Ein königliches Beispiel

Hochzeit Manchmal wird man heftig auf die Fortschritte gestoßen, die die menschliche Entwicklung - trotz aller schlimmen und erschreckenden Dinge – auch bereithält. .

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Beim Anblick der Mutter von Meghan Markle, die heute Prinz Harry geheiratet hat, fiel mir der Roman von Sinclair Lewis ein "Der königliche Kingsblood".

Er erzählt vom Bankangestellten Neil Kingsblood , bisher ein zu hundert Prozent normaler protestantischer "Weißer", der bei der Ahnenforschung erfährt, dass er ein „bisschen“ "Negerblut" - 37 Prozent"- in den Adern hat.

Diese schockierende Erkenntnis aber bringt ihn mehr und mehr auf die Seite derer, die zu 100 Prozent Schwarze sind.

„Wie sich dann in ihm allmählich die große Wandlung vollzieht, wie ihm immer stärker bewußt wird, daß er zu den verachteten und verspotteten Farbigen gehört, und wie er schließlich, zusammen mit seiner schönen, treuen Frau und mit schwarzen Freunden, offen den Kampf gegen Vorurteile, gegen Niedertracht, Dünkel und Gemeinheit seiner einstigen Standesgenossen aufnimmt und besteht, das zeigt Sinclair Lewis uns in einer hinreißenden Darstellung, die sein Buch zum tiefen und erschütternden Erlebnis werden lässt.“, heißt es in einer Rezension

Meghan Markles afroamerikanische Mutter saß in der Kirche tief gerührt und bewegt. Ihre Tochter hat heute dieser Wurzeln eingedenk den US-amerikanischen schwarzen Bischof Michael Bruce Curry, aus Chicago gebeten, ihre Hochzeitspredigt zu halten.

Und der hielt eine wunderbare Predigt über die Liebe, gewiss durchaus beflügelt durch die Medienpräsenz, die er erhielt, sandte er Appelle an die Welt, zitierte Martin Luther King und alle waren erstaunt und bewegt.

Die Braut sprach vor einiger Zeit vor der UNO über Geschlechtergerechtigkeit.

"Kingsblood Royal" erschien im Jahr 1947. Alle Kämpfe um die Emanzipation der Afroamerikaner in den USA waren noch in den Anfängen. Jetzt über 60 Jahre später sitzt Doria Ragland in Windsor in der Kirchenbank und weint vor Freude.

Das hätte ich auch nie gedacht, dass die Royals ein Beispiel sein können für Toleranz und Weltläufigkeit.

Und jetzt bitte, bitte ... Keine Kommentare über den Brexit und die sozialen Verwerfungen, von denen diese "verlogene Hochzeit" ablenken soll.

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Geschrieben von

Magda

Immer mal wieder, aber so wenig wie möglich

Magda

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