Dachau - Oberursel - Abu Ghraib - Guantanamo

CIA-Folter Der Schriftsteller Jean Amery schrieb: „Wer der Folter erlag, kann nicht mehr heimisch werden in der Welt.“ Er erkannte, was ihr wirkliches Ziel ist: Die Auslöschung.

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Dass die Wurzeln der Folter durch die Jahrhunderte reichen, weiß man. Dazu gibt es genügend Veröffentlichungen, Überlegungen und historische Abhandlungen. Hier ein Beitrag über Psychologie und Folter.

Auch die Folter durch die CIA ist seit Jahrzehnten bekannt und - schon vor den gegenwärtigen entsprechenden Veröffentlichungen - immer Gegenstand der Anklage gewesen.

https://www.youtube.com/watch?v=aBgIO_PqNr4

Dass aber Spezialisten der CIA gleich nach dem Kriege schon im KZ Dachau und in geheimen Orten bei Frankfurt von den Erfahrungen der ehemaligen Folterer zu profitieren trachteten, wurde ist erst seit einiger Zeit ein Thema.

Sie traten in Erfahrungsaustausch mit entsprechenden Spezialisten. Der Südwestfunk hat dazu eine Dokumenation gesendet, die sehr schockierend ist.

Seit 1963 gibt es "Kubark" - das "klassische Handbuch nachrichtendienstlicher Vernehmungen der CIA" - das auch immer wieder international erwähnt und "angewendet" wird.

Die Bundestagsabgeordnete Ulla Jelpke hat es ins Deutsche übersetzen lassen. Wer es wissen wollte und wissen will, der kann es wissen. Südamerikanische Diktatoren waren fleißige Kubark-Schüler.

Die gegenwärtige Empörung ist berechtigt, aber die USA foltern seit Jahrzehnten. So ist dem allem eine große Spur Heuchelei eigen.

Folterexzesse gibt es und gab es in Ost und West.

In der Zeit der "Großen Säuberungen" in den 30er Jahren postulierte der sowjetische Generalanläger Wyschinski: "Das Geständnis ist die Krone des Beweisrechts". Ein solches kann man jederzeit erreichen, vor allem, wenn es - abgesehen von den politischen Machtkämpfen innerhalb der kommunistischen Partei - eigentlich gar nicht um Ermittlungen geht, sondern um den Kampf gegen "Volksfeinde", die immer und überall zu finden waren und nach vorgegebenen Normen zu inhaftieren waren.

Das schreibe ich, damit nicht der Vorwurf der Einseitigkeit auftaucht.

Hier noch einmal eine historische Zusammenfassung

Und ein guter Beitrag von telepolis.

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Geschrieben von

Magda

Immer mal wieder, aber so wenig wie möglich

Magda

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