Also man - in diesem Falle ich - denkt ja manchmal, man hängt hinterher, weil man vielleicht auch nicht mehr so absolut schnallt, was nun wirklich mutige Avantgarde und was nichts weiter als ganz braves Zeug mit avantgardistisch aufgestellter Girlande ist.
Aber heute nach der Lektüre eines Interviews des Herausgebers J.A. mit der Frankfurter Rundschau ist meine Welt wieder in Ordnung. Da gehts natürlich hier um dieses Experiment und die vielen guten Absichten.
Was über die Boulevard-Zeitungen gesagt wird, ist mir in diesem Lande der übergroßen Häme und einer gewissen groben Witzlosigkeit und bei diesen monopolistischen Strukturen nicht so schlüssig, aber bitteschön. Bei den Menschen sein kann man vielleicht auch ohne ständigen Krawall.
Aber hocherfreut las ich den Satz:
"Oh Gott, bitte gib uns noch ein bisschen Zeit und lass die Zeitungen nicht so schnell sterben, weil sonst das Feld brach liegt. Wenn Don Alphonso und Sascha Lobo diejenigen sind, die diese Lücke in Zukunft ausfüllen sollen, dann kann ich nur sagen: Herzlichen Glückwunsch!"
Ha, dachte ich bei mir, man soll seinen eigenen Erfahrungen und dem eigenen Misstrauen eben doch trauen. Vor allem bei Sascha Lobo kam mir sogleich eine eigene Worterfindung in den Sinn: Anarchofunktionär.
Ich will aber gar nicht weiter meckern über andere Leute, vor allem, wenn man sie - nach solchen Einschätzungen - beruhigt abhaken kann.
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