Ein bisschen Ausgewogenheit muss sein

Stimmen zu Köln Während die einen mit Schaum vorm Mund argumentieren und der Populismus zum Instrument der Debatte wird, mehren sich auch die Stimmen der Besonnenheit und Ausgewogenheit.

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Eine schönes Fundstück bei der Mittelbayrischen mit Dank an einen Facebooker, der hier auch nicht mehr schreibt oder darf. Bleibt alles anders ist der Kommentar überschrieben.

Was, wenn die Übergriffe in Köln von deutschen, oder besser, nicht-dunkelhäutigen Männern verübt worden wären? Es würde in diesem Fall eine große Schnittmenge geben aus denjenigen, die das Ganze mit einer „habt euch nicht so“-Haltung abgetan hätten, und denjenigen, die jetzt am liebsten mit Fakeln und Mistgabeln hinter jungen Migranten herliefen.

Ganz hervorragend ist der Situationsbericht von Regina Schlehek auf Facebook, die dafür mit einem gewaltigen Shitstorm bis hin zu nächtlichen Drohanrufen "belohnt" wurde, weil sie es anders erlebt hat. Der WDR hat danach mit ihr gesprochen.

Regina Schlehek beim WDR

Schleheck: Es war eine ziemliche Ausnahmesituation. Der Bahnhof war eine ganze Weile gesperrt und es fuhren nur noch vereinzelt Züge. Im Bahnhof war ein ungeheures Menschenaufkommen. Ich kam von der Breslauerplatz-Seite rein und war da sehr lange in einem Pulk gestanden. Es wurde keiner mehr auf die Bahnsteige gelassen. Da war eine ungeheure Menge, insbesondere von Männern, die offensichtlich arabischstämmig waren. Ich konnte sie nicht genau zuordnen und auch die Sprache nicht verstehen. Ich war alleine unterwegs und es waren sehr wenige Frauen da. Das war schon eine etwas beängstigende Situation.

WDR: Wurden Sie belästigt und bestohlen?

Schleheck: Überhaupt nicht. Ich habe eine sehr gegenteilige Erfahrung gemacht. Die Männer sind sehr vorsichtig mit mir umgegangen und haben sich eher bemüht, mich ein Stück weit zu beschützen und die anderen auch wegzuschieben, die einfach durch dieses Massenaufkommen an mich rangedrängt wurden.

Kurz was zu Köln – schreibt Jakob Augstein auf facebook. Aber er ist nich kurz, er hat ausführlich – auf facebook (warum nicht hier?) – dazu Stellung genommen.

In Wahrheit war die Nacht von Köln einfach das kolossale Versagen der lokalen Polizei. Das ist ein Fall für den Kölner Stadtrat, vielleicht für den Landtag des Landes Nordrhein Westfalen. Es ist sicher kein Fall für die Bundeskanzlerin. Dass es dazu werden konnte, zeugt von einer tiefen Verunsicherung. Die Politiker haben Angst vor ihrem Volk. Sie trauen den Deutschen nicht über den Weg. Willkommenskultur hin oder her – ein paar grapschende Ausländer und schon reisst der Firnis der Zivilisation.

Radio1, mit denen auch der Freitag zusammenarbeitet, hat in einem Interview mit einer Kriminologin darüber gesprochen, wie Lageberichte wie sie z. B. die BLD-Zeitung veröffentlicht hat, zustande kommen. Sie fragt sich auch sehr nachdrücklich, ob Sätze wie: Ich bin ein Syrer, Ihr müsst mich freundlich behandeln, Frau Merkel hat mich eingeladen“ wirklich von einem Syrer stammen. So etwas widerspricht aller Erfahrung in der Täterarbeit.

Interessant: Sowohl jene, die meinen, die die miese Pressearbeit der letzten Tage verurteilen, als auch jene,die meinen, die Presse koche schon wieder den Volkszorn auf beziehen sich auf Professor Mausfelds „Schweigen der Lämmer“.

Auf den http://www.nachdenkseiten.de/?p=29937#h01 verweist einer auf Mausfelds Empörungsmanagement

Und hier beim Freitag tut dies ein Blogger mit dem Vorwurf der Vertuschung.

Mausfeld ist mit seinen Thesen ein Allerwelts-Interpret.

Mein Mausfeld, Dein Mausfeld - "Mein Bac, Dein Bac“, Mausfeld ist für alle Lämmer da und die Wölfe freuen sich.

Und ich selbst habe auch eine Meinung. Ich neige zu der von der Mittelbayrischen.

Noch eine Ergänzung von Michael Angele beim Cicero :

Die Apokalypse der Konservativen

Durchaus empfehlenswert.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Magda

Immer mal wieder, aber so wenig wie möglich

Magda

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