Gedenken I

Befreiung Immer,wenn der Jahrestag der Befreiung naht, wird mir sowjetrussisch zumute. Nicht nur, weil wir im Osten mit diesem Teil der Geschichte aufgewachsen sind.

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

In diesem Jahr fällt mir besonders auf, dass sich die Geschichtsschreibung irgendwie "dreht" und man das Gefühl hat, dass die deutschen Opfer des Krieges nach und nach den Diskurs bestimmen. So legitim es ist auch über die Leiden von Deutschen in dieser Zeit zu schreiben und sie zu thematisieren, aber sie dürfen nicht verdecken wollen, was die wirkliche Ursache des Krieges war.

Dass Bundespräsident Joachim Gauck jetzt an das Schicksal der sowjetischen Kriegsgefangenen erinnert, wird medial belobigt. Dass er erklärt, sie seien lange in einem Erinnerungsschatten gewesen, kann man nur akzeptieren, wenn man realisiert, dass er offensichtlich mehr zu einem westdeutschen Volk spricht. In der DDR war dies überhaupt nicht im Erinnerungsschatten.

Es gab Bücher darüber. Es gab Filme wie "Klarer Himmel", die sich mit dem Schicksal der heimkehrenden Gefangenen beschäftigte. Wo hat der Mann in der DDR gelebt? Wie in einem Trichter scheint alles verschwunden. Immerhin: Er hat sich durchgerungen.

Es gibt Umfragen, nach denen viele Westdeutsche überhaupt nicht wissen, dass die Russen die Hauptlast dieses Krieges tragen mussten. Sowohl was die zivilen als auch was die militärischen Opfer betriff.

Ein hervorragender Beitrag über die historischen Ereignisse und Hintergrund ist bei Chrismon zu finden.

http://chrismon.evangelisch.de/artikel/2015/wieso-die-sowjetunion-den-krieg-dann-doch-gewann-31122

Für mich und viele andere wird die sowjetische Befreiung immer ein wichtiger Teil der Erinnerung sein. Dazu gehören so bewegende Filme wie "Im Morgengrauen ist es noch still, "Ein Menschenschicksal" "Die Kraniche ziehen.

Und dazu gehört: Das Alexandrow-Ensemble. Dies hier ist

Ach Ihr Wege

Und hier ist eine Erinnerung an das berühmte Konzert des Ensembles auf dem Gendarmenmarkt. Das war 1948 und der historischen Versöhnung gewidmet.

Dich mein stilles Tal

In einem weiteren Teil will ich noch persönliche Überlegungen anschließen.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Magda

Immer mal wieder, aber so wenig wie möglich

Magda

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden