Immer, wenn ich Der Breite Dnjepr höre, geht mir das Herz auf. Früher galt das ganz einfach als ein sowjetisches Volkslied, auf vielen Melodija-Platten vertreten. Jetzt ist es ein ukrainisches Volkslied. Aber der Dnjepr hält sich nicht an die Einteilungen.
Auf vielen Aufnahmen, die es gibt, sieht man die Ukrainer aufstehen. Es ist eine informelle Hymne.
Zu hoffen ist, dass sie im großen breiten Dnjepr nicht nur den Machtvollen sehen, sondern auch den Verbindenden, an dessen Ufer die Menschen ihren so bedrohten Alltag leben.
Der Dnepr stöhnt und brüllt, der breite,
Zornbebend heult der wilde Wind,
Beugt tief hinab die hohe Weide,
Wirft Wellen, die wie Berge sind.
Still kommt der bleiche Mond gezogen,
Lugt zaghaft hinter Wolken vor –
Gleich einem Kahn auf blauen Wogen,
Versinkt er bald, taucht bald empor.
Noch krähte nicht der Hahn. Noch schweigen
Die Dörfer rings, du hörst kein Wort,
Nur Eulen rufen in den Zweigen,
Ein Eschenast knarrt hier und dort.
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