Jetzt mucken die Frauen in der Union doch auf und wollen anders abstimmen als in der Koalition abgesprochen. Und bei der FDP, diesem Laden der flippigen Jungkerle, haben die Frauen sowieso schon lange die Nase voll.
Auf einmal aber wirds ernst: Wenn so ein "Nebenthema" in das Feld der Macht rückt, dann ist der Spaß vorbei. Dann wird das auf einmal Chefsache.
Merkels Angela favorisiert die von Frauenministerin Kristina Schröder propagierte unverbindliche Flexiquote. Der Kanzlerin ist das zwar sowieso alles schnuppe, Hautpsache Fraktionsdisziplin und nicht zuviel weibliche Konkurrenz, aber, die Frauen insgesamt haben es schlichtweg satt. Ursula von der Leyen wurde von Merkel schon persönlich in dieser Sache "bearbeitet", denn auch die könnte die Fraktionsdisziplin vergessen und ist für eine verbindlichere Quote.
Da kann man gespannt sein. Die CDU und die FDP appellieren: Geschlossenheit, Geschlossenheit. Ich bin ja pessimistisch: Sie werden diese Flexiquote wohl doch bestätigen, obwohl das alles rückwärtsgewandt und antiquiert ist.
Jeder und Jede, die auf dem Feld der Geschlechterpolitik halbwegs "singen und beten" können, sieht, dass es eine Quote braucht. Die anderern randalieren, dass die Frauen jetzt wieder bevorzugt....jaja, kennt man schon. Progressiv-linke Männerkreise geben zu bedenken, dass Frauenförderung nur Eliten fördert und machen sich auf einmal zum Anwalt der armen unterprivilegierten Frauen, haha.
Ich bin gespannt. Eins wäre gut, wenn diese Flexiquote nicht bestätigt wird, dann verschwindet diese Kristina Schröder - vielleicht mitsamt ihrem Extremistenerlass - in der Versenkung.
Kommentare 57
Bevor überhaupt jemand unter Deinem artikel "randalieren" konnte, tust du es schon mal lieber selbst:
".jaja, kennt man schon. Progressiv-linke Männerkreise geben zu bedenken, dass Frauenförderung nur Eliten fördert und machen sich auf einmal zum Anwalt der armen unterprivilegierten Frauen, haha."
Geht es denn um "Frauenförderung" oder geht es um DAX-Aufsichtsratsposten? Diese Quote betrifft wohl einen Promilleanteil aller Frauen im erwerbstätigen Alter. Selbst unter den Männernm, jaja, gibt es hier keine "Gerechtigkeit": Die Größten im Geschäft sind ja gleich in mehreren Aufsichtsräten. Es ist gerade mal eine Handvoll Männer, die sich diese Spitzenjobs untereinander aufteilen.
Trotzdem, um nicht zu sehr zu "randalieren", gebe ich zu, dass diese Quotenforderung doch zwei Seiten hat: Sie wäre immerhin ein Anfang, ausgeglichenere Verhältnisse auch in die Privatwirtschaft zu tragen. Andererseits sehe ich in ihr aber vorwiegend eine Schaufensterfunktion. Der eigentliche Punkt, um den es doch gehen sollte, die soziale Gerechtigkeit, wird davon nicht berührt! Soziale Gerechtigkeit würde auch gleichermaßen Geschlechtergerechtigkeit bedeuten.
Nun ja, der Aufsichtsrat stellt kein besonders wichtiges Organ einer Aktiengesellschaft dar. Insofern wäre aus meiner Sicht eine Frauenquote für Vorstandspositionen wesentlich zielführender. Doch eine feste Quote bei Vorstandsposten durchzusetzen, halte ich derzeit für kaum möglich. Da wäre eine Flexiquote wahrscheinlich eher zu erreichen.
Somit stellt sich mir die Frage, was die Opposition wirklich bezwecken will. Geht es womöglich darum, die Koalition in die Bredouille zu bringen? Und dies bei einem in der Sache eigentlich so wichtigen Thema?
Trotzdem, um nicht zu sehr zu "randalieren", gebe ich zu, dass diese Quotenforderung doch zwei Seiten hat
Es geht hier tatsächlich um zwei Seiten: Es hat erstens symbolische Bedeutung und wäre - zweitens - ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Geschlechtergerechtigkeit. Sonst wäre doch der Widerstand nicht so groß.
Da ist natürlich was dran, aber ich kenne bislang nur diese begrenzte Forderung. Aber, wenn sie durchgesetzt würde, ergäbe sich sofort neuer Druck für mehr Frauen auch in anderen Führungspositionen.
Somit stellt sich mir die Frage, was die Opposition wirklich bezwecken will. Geht es womöglich darum, die Koalition in die Bredouille zu bringen? Und dies bei einem in der Sache eigentlich so wichtigen Thema?
Natürlich wollen sie die Koalition in die Bredouille bringen. Es wäre aber nicht das erste Mal, das sowas über diese Schiene entschieden wird. Kann aber auch sein, dass genau dieses Ziel, die Sache wieder kippt, von wegen Fraktionsdisziplin und Rettung der Koalition.
http://webserver.ronet.de/~bernrieder/grafiken/tiefbau_1.jpg
Quelle: Beton-Bernrieder GmbH
Ich bin für die Quote im Tiefbau (siehe Bild), aber auch für die Quote bei den ErzieherInnen, GrundschullehrerInnen, AltenpflegerInnen...
Nun, es kann natürlich sein, dass ich als vor 8 Jahren Verharzte und seitdem Gelegenheitsleiharbeiterin keinen Zugang zum Thema "Aufsichtsräte in Dax-Konzernen" habe. Wer mir das vorwürfe, den kann vetstehen.
Trotzdem versuche ich es mal:
Erst neulich wurde "in die Diskussion geworfen", dass Aktionärsversammlungen mehr direkte Eingreifrechte erhalten sollen. Um das Mangement an einer kürzeren Leine zu führen, denn die über den Aufsichtsrat ist "nicht mehr zeitgemäss."
Ich gehe davon aus, dass die kommende Bundesregierung diesem Wunsch entsprechen wird. Damit verlieren Aufsichtsräte natürlich an Kompetenz, Gas-Gerd & Co. werden sich nach anderen Pöstchen umsehen.
Was läge nun für eine konservative Regierung näher, gelangweilten Oberschichtlerinnen ein paar stressarme Pöstchen zuzuschanzen? Die Wahlkampfwerbeagentur kann das so aufbereiten, dass es fast wie eine richitige Palastrevolution wirkt. Ungefähr so wie wenn eine lobbygeführte Regierung eine Kanzlerin bekommt.
Wer mir das vorwürfe, den kann vetstehen.
=
Wer mir das vorwürfe, den kann verstehen.
Da hat der Tipppfelerteufel wieder zugeschlagen:
Was läge nun für eine konservative Regierung näher, gelangweilten...
=
Was läge nun für eine konservative Regierung näher, als gelangweilten...
"Es hat erstens symbolische Bedeutung und wäre - zweitens - ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Geschlechtergerechtigkeit. Sonst wäre doch der Widerstand nicht so groß. "
Der Widerstand ist wohl v.a. deshalb so groß, weil sich die Regierung nicht traut, der Wirtschaft solche Vorgaben zu machen. Ich bin mir sicher, dass die Wirtschaftslobbyisten da schon ihre Arbeit gemacht haben - sie wollen keinen Präzedenzfall, der gewissermaßen Modellcharakter für weitere mögliche Regulierungen haben könnte. Geschlechtergerechtigkeit, so denke ich, ist dabei gar nicht das Thema. Der Widerstand gründet vorrangig in der Verteidigung weitestgehender Autonomie der Privatwirtschaft.
Habe ich auch schon mit breitem Grinsen zur Kenntniss genommen. Wegen der Quotenanhängerinnen könnte Muttio der Kochtopf um die Ohren fliegen. Oder mal sehen, was für die Parteilinie verhandelt wird...
Das ist sicherlich alles richtig. Aber, ich bin trotzdem dafür, dass - auch wenn es über so ein Symbol mit dem Aufsichtsräten ist - die Frauen beruflich bessere Chancen bekommen. Ich selbst habe davon ja auch nichts, aber ich bin da halt parteiisch.
>>Der Widerstand gründet vorrangig in der Verteidigung weitestgehender Autonomie der Privatwirtschaft.<<
Ja, und man sollte sehen, dass diese Leute strategisch denken und nicht gefühlsbetont, das sparen sie sich fürs Privatleben auf. Sonst wären sie nicht in der Position der Privatbesitzprätorianer.
Und die Strategie, das halte ich für recht eindeutig, läuft darauf hinaus, dass die CDU/CSU/FDPKoalition jetzt nicht zu stark werden darf, denn gebraucht wird eine SPD-Beteiligung an der nächsten Regierung. Das scheint zunächst unplausibel, denn die SPD hätte wohl kaum etwas gegen 40 (nicht 50) % Frauen in Aufsichtsräten einzuwenden. Aber sie wird eben nur mitregieren und die Gewerkschaften unter ihrer Kontrolle festbinden, wenn CDU/CSU/FDP kleine Schüsse vor den Bug erhalten. Wenn es dafür zweckdienlich ist, das Testosteron von Maskulisten aufzuköcheln, dann macht man das eben.
"Geschlechtergerechtigkeit, so denke ich, ist dabei gar nicht das Thema. Der Widerstand gründet vorrangig in der Verteidigung weitestgehender Autonomie der Privatwirtschaft."
Das glaube ich nicht so ganz. Die Privatwirtschaft wird schon ganz schön über allerlei steuerliche und Förderinstrumente gegängelt. Aber bei diesem Thema gibts immer lange, lange Debatten. Es geht weniger um Autonomie, sondern schlichtweg um Geschlechterkonkurrenz.
Sei doch nicht so eitel mit den Tippfehlern! Wenn jeder die seinigen korrigieren wollte, hätten wir kaum noch lesbare Blogs. Lass sie einfach stehen. Wir interpretieren sie als solche und nicht als Rechtschreibschwäche. Passiert doch jedem.
Das ist ein guter Beitrag von einem Unverdächtigen: Hans-Ulrich Wehler
Ich bin auch parteiisch. Und deswegen steht mir die Kollegin Barbara Emme ("Emmely") näher als irgendeine Personalchefin, die eine Kündigung unterschreibt.
Das so eine Quotendebatte auch "Manövriermasse" ist, das wundert mich nicht. Aber, wie auch immer, es wäre sehr interessant, wie sich eine eventuelle Abweichlerei auf die Koalition auswirkt.
Das interessiert mich schon auch, liebe Magda.
Die Strategen gewinnen und die Emos verlieren. Deswegen versuche ich, der Strategie der Strategen was halbwegs Adäquates entgegenzusetzen.
Es ärgert mich einfach, wenn ich wieder mal schlampig getippt habe.
Und mich über mich ärgern: Dochdoch, ich darf das
rofl
Mir auch, was ist da das Problem?
Zwischen uns gibt es kein Problem Magda.
Ich beschreibe die Lage halt etwas anders. Als weitere Facette.
Nur weil jemand singen und beten kann und dabei noch etwas sieht, heißt das leider "Gottes" noch lange nicht, dass dies Prämissen oder Gründe zur Begründung von einer Frauenquote sind.
Doch, ich bete dafür. Täglich dreimal. Aber auch nur aus Trotz.
Ich muss sagen es ist immer wieder beeindruckend wie die Forderung nach Quoten vor der Gleichbezahlung kommt...
Wieder mal keine Ahnung. Seit Jahren - gerade wieder im vergangenen März - gibts den equal pay day.
http://www.equalpayday.de/
Eine spontane Umfrage unter meinen Leiharbeiterinkolleginnen ergab einhellige Empörung darüber, dass für sie keine Aufsichtsratplätze in den Unternehmen reserviert sind.
Und es stimmt wohl, was Günther Buchholz in einem telepolis-Interbiew sagt und was Magda mit einem Satz wegzubügeln versucht:
"Nur für diese teils lohnabhängigen, teils selbständigen "mittleren" Schichten ist die Gleichstellungspolitik überhaupt von Bedeutung. Sie ist tatsächlich eine Lobbypolitik einer Minderheit von frauenpolitisch gut organisierten Frauen, die im wesentlichen der oberen Mittelschicht angehören, und die ihre speziellen Karriereinteressen außerhalb der Konkurrenz und zu Lasten konkurrierender Männer durch Anwendung von Frauenquoten fördern wollen. Die Diskriminierung von Männern wird dabei entweder billigend in Kauf genommen oder sogar bewusst angestrebt.
Linke Politik ist aber eine Politik der Beseitigung von Diskriminierung und gerade nicht eine Politik der Privilegierung, die außerdem und zugleich eine Politik der Diskriminierung ist. Daher handelt sich bei der Gleichstellungspolitik, die unter der Überschrift "Gender Mainstreaming" seit Mitte der 90er Jahre "top down" immer intensiver umgesetzt wird, objektiv um eine rechte Politik. Nicht zufällig wird sie von Frauen des rechten politischen Spektrums (zum Beispiel von Frau von der Leyen) besonders forciert."
Ich habe übrigens in einer Stellen anzeige noch nie den Zusatz gelesen: "Männer werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt."
Das gleiche mit "Frauen " allerdings schon.
Daher handelt sich bei der Gleichstellungspolitik, die unter der Überschrift "Gender Mainstreaming" seit Mitte der 90er Jahre "top down" immer intensiver umgesetzt wird, objektiv um eine rechte Politik. Nicht zufällig wird sie von Frauen des rechten politischen Spektrums (zum Beispiel von Frau von der Leyen) besonders forciert."
Gender Mainstreaming würde ich mal nicht so rechts verorten, auch wenn das jetzt überall Mode wird. Es ist eher so, dass sich Frau von der Leyen und andere Frauen der CDU in Richtung links bewegt. Rechts von ihr ist nämlich Frau Kristina Schröder mit ihrer Flexiquote.
"Sie ist tatsächlich eine Lobbypolitik einer Minderheit von frauenpolitisch gut organisierten Frauen, die im wesentlichen der oberen Mittelschicht angehören, und die ihre speziellen Karriereinteressen außerhalb der Konkurrenz und zu Lasten konkurrierender Männer durch Anwendung von Frauenquoten fördern wollen."
Nee nicht spezielle Karriereinteressen, sondern Geschlechtergerechtigkeit wollen sie - zu Lasten konkurrierender Männer - fördern. Schön, dass hier wenigstens mal konkret das Unbehagen an der weiblichen Konkurrenz formuliert wird und nicht irgendwelcher moralischer Quatsch oder solcher über die Qualifizierungsmängel der Frauen: Jajaja, es geht dabei auch um Konkurrenz. Es gibt dabei auch männliche Verlierer. Sonst wäre der Protest ja nicht so groß.
"Linke Politik ist aber eine Politik der Beseitigung von Diskriminierung und gerade nicht eine Politik der Privilegierung, die außerdem und zugleich eine Politik der Diskriminierung ist"
Tja, das scheint mir eher eine Herumeierei um die Mittel, mit denen man Diskriminierung beseitigen will.
Wenn man Diskriminierung beseitigt, muss man vorher bestandene Ungerechtigkeiten beseitigen und das schafft hin und wieder auch Konflikte. Daran sind aber nicht die Frauen Schuld.
Na, jetzt haben sie einen Kompromiss hingekriegt.
Ich zitiere mal der Einfachheit halber die Welt:
Im Streit um die Abstimmung zur gesetzlichen Frauenquote hat die CDU-Bundestagsfraktion einen Kompromiss gefunden: Nach einem Nein am Donnerstag soll die Quote bis zum Jahr 2020 ins Wahlprogramm.
Diese Quote soll aber nur 30 Prozent betragen. Man konnte in der Tagesschau schon eine höchst gekränkte Kristina Schröder sehen. Von der Leyen ganz munter und Angela Merkel bei solchen Fragen - wie immer - im Hintergrund. Sie wollen die Koalition damit wohl doch nicht "gefährden".
Das wird wohl solange da stehen,wie der Frauenanteil noch gering ist .
https://www.freitag.de/autoren/magda/gender-mainstreaming-ein-gespenst
Also ich glaube nicht, dass bei dieser Veranstaltung "Rechte" saßen
Das weiß ich auch nicht, das ist politisches Aushandeln denke ich .
Liebe Magda,
.. würde auf 60 Prozent erhöhen .. man spürt diesen beiden Frauen (da oben) den konservativen Hinter-Untergrund noch deutlich an ..;-)
.. und am besten 70 Prozent aller männlichen Banker rausschmeißen und durch das bessere Geschecht austauschen ..
.. oder so .. http://www.youtube.com/watch?v=IKN0pIrVi7Q ..
;-)
Gruß in den Abend
AD
Was würdest Du denn im politischen Tagesgeschäft machen? Die SPD Frauen haben - wenn ich mich nicht irre - vor vielen Jahren auch mit einer kleineren Frauenquote angefangen, die CDU mit einem Quorum.
Ab wann das eine Farce wird, kann ich nicht sagen. Ich bin nicht im Kompromiss- und -konsensgeschäft .
"Nee nicht spezielle Karriereinteressen, sondern Geschlechtergerechtigkeit wollen sie - zu Lasten konkurrierender Männer - fördern. Schön, dass hier wenigstens mal konkret das Unbehagen an der weiblichen Konkurrenz formuliert wird und nicht irgendwelcher moralischer Quatsch oder solcher über die Qualifizierungsmängel der Frauen: Jajaja, es geht dabei auch um Konkurrenz. Es gibt dabei auch männliche Verlierer."
Konkurrenz und Gerechtigkeit - wie passt das zusammen? Höchstens in Form von gleichen Wettbewerbsbedingungen. Schon vorher den Sieger einer Konkurrenz festzulegen, ist eben keine Gerechtigkeit sondern eine Farce.
Aber damit Sie mich nicht falsch verstehen. Es ist nun wirlich nicht so, dass ich den Frauen eine Niederlage beim Rattenrennen um die letzten lukrativen Arbeitsplätze gönne. Auf den Frondienst fürs Kapital, der sich heutzutage Karriere nennt, kann man gut verzichten.
Politische Fragen - wie die genaue Höhe einer gesetzlichen Frauenquote - werden zumeist im Verhandlungswege gelöst. Es wird nach einem Kompromiss gesucht. Doch mir stellt sich die Frage, ob eine Frauenquote in Führungspositionen von Unternehmen tatsächlich von der Politik entschieden werden sollte? Bedarf es wirklich eines Gesetzes, das eine feste Quote vorschreibt? Und wie realistisch ist es, dass die politische Klasse insgesamt, also auch SPD und Grüne, mehrheitlich eine wirklich wirksame Frauenförderung in der Wirtschaft durchsetzen wollen?
Bei diesen vielen offenen Fragen finde ich persönlich eine Flexiquote pragmatischer: das jeweilige Unternehmen wird gesetzlich verpflichtet, eine gewisse Frauenquote selbst festzulegen. Anschließend müssten sich die Unternehmen der kritischen Öffentlichkeit sowie den VerbraucherInnen stellen. Eine zu niedrig gewählte Frauenquote könnte mithin zu erheblichen Wettbewerbsnachteilen führen. Auch wäre eine Flexiquote eher geeignet, die Frauenförderung auf wirklich wichtige Positionen wie Vorstände von Aktiengesellschaften auszudehnen.
Mit der Forderung des rot-grün dominierten Bundesrates nach einer festen gesetzlichen Quote, könnten SPD und Grüne der Frauenförderung einen Bärendienst erwiesen haben. SPD und Grünen haben m.E. die Frauensache instrumentalisiert, um die Koalition in die Enge zu treiben. Das eigentliche Thema der Frauenförderung wurde nach meinem Eindruck taktischen Manövern geopfert.
Konkurrenz und Gerechtigkeit - wie passt das zusammen? Höchstens in Form von gleichen Wettbewerbsbedingungen. Schon vorher den Sieger einer Konkurrenz festzulegen, ist eben keine Gerechtigkeit sondern eine Farce.
Ja, ich bin auch für gleiche Wettbewerbsbedingungen. Sind wir uns ja einig. Bisher und ohne Quote sind sie absolut ungerecht - für Frauen.
:-)))))))
Bei diesen vielen offenen Fragen finde ich persönlich eine Flexiquote pragmatischer: das jeweilige Unternehmen wird gesetzlich verpflichtet, eine gewisse Frauenquote selbst festzulegen.
Das wird sich herausstellen. Kristina Schröder tönt ja schon, mit der Flexiquote würde alles erreicht, was die CDU erst ins Programm bis 2020 schreiben will. Vielleicht macht der jetzige Konflikt auch Druck.
Ansonsten fällt mir bei der Flexiquote nur ein, was der Soziologe Ulrich Beck zu Fragen der Geschlechtergerechtigkeit schon vor vielen Jahren gesagt hat: "Verbale Aufgeschlossenheit bei weitgehender Verhaltensstarre". Man muss bedenken, dass bei solchen Fragen auch eine professionelle Vorbereitung nötig ist. Ich verlinke hier mal ein Interview mit der früheren Telekom-Verantwortlichen für die Gleichsstellung. Frauen müssen - wie die Männer - auch unterhalb der höheren Leitungsebenen gefördert werden, damit sich das dann auch entwickelt.
https://www.freitag.de/autoren/magda/eine-pionierin-in-der-gleichstellungsarbeit
ich glaube nicht, dass flexi oder quote über den bestand der koalition entscheidet. die hat schon 180°-wenden bei populäreren fragen überstanden. es sieht mir doch eher nach einer beißerei zwischen von der leyen und schröder aus, bei der von der leyen den weg in die zeitung sucht und dabei schröders versagen nochmals ins licht rückt. bei der kontrolliert jubelnden berichterstattung über merkel in den hauptmedien dürfte aber eigentlich egal sein, wie die sache ausgeht.
und nicht zu vergessen, das schröder nicht per flexi- oder echter quote ministerin geworden ist, sondern allein weil sie aus hessen stammt. wenn sie dafür die erste wahl war, dann will man gar nicht wissen, wen "die von der tankstelle" als nächstes schicken würden.
"es sieht mir doch eher nach einer beißerei zwischen von der leyen und schröder aus, bei der von der leyen den weg in die zeitung sucht und dabei schröders versagen nochmals ins licht rückt"
Das kann durchaus sein. Am Donnerstag werden sie alle wieder "spuren", denke ich. Aber, diese Kristina Schröder ist wirklich ein politisches Ärgernis.
***** Kristina Schröder beliebt bis zum Schluss, dass "faule Ei" in der Regierung Merkel, die Rache Roland Kochs an Angela M.
In Hessen wurde Franz Josef Jung als Spitzenkandidat für die Bundestagswahl 2013 gewählt. Der ehemalige Verteidigungsminister ist 2009 aufgrund der "Kunduz-Affäre" von seinem Amt zurückgetreten.
Medienberichten zufolge habe Kristina Schröder auf eine Spitzenkandidatur verzichtet, weil sie mit dem wertkonservativen hessischen Landesverband nicht wirklich auf einer Linie liege.
Welche Position Franz Josef Jung zur Frauenquote vertritt, ist mir persönlich nicht bekannt.
Die Deutsche Bank ist vorbildlich. So muss man die Nachricht aus dem Spiegel interpretieren:
"Die von der Politik geforderte Frauenquote würde die Deutsche Bank schon jetzt erfüllen. Fast die Hälfte der Aufsichtsräte ist bereits weiblich. Die CDU/CSU strebt eine Quote von mindestens 30 Prozent an, die SPD möchte 40 Prozent."
Wie jeder weiß, ist die Deutsche Bank in unzählige steuerverkürzende Aktionen verwickelt. Was hat es genutzt, dass fast die Hälfte der Frauen die Aufsicht führt? Moralisch nix. Deshalb scheint diese Art von Frauenpolitik zuvorderst Machtpolitik zu sein. Keine Lidl-Mitarbeiterin hat von dieser Konstellation irgend einen Vorteil.
"Wir haben es bei der Quote um knallharte, feministische Machtpolitik zu tun! Von Gleichstellungsanliegen hat sich dieser Elite-Feminismus schon lange entfernt. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass Gleichstellung beim heutigen Feminismus gar keine Rolle mehr spielt. Im Zentrum steht die Macht, punkt"
Macht ist sicherlich ein Aspekt, aber Frauen definieren sie oft anders als Männer. Die scheinen - aus Ihrer Perspektive - keine Machtpolitik zu verfolgen, nee, überhaupt nicht.
Aber ich werde diesen Satz mal unserer Gleichstellungsbeauftragten erzählen, die lacht sich schlapp. Auch punkt. Schumpeter muss ich mal lesen, da bin ich nicht sachkundig genug.
Na, jetzt haben sie einen Kompromiss hingekriegt.
Genau! Der ist schon so faul, dass er selbst vor dem Bildschirm stinkt…
Vielleicht habe ich was verpasst, aber eine gekränkte Kristina Schröder habe ich nicht wahrgenommen. Eher eine triumphierende _ eine Attitüde, die sie auf keinen Fall sympathischer & ernstzunehmender macht...
Das ist schön, dass jetzt alle Männer die Lidl-Frauen unterstützen. Wieso Frauen in einem Unternehmen für die Moral zuständig sein sollen, weiß ich nicht. Vielleicht wollen sie per Quote nur das Recht einklagen, auch mal entsprechend schnöde, gierig und böse zu sein. :-))))))
Nee, gekränkt war gestern. Heute ist sie eine "Davongekommene", leider, leider.
in der Frauenrechtsbewegung eine klassisch kapitalistische Bewegung gesehen hat
Es gab durchaus auch Frauenrechtlerinnen, die sich für die Rechte der Arbeiterinnen eingesetzt haben. Dass sie dies mitten im Kapitalismus taten - ei wo denn sonst?
http://de.wikipedia.org/wiki/Agnes_Wabnitz
Die Waffe im öffentlichen Dienst ist die Gleichstellungsbeauftragte:
"In jeder Dienststelle mit regelmäßig mindestens 100 Beschäftigten ist aus dem Kreis der weiblichen Beschäftigten eine Gleichstellungsbeauftragte nach geheimer Wahl durch die weiblichen Beschäftigten von der Dienststelle zu bestellen."
Sie wird von den weiblichen Beschäftigten auf vier Jahre gewählt. Mindestens die Hälfte ihrer Arbeitszeit widmet sie der Gleichstellung. Bei Dienststellen ab 600 MitarbeiterInnen wird die Gleichstellung zum Fulltimejob mit Büro und sachlicher Ausstattung. Ab 1000 MitarbeiterInnen stehen ihr weitere Bedienstete für die Mitarbeit zur Verfügung. Die Ziele werden im Gleichstellungsplan niedergeschrieben:
"Die Gleichstellungspläne sind wichtige Instrumente einer modernen Personalplanung und -entwicklung sowie zur Gleichstellung von Frauen und Männern. […] Kernstück des Gleichstellungsplans sind verbindliche Vorgaben zur Beseitigung der Unterrepräsentanz von Frauen in allen Bereichen. Ausgehend von einer Beschreibung der Situation der Frauen im Vergleich zu der der männlichen Beschäftigten und einer Auswertung der bisherigen Förderung der mindestens die Hälfte der zu besetzenden Personalstellen eines Bereichs, in dem Frauen unterrepräsentiert sind, zur Besetzung durch Frauen vorzusehen. Je nach dem Grad weiblicher Unterrepräsentanz in dem betreffenden Bereich sind ggf. mehr als die Hälfte bzw. sogar alle frei werdenden Stellen zur Besetzung durch Frauen in dem Gleichstellungsplan vorzusehen."
"Wieso Frauen in einem Unternehmen für die Moral zuständig sein sollen, weiß ich nicht."
So wurde ich sozialisiert: Die Frauen sind die besseren Menschen. Daran habe ich nie gezweifelt, außer bei Ms Margaret Thatcher.
"Zudem finde ich ihr Schweigen zu meinem längeren Kommentar bemerkenswert. Aber da haben schon gestandene Männerrechtler betroffen geschwiegen- oder mich angegriffen"
Nein, ich schweige nur, weil ich da ratlos bin. Denn Ihre Argumentation bringt die Frage auf, warum dann dieses ganz laute Gewese?
So wurde ich sozialisiert: Die Frauen sind die besseren Menschen. Daran habe ich nie gezweifelt, außer bei Ms Margaret Thatcher.
Ich nicht, aber ich glaube das auch nicht so ganz. Wer hat Dir das denn erzählt: Die Mutti? Ich meine Deine, nicht die jetzt so genannte.
Ja, das habe ich auch gelesen. Ach naja, eng oder nicht eng, ich bin halt anderer Meinung als Ulrike Baureithel. Das gibts doch.
Ich sehe nach wie vor, dass hinter dieser Initiative keine feministische Verschwörung von Elitefrauen steht, sondern ein erster Versuch, paar gesetzliche Pflöcke da einzuschlagen, wo man ein Zeichen setzen konnte. Dazu braucht man viele andere Maßnahmen, die wichtig wären - nämlich Frauen schon in Vorbereitung auf die Übernahme höherer Verantwortung ins Talentmanagement - den sogenannten Goldfischteich - aufzunehmen, wo Männer viel leichter "schwimmen".
http://antjeschrupp.com/2013/04/18/frauen-in-zeiten-der-quote/
Ich verlinke auf Antje Schrupp, die auch ganz gut nochmal zusammengefasst hat, worum es geht.
Ich komme einfach aus einem anderen Umfeld. In der DDR haben die meisten Frauen ganztags gearbeitet - auch in Leitungsfunktion, wenngleich weniger als Männer. Und da gabs Konflikte, das ist wahr, aber sie waren lösbar oder meistens. Jeder und Jede, die sich in die Mühlen einer ehrgeizigen Karriereplanung begeben, brauchen Kraft für sowas. Einsamkeit zu Hause - ich weiß nicht. Das hängt doch mehr vom Umfeld ab, als von den Umständen.
Es gab kürzlich ein RBB-Interview mit der Chefin der Berliner Verkehrsbetriebe, Sigrid Nikutta. Die ist verheiratet, hat gerade ihr viertes Kind gekriegt und ist tough und ehrgeizig. Es gibt solche Leute, gleich ob bei Frauen oder Männern. Einer in solch einer Beziehung ist dann mehr für die Versorgung zuständig. Ist bestimmt nicht einfach, sowas.
http://www.youtube.com/watch?v=Iuv8TjEPXi0
http://www.newstix.de/?session=&site=actual&entmsg=true&mid=21217
http://www.pro-quote.de/
Und hier sind auch sehr engagierte Leute - Männer wie Frauen - unterwegs.
Wichtig ist doch vor allem, dass die weibliche Art zu arbeiten mehr geschätzt wird. Jungs sind einfach immer "learning by doing"-maessig, ohne Selbstzweifel am rumschrauben. Während Frauen einfach auch mal nachdenken, bevor sie die Klappe aufmachen. Oder den Drucker in Einzelteile zerlegen. Mein Büro nach einer Woche mit drei Jungs: komplettes Chaos. Nix geht. Frau räumt jetzt erst mal auf, damit Montag weiter gearbeitet werden kann. Tötet sie alle! :-D