteien reinziehen. Machgewohntes Zähneblecken zum Abwinken. Wenn ich das eiserne Grinsen von Peer Steinbrück sehe (jetzt ist er ja ein bisschen verschwunden) oder auch das juvenil-frohsinnige von Guido Westerwelle oder – ganz erschreckend – das von K.T. zu Guttenberg, da weiß ich immer, was das heißt: Bis auf die Zähne bewaffnet.

Man weiß in der politischen Klasse durchaus, wie manMacht herbeilacht.

Kritischeher Dialog mit mir:

Einwand: Gewiss, gewiss, die Entscheidungen der hiesigen eisernen Grinsepeter sind nicht autoritär wie in China.

Aber manchmal auch sehr folgenreich für Betroffene.


Einwand: Aber das ist doch was anderes.

Jaja, hier kann man wenigstens drüber reden, auch wenn einem das Lachen über das machtbewusste Lachen vergehen kann.


Einwand: Aber, aber, Du hast gar nichts verstanden von der Demokratie.

Doch, doch, ich nehme sie ernst und zwar auch im eigenen Land.



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Geschrieben von

Magda

Immer mal wieder, aber so wenig wie möglich

Magda

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