Gaucks First Nebenlady

Quod licet Jovi non licet Bovi

Dieser Kommentar in einem anderen Beitrag hat mich bewogen, jetzt doch mal eine Frage zu stellen, die mir schon geraume Zeit durch den Kopf geht.

Alle in den Medien waren sich einig: Für einen Bundespräsidenten gelten andere Maßstäbe, als für Menschen wie Du und ich. Jedenfalls war das in vielen Blogbeiträgen und Kommentaren zum Fall Wulff zu lesen. Was unsereins so alles darf, das darf der Bundespräsident nicht. Wir dürfen Schnäppchen jagen oder die Steuer bescheißen – ich nicht, ich zahle keine – oder falsch parken und nicht bezahlen, wie der Verleger des Freitag immer mal mitgeteilt hat. Wir dürfen auch kostenlos bei Freunden nächtigen und uns – trotzdem – dafür eine Quittung für die Steuer geben lassen. Wir sind normal.

Wir dürfen, getrennt vom Ehepartner lebend, durchaus mit jemand Anderem eine neue Lebensgemeinschaft begründen.

Darf das aber ein Bundespräsident? Der soll doch eher integrieren, der soll den Menschen Identifizierungsmöglichkeiten anbieten.

Mir ist es unbegreiflich, dass ausgerechnet ein ehemaliger Pfarrer nun den Deutschen eine Toleranz abzufordern gewillt ist, die im Alltag ja durchaus vorhanden ist, aber doch – im Zusammenhang mit dem Amt des Bundespräsidenten – allerlei Fragen aufwirft.

Warum lässt er sich nicht scheiden? Etwa aus steuerlichen Gründen. Hat er über Jahre vom Steuersplitting profitiert? Wieviel Kohle mag dabei zusammengekommen sein, hat auch schon eine andere Bloggerin glaube ich mal gefragt.

Warum will er aber dann seine Lebensgefährtin als First Nebenlady im Schloss haben? Oder will er das gar nicht, aber muss.

Warum residiert er nicht allein im Bellevue, wenn die Verhältnisse so unklar sind?

Wie gesagt, mir geht’s nicht ums Moralische. Hätten wir einen schwulen Buprä, dann gehörte der Lebenspartner dazu, aber nicht der Verflossene und der Jetzige und so.

Ich habe andauernd das Gefühl, SPD und Grüne haben nie damit gerechnet, dass der Gauck wirklich Präsident wird und haben sich darum diese Fragen auch nie gestellt. Jetzt auf einmal wird das alles ziemlich schräg.