Eine von vielen

Anna Reinicke (1903-1945) Zu den vielen unbekannten Kämpferinnen gehört auch die junge Arbeiterin aus Berlin Wilhelmsruh. Eine Gedenktafel wird an sie erinnern.

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Wenn an die prominenten "Männer und Frauen des Widerstandes" erinnert wird, erinnere ich mich vor allem an meine Mutter, die noch 1944 inhaftiert wurde wegen Abhörens von Feindsendern und dieses Erlebnis ihr Leben lang wie einen Klotz am Bein mit sich schleppte.

Und ich denke an die Aktivitäten in der Arbeitsgemeinschaft Spurensuche beim Pankower Frauenbeirat.

Am 2. August werden wir zu Ehren von Anna Reinicke (1903-1945) ein Denkzeichen in der Schillerstraße 50 in Berlin-Wilhelmsruh einweihen.

Anna Reinicke, geb. Föcke, wurde am 22. Januar 1903 in Berlin geboren. Wie im Berliner Adressbuch zu lesen ist, wohnten ihre Eltern, der Drahtzieher und Walzer Hermann Föcke und seine Frau Agnes, in Wilhelmsruh in der Schillerstraße 13. Später wurden die Hausnummern der Schillerstraße verändert, daher ist es heute die Nr. 50. Sie war Arbeiterin und heiratete Richard Reinicke, der am 13. Februar 1898 in Berlin geboren war.

Richard Reinicke gehörte seit 1939 zur Widerstandsgruppe der „Uhrig-Organisaton“. Diese Organisation bestand aus einem Netz verschiedener kommunistischer Widerstandsgruppen, die in Berliner Betrieben eingesetzt waren. Anna Reinicke half ihrem Mann in der illegalen Arbeit. Sie vermittelte Treffpunkte, bewahrte für die Organisation wichtige Dokumente auf, half beim Verbreiten von Material. Am 5. 9. 1943 wurde Richard Reinicke verhafet und in das KZ Sachsenhausen deportiert. Auf dem Todesmarsch 1945 wurde er von US-Truppen befreit und kehrte nach Berlin zurück.

Anna Reinicke wurde zusammen mit ihrem Mann verhaftet und ins Konzentrationslager Ravensbrück gebracht. Dort starb sie mit nur 42 Jahren am 27. Januar 1945 an den Strapazen und Misshandlungen.

Anna Reinicke

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Geschrieben von

Magda

Immer mal wieder, aber so wenig wie möglich

Magda

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