Die Enden der Parabel S. 167 - 210

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Es geht noch eine Weile weiter mit Katjes Geschichte. Und das wahre Geschäft des Krieges wird genannt. „Vergesst nicht, dass das wahre Geschäft des Krieges im Kaufen und Verkaufen besteht. Mord und Gewalt ergeben sich von selbst, das kann man Amateuren überlassen. Die Dimensionen des Sterbens im Krieg haben eine ganze Reihe nützlicher Effekte. Sie geben ein vordergründiges Spektakel ab, das die wirkliche Dynamik des Krieges zu verschleiern hilft. „....“Der wahre Krieg ist ein Kult der Märkte“. Das sind so Sätze.

Pirat Prentice trifft Katje, sie kommen sich nahe. Und Osbie nimmt eine Prise Muskat. Muskat soll reichlich euphorisierend wirken.

Und dann kommt wieder ein völlig verrücktes Kapitel aus dem Leben eines gewissen Van der Groovs, der nach Mauritius segelte und Dronten – eine merkwürdige Tiermelange – jagt. Was das alles soll, weiß ich jetzt nicht. Aber am Ende sollen die Dronten auch noch bekehrt werden.

Und nun ist gut mit diesem lederhäutigen Flugfuchszeug. _______________________________________________________

Einschub und Vertröstung:

Wenn ich fertig bin mit diesem Buch dann lese ich – ich schwöre – einen Band Hedwig Courths-Mahler

Nicht aus Belohnung, sondern als angemessene Strafe für die Lektüre eines Werkes, das ich immer nur in Teilen verstehe. Courths Mahler kann man am Ende in fünf Sätze fassen. Das wird prima. Ich freu mich schon. Eine gerechte Sühne wird das.

Ich nehme Griseldis das ist ein besonders schlichtes Werk.

(Entschuldigung, dieser Absatz dient therapeutischen Zwecken.)______________________________________________________

Dann trifft Slothrop auf Darlene und es wird exzessiv gepimpert. Sehr einprägsam. Und es werden vertrackte Bonbons genascht. Und ich sage mir dann wieder: Kaum hat man einen Handlungsfaden gefunden „verwirbelt“ die überbordende Metapheritis jeden Zusammenhang.

Am Schluss vögeln Roger und Jessica und der kriegt einen veritablen Ständer, weil er den immer bei anfliegenden Raketen kriegt.

Dafür gibt’s auf S. 210/211 eine schöne Stelle über Zahnpastatuben, etwas was auch ich durchaus für wichtige Bestandteile des täglichen Bedarfs halte. „In den eisbärtigen Schuppen der Rohleger wo es rasselt und klappert wenn die Brise vom Kanal weht, liegen Tausende von alten, ausgedrückten Zahnpastatuben, oft bis zur Decke aufgehäuft, Tausende von trüben Menschenmorgen, die durch sie erträglich wurden, zu Pfefferminzfahnen verwandelt und zu tristen Liedchen, die als weiße Flecken auf den Quecksilberspiegeln zwischen Harrow und Gravesend überdauern“. So was ist schön. Aber ich weiß nicht, was es soll. Pfefferminzatem bläst die Handlung auch nicht voran.

Der Text ist Teil eines Projekts: Wir lesen gemeinsam Thomas Pynchons "Die Enden der Parabel".

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Magda

Immer mal wieder, aber so wenig wie möglich

Magda

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