Griechenland: IWF gegen Bundesregierung

Austeritätsalarm IWF-Chefin Christine Lagarde hat sich entschieden in Richtung Deutschland geäußert: Gegen die deutsche Politik des "Löcherstopfens" und für einen klaren Schuldenschnitt.

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Es sieht schlecht aus für die Austeritätspolitik. Immer mehr Staaten wenden sich dagegen. Und sogar Springers Welt erklärt: »außerhalb Deutschlands glaubt kaum ein Ökonom, dass weitere Sparmaßnahmen im Umfang von gut vier Prozent der Wirtschaftsleistung den Griechen helfen werden, wieder auf die Beine zu kommen. Selbst der IWF, der eigentlich als der härteste Sanierer von Pleitestaaten gilt, ist da mittlerweile skeptisch.«

Morgen findet wieder ein Euro-Sondertreffen der Finanzminister statt, aber statt sich mit Griechenlands Treue zu den Troika-Auflagen zu beschäftigen, verlaufen die Konfliktlinien anders und sehr interessant.

Der IWF – eigentlich sicherer Sparkommissar -, den Angela Merkel einst ins Boot holte, um das deutsche Parlament in Zustimmungslaune zu halten - löckt wider den Stachel.

Christine Lagarde droht, dass es entweder einen Schuldenschnitt geben muss oder der IWF steigt aus.

Das geht gegen die Bundesregierung als striktester Gegnerin eines Schuldenschnittes.

Zwei interessante Beiträge dazu will ich hier verlinken.

Hier ist der Hintergrund von OXI- sehr ausführlich:

Rechenkundige Bösewichte und die Krisenpolitik

Und hier noch das ND zum gleichen Thema.

Lagardes Brief neues Endspiel in der Krisenpolitik

Und – jetzt – so Tom Strohschneider auf dem hochinteressanten OXI-Blog – gäbe es eigentlich auch eine Chance, die Bundesregierung in Bedrängnis zu bringen, wenn die SPD sich – entgegen der Koaitionsdisziplin – für einen Schuldenschnitt stark macht.

Skeptisch muss man sein, ob die SPD sich gegen die CDU in der Griechenlandpolitik stellt. Aber, die Zeichen stehen auf neue ernste Auseinandersetzungen, während Sigmar Gabriel in Goslar erstmal krank ist.

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Geschrieben von

Magda

Immer mal wieder, aber so wenig wie möglich

Magda

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