Die Nominierung Joachim Gaucks als Kandidat von SPD und Grünen für die Wahl des Bundespräsidenten ist clever, aber - entgegen den friedlich-freundlichen Verlautbarungen drumherum - genau so von machtpolitischen Überlegungen bestimmt, wie das Handeln von Merkel.
Mit Gauck - der als Antikommunist von Gottes Gnaden gilt - hat man sich nicht nur von der Linkspartei deutlich abgesetzt, sondern auch die schwarz-gelbe Regierung und vor allem Angela Merkel gezwungen, die Gründe ihres Handelns noch deutlicher zu demonstrieren, als es ihr recht sein kann.
Ganz gleich wie man über Joachim Gauck denkt, er ist laut veröffentlichter Meinung ein "unabhängiger und überparteilicher" Kandidat. Er hat die Fähigkeit, sich wirkungsvoll zu artikulieren, auch wenn seine Ansprache an das "deutsche Volk", von dem man gestern in der ARD eine Kostprobe vernehmen konnte, jene erhabene Trivialität besaß, die leider den politischen Ton der Gegenwart recht gut abbildet.
Hätte die Kanzlerin - selbst eine Ostdeutsche - nicht nach diesem Mann gegriffen haben müssen? Hätte sie nicht ihre Bereitschaft, Machtpolitik mal beiseite zu lassen und "das Herz sprechen zu lassen" hier deutlich zeigen können?
Wäre das nicht mal eine symbolische und emotional einleuchtende Haltung gewesen?
Ein Mann, der eine Diktatur aufgearbeitet hat - wie es scheint, mutterseelenallein - ein Mann, der die Hand auf dem Aktendeckel schon immer gewusst hat, dass die DDR zugrunde gehen musste, auch wenn sein segensreiches Wirken erst einsetzte, als die meisten DDR-Bürger auch schon Mut gefasst hatten? Ist das nicht im Grunde genommen einer wie sie selbst auch eine war?
Um Himmelswillen bloß nicht den. Der hält ihr doch den Spiegel vor und zwar sehr unangenehm. Sie waren beide - Merkel und Gauck - auf ihre Weise angepasst. Sie haben beide die Gunst der Stunde einst genützt und sich positioniert. Sehr ruhmreich war das nicht, aber wen kümmert das heute noch?
Wie auch immer: Sie springt nicht, weder über ihren eigenen Schatten noch übers hingehaltene auch machtpolitisch eingesetzte Stöckchen von SPD und Grünen .
Die rot-grüne Opposition veranstaltet das alles ja auch nicht aus Liebe zur Heimat. Sie weiß ja, dass dass Gauck nicht gewinnen kann, aber sie weiß auch, dass man auf diese Art Merkel ein zusätzliches Unbehagen verschaffen kann und - vor allem - eine schlechte Presse.
Und Joachim Gauck? Kürzlich hat er allen Ambitionen - wie es die ZDF-Wochenshow gestern vorführte - eine Absage erteilt.
Und jetzt? Die Trompete ertönt, das Licht geht an und Joachim Gauck ist zur Stelle. Möglicherweise wäre er nicht die schlechteste Wahl nach Köhler gewesen, eitel und empfindlich ist er wohl auch. Angesichts der Größe der Aufgabe ist er kraftvoll über seinen Schatten gesprungen.
Kommentare 40
da kann ich völlige übereinstimmung signalisieren, der sogen. zeitgeist diktiert, und wir bekommen schausteller serviert - mehr jetzt nicht zu dieser profunden darstellung ...
"...Er hat die Fähigkeit, sich wirkungsvoll zu artikulieren, auch wenn seine Ansprache an das "deutsche Volk", von dem man gestern in der ARD eine Kostprobe vernehmen konnte, jene erhabene Trivialität besaß, die leider den politischen Ton der Gegenwart recht gut abbildet...."
Angesichts dieses Werkes hier stellt sich mir die Frage, wer ist denn hier trivial?
Wenn einer nicht trivial ist, dann Joachim Gauck!!
..."hinlänglich rechnen" kann er und "die Kommunikation zwischen Politikern heutzutage" mag er auch nicht, wie es gestern zu hören war.
Das passt doch auch zum Zeitgeist, gerade angesichts des Spar-gipfels..
Herrje, was die da wieder kommunizieren werden...
gauck... polemisch formuliert ein aktenschnüffler auf den spuren der stasi. der mann ist die gelebte zwietracht eines vereinigten deutschlands.
wirklich wundersam, dass cdu und spd sich da nicht einigen konnten.
mfg
mh
volle zustimmung.
Ich finde die Entscheidung Gauck zu nominieren gar nicht schlecht. Hier hat sich die SPD gut positioniert.
Schön auf den Punkt gebracht!
meine großstadtpiraten geben euch gewisse lebenshilfe ....www.laolang.de
Wahrscheinlich hilft nur noch beten. Und als Vorbeter wäre der Gauck sicher geeignet...
Ich sehe das auch so! 'Danke!
rr
habe noch einen eigenen beitrag eingestellt, wo es um gaucks stellung zur linken und zur ddr-vergangenheit geht ...
den letzten satz finde ich besonders schön, aber auch "Sie waren beide - Merkel und Gauck - auf ihre Weise angepasst." und die vereinigung machte da noch mehr möglich!
Merkels Sonnenuhr ist abgelaufen. FDP-Leute, wählt Gauck, wir brauchen ihn lao lang
also gauckel?
sehr witzig..
RT @fdp_berlin Die Jungen Liberalen Berlin rufen zur Wahl von Joachim #Gauck zum Bundespräsidenten auf.
Um die Wahl zu gewinnen, benötigt der Kandidat die absolute Mehrheit, zumindest in den ersten beiden Wahlgängen. Die Linke könnte im ersten Wahlgang ihre Kandidatin wählen, und wenn Wulff nicht die absolute Mehrheit erreicht, im zweiten Wahlgang auf Gauck setzen. Das wäre ein politisches Zeichen nach allen Richtungen. Gewönne Gauck, wäre die CDU am Boden.
Fuer die CDU sowieso nicht und Merkel wuerde ein kleiner Stopser versetzt. Hallo, wir sind noch da. So bedeutend ist ein Bundespraesident nicht. Er ist ungefaehr so bedeutsam fuer die Koalition wie der Euro fuer Europa.
Wenn Sie sich mal nicht täuschen! Fritz Teich
Es besagt etwas über den Zustand der SPD und der Grünen, dass ihnen als Kandidat nur einer einfällt, der "seine sehr guten Beziehungen zu Union und FDP betont und sich sogar verwundert zeigt, dass er von Rot-Grün aufgestellt worden sei". Etwas mehr Mut, Fantasie und Vorwärtsstrategie hätte man sich, wo man ohnedies auf verlorenem Posten steht, schon erhoffen dürfen. Wenn Sozialdemokraten und Grüne einander nicht ein Bein stellen und der CDU zur Macht verhelfen, profilieren sie sich zumindest als bessere CDU. Bei Wulff weiß man wenigstens, woran man ist. Er braucht "seine sehr guten Beziehungen zur Union" nicht erst zu "betonen". Übrigens lehrt die Geschichte, dass Bundespräsidenten, in ihrem Drang, allen zu gefallen, ihre politische Herkunft oft vergessen lassen. War der Sozialdemokrat Rau wirklich so viel progressiver als der Christdemokrat Weizsäcker? Und wenn dessen Motive ihre Wurzeln in der Auseinandersetzung mit dem Vater hatten, soll uns das Recht sein, solange das Ergebnis stimmt.
Zwei Ossis an der Spitze des Staates dürften so manchem im Westen mindestens einer zuviel sein.
Nun kann aber die FDP Sympathien für Gauck zeigen. Ein schönes Druckmittel, um der Union in der Koalition Zugeständnisse abzuringen, damit am Ende alle FDPler dann doch schön den Wulff wählen.
Im Osten geht die Sonne auf im Westen geht sie unter-
Ossis von den wenigen besten Besten gehören zur zur Elite
sie sind die AVANDGARD immer vorne weg
Ich muss gtestehen, dass ich verschaerft fuer Gauck und gegen die "Linken" bin. Das ist das Nadeloer der "Linken", an dem sich zeigt, wie demokratiefaehig sie sind. Die "Linken" sind ein Abwickelverein auf dem Weg in den Muelleimer der Geschichte, wenn sie nicht aufhoeren, sich selbst zu beluegen. Die bloedesten Dogmen der DDR, allen voran der sagenhafte Antifaschismus des antifaschistischen Schutzwalles, die unter den Sowjets gerade noch hinnehmbar waren, irgendwie musste die Besatzung ja funktionieren, werden als der letzte Schrei verkauft. Sie koennen nicht von den Westparteien verlangen, nach ihrer Pfeife zu tanzen und wenn es mal um sie geht kneifen.
Mut, Fantasie und Vorwärtsstrategie
>>
Ein Kandidat der "Progressiven" haette es sein muessen. Kannst Du mir mal sagen, was an den "Linken" progressiv ist?
Magda, ein super Artikel wo auch ich völlig übereinstimme. Was mich an Gauck stört, ist sein " Totalitarismusdoktrin " - die ist für manche eine Zumutung!
Ich weiß das. Althaus war einer der besten Politiker mit excellenten Skifahrerqualitäten.
Ich hab's mir schon gedacht, dass Du von einer inneren Mission erfüllt bist im Kampf für die Rechte(n) gegen die Linke(n):
Die bloedesten Dogmen der DDR, allen voran der sagenhafte Antifaschismus des antifaschistischen Schutzwalles ... werden als der letzte Schrei verkauft.
In welchem Papier der Linken, die 2007 gegründet wurde, ist das zu finden?
@ Thomas Rothschild
Es besagt etwas über den Zustand der SPD und der Grünen, dass ihnen als Kandidat nur einer einfällt, der "seine sehr guten Beziehungen zu Union und FDP betont und sich sogar verwundert zeigt, dass er von Rot-Grün aufgestellt worden sei".
Unter wahltaktischen Gesichtspunkten hat Gauck damit doch ein sehr gutes Argument eingebracht. Wenn er gewinnen will, braucht er Stimmen aus dem schwarz-gelben Lager. Und angebissen haben haben sie ja schon, die freien und christlichen Demokraten.
@jayne
:)
gauckel wuff, ein sommermärchen
"Ich muss gtestehen, dass ich verschaerft fuer Gauck und gegen die "Linken" bin. Das ist das Nadeloer der "Linken", an dem sich zeigt, wie demokratiefaehig sie sind."
Gauck ist das Nadelöhr? Oder ist er eher das Kamel? Es heißt doch: Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als das ein Reicher in den Himmel kommt. Reich isser nich der Gauck, also musser das Kamel sein.
"Was mich an Gauck stört, ist sein " Totalitarismusdoktrin " - die ist für manche eine Zumutung!"
Geht vielen so. Auch sein Verein "Gegen das Vergessen" ist strikt an dieser Gleichsetzung der "beiden deutschen Diktaturen" ausgerichtet.
"Ossis von den wenigen besten Besten gehören zur zur Elite
sie sind die AVANDGARD immer vorne weg"
Tatsache? Vorn weg kann ja sein, aber wobei?
Ich freue mich über das lebhafte Echo.
Ich gebe noch zu bedenken: Wenn der Gauck wirklich Siegeschancen hätte, würden sich bestimmt Stimmen erheben, die meinen: Zwei Ostdeutsche an der Spitze des Staates, das geht nicht. Das wäre vielleicht genau so furchtbar wie zwei Frauen an der Spitze.
Am Ende tun die sich zusammen Gauck/Merkel und spielen Revolution. Welche auch immer.
"Wenn der Gauck wirklich Siegeschancen hätte, würden sich bestimmt Stimmen erheben, die meinen: Zwei Ostdeutsche an der Spitze des Staates, das geht nicht."
Ja, bestechend, wenn man das so liest. Denselben Mechanismus, übertragen auf die Frauen, kann man, wenn man so geneigt ist, beim Scheitern von Frau v. d. Leyen (so langsam geht mir der Name auf die Nerven) am Werk sehen. Aber trotzdem, geben wir die Hoffnung auf eine zumindest im Ansatz spannende Wahl noch nicht verloren. Klar, wenn Union und FDP geschlossen für ihn stimmen, sind das 25 Stimmen mehr als nötig. Rechnet man noch die Freien Wähler dazu, macht das 35 Stimmen plus. Doch könnten nicht mögliche Abweichler durchaus Motive haben, Wulff nicht zu wählen bzw. gar für Gauck zu stimmen? Die CSU immerhin (93 Wahlleute) hatte Gauck 1999 schon mal als Kandidat ins Gespräch gebracht, vielleicht geht da was? Merkel wirkt ja nach einhelliger Journalistenmeinung seit Monaten sehr angeschlagen - vielleicht jetzt der Denkzettel aus den eigenen Reihen? Vielleicht gibt es aber auch eine nicht unerhebliche Menge an Wahlleuten, die nach "Attraktivität" entscheiden: der biedere, brave, norddeutsche, geschiedene Parteisoldat vs. den bundesweit bekannten Hüter des Stasi-Schatzes, Systemgegner, Pfarrer, parteilos?
Enttäuscht bin ich jedenfalls von der Entscheidung der Linken, einen eigenen Kandidaten aufzustellen. Rein taktisch gesehen wäre doch diese Wahl bei einem Verzicht die Chance gewesen, beide Lager etwas in Bedrängnis zu bringen. Dumm, so eine Möglichkeit erst mal zu vergeben!
Gauck ist wie alle anderen auch ein systemischer Mitmacher, An- und Aufpasser, Aufhübscher, der populistisch den "freiheitlichen" Soundtrack zum fröhlichen Untergang beisteuert.
In dieser Republik wird keiner Person eine systemrelevante Position angetragen, die nicht ein hundertprozentiger Apologet kapitalistischer Lebensart ist. Dafür sorgen schon die gängigen Partei-Filter die der strebsame Parteisoldat durchlaufen muss um nach oben zu kommen. Der beste Garant allerdings für kritiklose absolute Systemtreue ist immer noch der tönend moralisierende Kleriker. Daher ist es müßig darüber zu spintisieren, wer von den beiden Kandidaten wohl der Bessere ist.
Der Bessere für wen und für was?
Ein Aspekt, der m.E. in der Bewertung der Wahl Gaucks zum Bundespräsidentenkandiaten der SPD und Grünen fehlt ist der : Gauck ist als Stasi-Aufklärer parteiisch gegen Linken-Politiker vor Wahlen vorgegangen und hat sich sicherlich keinen Ruf gemacht als vorteilsfreier Aufklärer.
Wenn man dann sieht , wie Kraft in den Sondierungsgesprächen die LINKE versucht hat vorzuführen als Partei, die die DDR nicht als Unrechtsstaat sieht, kann man dies doch als Teil einer Strategie der SPD erkennen, die LINKE mit einem verschärften Kurs der Stigmatisierung als DDR-Nostalgiker etc. zu bekämpfen und so um eine inhaltliche Auseinandersetzung mit den Positionen der Linkspartei herumzukommen.
Zusätzlich befördert eine emotionale Diffamierungskampagne gegen die LINKE deren Anpassung an das Anti-Kommunismus-Dogma der alten Bundesrepublik und so perspektivisch eine Anpassung an nicht-systemüberwindende Politikkonzepte und -inhalte.
@ mannix - "Zwei Ossis an der Spitze des Staates dürften so manchem im Westen mindestens einer zuviel sein."
Entschuldigung, habe ich weiter unten unbeabsichtigt Dir nachgebetet. Aber zwei Leute, die Recht haben, sind ja auch erträglich. :-))
Ich hatte Deins nicht gesehen.
Ja, dieser Abgrenzungs- und Diffamierungsgedanke spielte bei der Nominierung auch eine Rolle. Mit Gauck rückt diese Republik genau so rechts wie mit Wulff.
Richtig, und damit relativiert er vermutlich mit Sicherheit beabsichtigt, NS - Verbrechen, ob er das will oder nicht. Bei aller Diskussion darf nicht die kriminelle Potenz der NS - Diktatur verharmlost werden - Holocaust! Gauk`s Art hilft weder den Opfern, noch denjenigen, die an einer wissenschaftlichen Aufarbeitung Interesse haben. Und Leute sind mir immer unheimlich, die mir vorschreiben, an was ich glauben darf und was ich vergessen sollte. Sind das nicht auch schon wieder " neue Rechthaber "?
Ein Gaukler für alle
Mehr Mut, verlangt er. Mehr Mut von Politikern, die Dinge auch mal beim Namen zu nennen, Kontroversen zu suchen, Risikobereitschaft generell. Mehr Mut, denn es bräche nicht gleich alles zusammen. Phrasenhaftes Gedresche, doch erquickliches Labsal für die bürgerliche Mitte - Gauck, der alternative Bundespräsident, der freigeistige, humane Streiter, der besser zum Präsidenten aller Deutschen taugt, als sein jüngerer Zwilling aus Hannover: er weiß seiner Klientel zur Ohrenweide zu werden.
Zeigt mehr Mut, erklärt er der Welt, einen Mut, wie Gerhard Schröder damals. Gauck der Verklärer sozialdemokratischer Wohltaten: "Als Bundeskanzler Schröder einst die Frage aufwarf", so schwatzt er, "wie viel Fürsorge sich das Land noch leisten kann, da ist er ein Risiko eingegangen. Und es begann eine Phase, in der Politik und Risiko zusammen gingen. Solche Versuche mit Mut brauchen wir heute wieder." Mut wie Schröder, mehr Mut zur Reform, Mut zu neuen Hartz-Experimenten. Gauck: das ist der nonkonformistisch duftende, der sich unpolitisch anfühlende Kandidat - der Kandidat aller Deutschen. Einer, der wenig übrig hat für die Habenichtse; einer, der die Mittellosen kritisierte, weil sie sich immer montags trafen, zu Demonstrationen, zu Montagsdemos. Töricht und geschichtsvergessen seien jene gewesen, kritisierte Gauck dereinst, die den Begriff Montagsdemo verwendeten. Heute ist er es, der seine possierliche und törichte Geschichtsvergessenheit zur Schau stellt, weil er aus Schröder einen waghalsigen und mutigen Herkules spinnt. Was für ein selbstgerechter Offenbarungseid!
Gauck, dem es einstmals um grundsätzliche Gesellschaftskritik ging, um Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit; der denen, die bei Montagsdemos gegen Hartz IV aufliefen als Rat angedeihen ließ, dass ihre Protesthaltung allerdings im Rahmen eines demokratischen Systems geschähe: mit mehr Pathos könnte man sagen, dass es ihm immer wieder montags auf Leben und Tod ging, während das Kurz- und Knapphalten von Erwerbslosen eine montägliche Luxusproblematik darstellt.
Gauck, ein Gaukler, der sich selbstbeweihräuchernd vorgaukelt, nur sein soziales und politisches Engagement hätte Berechtigung gehabt. Der zudem nie müde wurde zu erläutern, dass diese Art Reformen am unteren Ende der gesellschaftlichen Skala, unbedingt notwendig seien, umgesetzt werden müssten. Der gelobte und propagierte Präsident für alle, der da spricht; ein Gaukler für alle, den man über uns kommen lassen wird...
Geschrieben von Roberto J. De Lapuente
ad-sinistram.blogspot.com/2010/06/ein-gaukler-fur-alle.html
Ich rate der Linken dringend davon ab, für Joachim Gauck zu stimmen. Eine Mehrheit für Gauck brächte Angela Merkel nicht in Verlegenheit, kein bisschen. Sie könnte sich selbst zitieren, nämlich ihre Rede anlässlich seines 70. Geburtstags.
Dass die Linke mit Luc Jochimsen eine Kandidatin von Rang aufstellt, halte ich für eine adäquate Antwort auf die Nominierung Gaucks durch Rotgrün. Welche politischen Entscheider machten wohl Luc Jochimsen zur Chefin des Hessischen Rundfunks?
Zur Person:
Luc Jochimsen war 1961 bis 1975 freie Autorin, 1975 bis 1985 Redakteurin von Panorama in Hamburg. 1985 bis 1988 war sie für die ARD Korrespondentin in London. 1988–1991 war sie Verantwortliche für die Abteilung Feature/Auslandsdokumentation des NDR und 1991–1993 Leiterin des ARD-Fernsehstudios in London. 1994 bis 2001 war sie Chefredakteurin Fernsehen des Hessischen Rundfunks und moderierte unter anderem die Politiksendung 3 zwei eins.
Bei der Bundestagswahl 2005 zog sie über die Landesliste Thüringen der Linkspartei/PDS in den Deutschen Bundestag ein und wurde kulturpolitische Sprecherin der Linksfraktion. Sie schlug unter anderem vor, den 8. Mai (Ende des Zweiten Weltkrieges) als Nationalfeiertag einzuführen. Zur Bundestagswahl 2009 gelang ihr der erneute Listeneinzug in den Bundestag. Bei der Einweihung des Ehrenmals der Bundeswehr im Bundesverteidigungsministerium im September 2009 erschien sie mit einem Schal mit der Aufschrift „Nun erst recht. Raus aus dem Krieg“, weswegen ihr der Zutritt zu den Feldjägern verweigert wurde.
Auszeichnungen:
1971: Adolf-Grimme-Preis
1981: Alexander-Zinn-Preis
1984: Prix Italia
2000: Hedwig-Dohm-Urkunde
2001: Hessischer Verdienstorden
(aus: wikipedia)