Es ist schon eine Weile her – Anfang der 90er Jahre – da fuhren wir in den Urlaub nach Tirol. Eine hübsche kleine Pension mit netten Leuten. Einmal saß ein freundlicher, älterer Herr – mein Mann war irgendwo unterwegs – mit mir zusammen und als er erfuhr, dass wir aus dem Osten kommen, unterhielten wir uns darüber. Das heißt, ich wollte mich unterhalten, aber ich kam nicht dazu. Er erklärte mir – durchaus freundlich und zuvorkommend - wie er die Dinge in der ehemaligen DDR sah und was er davon hielt usw. usw. Er kam aus Pirmasens glaube ich. Seine Überlegungen waren auch interessant, aber außer freundlich blicken und nicken hatte ich keinen Part in dieser Show.
Ich kam einfach nicht zu Wort. So blieb das alles ein Monolog bis mein Mann erschien, eine Weile stumm zuhörte und mich dann zum Aufbruch drängte.
Damals war mir das noch sehr ungewohnt, aber inzwischen hatte ich dieses Erlebnis häufiger: Ich will mit einem Mann was bereden, aber es kommt zu keinem Dialog, es kommt meist zur längeren Monologen, die kaum zu unterbrechen sind. Das kannte ich vor der Wende eigentlich nur von Vorgesetzten. Die hatten auch die Lizenz zum Reden ohne Unterbrechung. Manchmal auch noch Ärzte und Lehrpersonal.
Aber in der Gegenwart ist es mir komischerweise bisher immer nur mit Männern aus dem Westen so gegangen. Die verbreiten die seltsame Überzeugung, dass es eine männliche Obliegenheit ist, der Welt die ihr gemäße Deutung und den Dingen ihre Einordnung zu geben. Ich dachte lange Zeit, das sei vielleicht mein Problem. Vielleicht, dass ich die entsprechende Lücke im Gespräch nicht finde oder was weiß ich
Die penetrante
Redelust der Männer
Jetzt aber wurde mir Erleuchtung zuteil. Ein Buch ist gerade erschienen, das bei deutschlandradio kultur besprochen wurde und Von der penetranten Redelust der Männer handelt.
Es stammt von der US-amerikanischen Essayistin Rebecca Solnit und hat den schönen Titel: Wenn Männer mir die Welt erklären.
Ausgangspunkt des Buches ist genau die Situation, wie ich sie in Tirol und dann immer wieder mal erlebte. Sie nennt dieses Verhalten das provokative Unwissen der vollkommen Unwissenden was mich grimmig erheiterte, weil mir auch das irgendwie bekannt vorkommt.
Es geht dabei natürlich nicht allein um diese smalltalk-Geschichten, es geht um die – immer wieder in der Debatte stehende und umkämpfte – Definitionsmacht.
Natürlich können – unabhängig vom Geschlecht - Menschen aufeinandertreffen und einer oder eine behält die Oberhand im Gespräch. Aber, es ist mir schon sooft eigentlich zu oft passiert , dass ich mich ärgern musste über Vorträge zu Dingen, mit denen ich mich gut auskenne. Auch in Talkshows sind es immer die Männer, die mehr und ausdauernder reden und ihre Redezeit verteidigen. Frauen kommen seltener zu Wort, wenn sie nicht inzwischen auch eine gewisse Durchsetzungskraft entwickelt haben.
Frau sein bedeutet offensichtlich für manche Männer Gefäß männlicher Weisheit zu sein.
Und mehr noch – in einer Welt, in der Männer bestimmen, worüber zu reden und worüber zu schweigen ist, bleiben wichtige Frauenthemen nach wie vor unbeachtet oder marginal.
Darum empfiehlt die Autorin: Die Frauen sollten“ der Verlockung zu Schweigen“ niemals erliegen, im smalltalk nicht und schon gar nicht wenn es um die Dinge dieser Welt geht.
Kommentare 91
:-) danke dafür! *****
Ein spannender Aspekt in der Frage: „Wozu Kommunikation?“ …Und vermutlich annähernd jede*r kennt es aus dem eigenen Leben – manchmal auch von beiden Seiten…
Ein guter Freund und leidenschaftlicher Monologisierer hat es mir so erklärt: Er erkläre sich die Welt in erster Linie selber, aber das falle ihm leichter, wenn er dabei Publikum habe – was ich als sehr ehrliche und aufschlussreiche Auskunft empfunden habe.
Wenn das so ist, steht auch dem Zuhören (als Aktivität, die sehr anstrengend sein kann und gut oder schlecht gemacht werden)eine viel größere Wertschätzung zu. Ich wäre dafür.
Kenne es aber auch (genderunabhängig) von mir selbst, dass das einseitige Zuhören wie auch das Monologisieren der Bequemlichkeit dienen kann: Das Zuhören, um nicht auf jeden Quatsch eingehen zu müssen, das Lieber-selber-reden, um mich wiederum nicht mit dem Anderen zu befassen: Das gesprochene Wort dient hier paradoxerweise eher als Abstandhalter denn als Verbindungselement …
Ich halte diesen Text nicht für bedankenswert, nicht mal für bedenkenswert, sondern nur für bedenklich, der natürlich viel über das Denken der Autorin aussagt, auch über ihr Leiden an der vermeintlichen Herrschaft der Männer ...
UndMopperkopps Beitrag "Die Denunziantin"erscheint mir dazu durchaus passend.
||Natürlich können – unabhängig vom Geschlecht - Menschen aufeinandertreffen und einer oder eine behält die Oberhand im Gespräch.||
Nein, können sie nicht. Jedenfalls nicht im Westen, wie du zuvor schon richtig erkannt hattest. Bist du beim Schreiben Maskulinistin geworden, oder was..?
Dann herzlich Willkommen im Club der schnatternden Massenmörder und Sozialdünkel!
:-) danke dafür! ******************************
Ach deshalb sagt frau, dass es sie es schon als sehr wert empfindet, wenn mann einfach nur gut zuhören kann ... :-)
Im Ernst: Ich habe auch immer häufiger Begegnungen mit Leuten, die zwar fragen, dann aber überwiegend und anhaltend selbst antworten. Dass wer seinen Gegenüber mit einem anhaltenden Wortschwall zuungunsten des Zuhörens und damit auch gezeigten Interesses am "Gesprächspartner" überwältigt, ist wohl gar nicht einmal eine bewusste Entscheidung oder unbedingt gelebte Arroganz. Ich glaube, in den meisten Fällen merken die Leute das einfach selbst nicht; da fehlt ein Korrektiv, das vielfältige Gründe haben kann. Oft ist es starke Eigenbrötlerei, in der man ja meist mit sich selbst oder mit Dritten spricht, die nicht antworten können - so, wie beim Lesen von Büchern mit dem Autor oder der Personnage eines Buchinhaltes.
Dennoch glaube ich auch, dass an dem Genderaspekt etwas dran ist. Männer sind im Großen und Ganzen wohl tatsächlich weniger sensibel, wenn es um den Dialog, das Gespräch geht. Meine Freundin beschwert sich auch desöfteren bei mir, sie wolle jetzt auch einmal ausreden, obwohl ich der Meinung bin, einen rechten Moment zum Wiedereinhaken ins Gespräch gefunden zu haben ... Allerdings geht das eben genauso auch von Mann zu Mann.
Phuh. Lässt sich das so verallgemeinern?
Ganz ehrlich, ich glaube nicht, dass das funktioniert. Meines Erachtens ist es eine Frage des Sendungsbewusstseins; und der persönlichen Disposition. Extrovertierte reden einfach mehr. Und ganz schwierig scheint mir, die ost-west Argumentation. In meinem Umfeld lässt sich das so jedenfalls absolut nicht bestätigen; empirisch eher sogar widerlegen.
Gegen die Thesen dieses Blogs stelle ich einewissenschaftliche Untersuchung, die sich mit dem Anteil des Gesprochenen (männlich vs. weiblich) beschäftigte:
"Zwei bis zehn Tage wurde das Gesprochene durchgehend aufgenommen. Am Ende wurde die Wortzahl pro Teilnehmer auf den Tag hochgerechnet. Frauen kamen im Schnitt auf 16.215 Wörter, Männer auf 15.669. Zwar sind die Frauen zwar auch hier Sprech-Sieger, doch diese Differenz sei nur marginal und statistisch nicht signifikant, schreiben die Forscher. "Was ist ein 500-Wörter-Unterschied im Vergleich zu einem 45.000-Wörter-Unterschied zwischen den am meisten und am wenigsten gesprächigen Personen?", fragt Mehl. Die männliche Top-Quasselstrippe sprach 47.000 Wörter am Tag, der schweigsamste Proband kam auf wenig mehr als 500 Stück. Demnach gebe es tatsächlich gewaltige Unterschiede in der "verbalen Aktivität" einzelner Menschen, so die Forscher - aber die hätten nichts mit dem Geschlecht zu tun."
Also, die Quasselaktivität hat nichts mit dem Geschlecht zu tun, so das Ergebnis einer wissenschaftlichen Untersuchung. Ich vermute, dass auch heute noch an Hochschulen gelehrt wird, dass von einem Einzelerlebnis nicht auf das Ganze geschlossen werden darf. D.h., wenn ein Mann redet und redet und die Frau nicht zu Wort kommt, muss dies nicht zum allgemeinen Gebaren aller Männer gemacht werden. Wenn man's trotzdem tut, werden politische Ziele verfolgt.
||Phuh. Lässt sich das so verallgemeinern?||
Natürlich! Sag ruhig, wat für 'ne Frikadelle ich dir auf der Rückfahrt von Berlin an's Ohr gelabert hab', um Macht über dich auszuüben. Und wieviel schlimmer es mit mir wurde, je weiter westlich wir fuhren. Ich entbinde dich hiermit offiziell von der Verlockung, darüber zu schweigen!
Nun, es geht in Magdas Erlebnisbericht ja nicht um "Quasselaktivität" der Geschlechter, sondern spezifischer um Gesprächssituationen, um Sozialität im Dialog. Bspl.: Was Frauen ggn.über Männern nicht zu Wort kommen, können sie ja rein quantitativ wieder im Frauengespräch wettmachen. Die "These des Blogs" ist mit dem Zitierten keinesfalls widerlegt. Allerdings lesen wir hier von Magda oder auch Kommentierenden Subjektives. Es ist richtig, dass "vom Einzelerlebnis nicht auf das Ganze geschlossen werden darf." Ich denke auch, dass das, wovon Magda spricht, kaum objektiv untersucht werden kann.
Werte Magda,
es könnte natürlich auch sein, dass Sie auf gewisse Männer den Eindruck vermitteln, endlich eine gute Zuhörerin gefunden zu haben, weil diese Männer zuhause keinen "Fuß unter den Tisch bekommen" (oder alleinstehend sind).
Ich könnte auch schließen, dass Sie auf Männer den Eindruck vermitteln, als ob Sie dankbar seien, von Männern informiert zu werden.
Es kann aber auch sein, dass Sie einfach so höflich erzogen wurden und Sie den Männern zum Reden einfach zuviel Raum lassen.
Auch wäre es möglich, dass Sie bei Männern das Bedürfnis ausgelöst haben, sich ihnen gegenüber "auszuschütten" (zu öffnen).
Schließlich wäre es möglich, dass es eine zufällige Häufung der Fälle bei ihnen gegeben hat (Ort, Zeitpunkt, usw.).
Mir würde da noch einiges einfallen, aber ich belasse mal es dabei, um nicht in die gleiche Falle zu tappen. :-)
Was mir noch so aufgefallen ist: wenn zwei Frauen sich unterhalten, dann hat gewöhnlich eine von ihnen den Part, den Sie beschrieben haben. Aber vielleicht täusche ich mich da auch und ich haben nur nicht lange genug beobachtet. Denn die Kondition von Frauen hinsichtlich verbalen Austauschs halte ich gewöhnlich für ausgeprägter, als beim männlichen Part.
WennMagdaeine Anekdote aus den frühen Neunziger Jahren als Einstieg wählt, dann gibts von mir eine aktuelle aus voriger Woche:
Meine Frau und ich fuhren auf einer Bundesstraße, als uns ein Auto mit hohem Tempo sehr riskant überholte, anschließend versuchte ein vor uns fahrendes rechts zu überholen und extrem rowdyhaft drängelte, als dies nicht gleich gelang. Meine Frau bemerkte "typischer Macho", ich erwiderte: "Oder eine Emanze". An der nächsten Gabelung sahen wir dann, dass eine Frau am Steuer saß.
Ja, die Zeiten haben sich seit den Neunzigern doch geändert, die Frauen eifern den Männern in allem nach und andere belehren tun sie auch gern.
Da wäre doch jetzt mal zu prüfen, ob Du auch hier im Netz-Gesprächsverkehr quantitativ mehr Frauen - zudem aus dem Westen sendend - totquasselst, als Männer ...
:-)
@Magda
Schön toll geschriebener Text. Ich bin zwar keine Frau , aber das kenne ich auch. Manche hören gar nicht mehr auf zu rden und man hat den Eindruck , dass das was man selber denkt oder fühlt gar nicht mehr zählt.
Natürlich sind wir Männer auch Menschen , aber manche Exemplare von uns , wollen ob Frau oder Mann gegenüber immer ihre Überlegenheit zeigen. Das geht heute nicht mehr unbedingt mit der Keule sondern mit Reden.
Natürlich kann das was Männer reden , auch berechtigt oder funktional richtig (z.B. Vorgesetzte) sein.
Ich meine nur diese Redehohheit im angeblich zwanglosen Gespräch. Der Gipfel ist dann noch, wenn man dann nach einem "Vollgelabert-worden-sein" noch gefragt wird warum man denn selbst nichts sagt? Urghs.
Herrschaftzeiten, Sie haben überhaupt keine Nerven mehr!
Ciao
Wolfram
"Manche hören gar nicht mehr auf zu reden.."
Jetzt sind Sie wieder sehr höflich und verschweigen, dass "manche"bei ihnen Frauen waren. ;-)
Ehm, verdammt, ich erinnere mich nicht mehr, es war ein Traum, wann haben wir denn da ge re de t, Honey? *Hüstel, keuch*
Netz-Gefechtsverkehr sollte das bestimmt heißen, oder..?
Vom Simultanpredigen kriege ich Kopfschmerzen. Das geht gar nicht. Also stimmt es wohl, dass sich unter meinen Opfern zum größten Teil diesseitige Vorwendeweibchen befinden. Und die Vermutung, dass die Dazugestoßenen nicht wirklich zuhören, wenn ich mal was sage, hatte ich ja schon lange. Jetzt isses amtlich: Die sind die ganze Zeit mit ihren Gedanken bei der Frage, an welcher Stelle sie versuchen könnten meine Durchfahrt zu unterbrechen, um ihre Irrelevanzien an den Mann zu bringen. Aber da lache ich doch innerlich und sage so unfreundlich wie bestimmt: Ich war noch nicht fertig! ;o)
||es war ein Traum||
Das sagen sie hinterher alle ;o) hihi
"Nun, es geht in Magdas Erlebnisbericht ja nicht um "Quasselaktivität" der Geschlechter, sondern spezifischer um Gesprächssituationen, um Sozialität im Dialog."
Gehen wir mal davon aus, dass die Untersuchung, die ich zitierte, Relevanz hat, also keine These frei aus der Luft gegriffen, um mit ihr Interessenpolitik zu machen. Bei welchen Gelegenheiten wird dann "die penetrante Redelust der Männer" wieder ausgeglichen, wenn beide Geschlechter gleich viele Worte pro Tag von sich geben? Und es ist festzuhalten: Es gab bei den Männern den Minimalwert von 500 Wörtern und den Maximalwert von rund 47.000 pro Tag. Da sollte frau doch nicht von der "penetranten RedelustderMänner" schreiben. Diese Verallgemeinerung ist es eben, die mitschwingen und ganz nebenbei die sexuelle Machtattitüde der penetrierenden Männer assoziieren soll, die nicht Herr ihrer Gedanken, sondern schwanzgesteuert nach ihrem doch eher primitiven Begehren sabbern.
Ach, die Boes. Schöner Song. Aber wie bei allen beruflich erfolgreichen Frauen ist auch deren Erfolg natürlich der Einnahme der männlichen Rolle geschuldet, wie wan da schön sieht und hört. Ohne Eigenbashing wär' aus der natürlich nix geworden. Und andere Geschäftsmodelle gibt's ja für Frauen nicht.
Wusstest du übrigens, Wolfram, dass Leute, die mich besser kennen, als ihnen lieb ist, regelmäßig finden, dass mein Primärüberschuss sog. weiblicher Anteile sich am ehesten am schier nimmersatten Mitteilungsbedürfnis abhören lässt..? Und noch besser daran, dass ich diesen Hinweis grundsätzlich nicht als Bremsversuch, sondern als Ansporn verstehe..? Oder wusstest du, dass mein Nachbar zwei Meerschweinchen hat und einen Hamster..?
http://www.zeit.de/zeit-magazin/2015/32/rebecca-solnit-autorin-wenn-maenner-mir-die-welt-erklaeren
Danke, interessanter Link.
@ Charlie Schulze- danke, das sind auch interessante Überlegungen.
Ach, ich leide nicht an der Herrschaft der Männer...sie amüsiert mich eher.
Danke für den Link zu Mopperkopp, der natürlich nicht weiß, wieviele historische Beiträge aus der feministischen- und Genderforschung es zur weiblichen Täterschaft und weiblichem Mitläufertum auf allen Ebenen gibt. Ich schreibe noch was dazu.
Hier ist eine Autorin, die Sie kennen müssten.
Helga Schubert: Judasfrauen
Zehn Fallgeschichten weiblicher Denunziation 1990
Ich halte Frauen auch nicht für die besseren Menschen
Dass er inzwischen pausenlos selbst denunziatorische Beiträge schreibt, fällt Ihnen auch gar nicht auf? Als Linker?
Grüßen Sie ihn schön.
Übrigens: Meine Mutter wurde 1944 noch vom Bürochef denunziert.
Stimmt schon, es gibt Leute, die merken das nicht. Mir ist nur - im Zusammenhang mit der Genderfrage - aufgefallen, wie selbstverständlich manchmal Männer sich das Wort nehmen in solchen Gesprächssituationen.
Es ist schon was dran. Gruß an die Freundin :)
Ich weiß nicht, ob sich das verallgemeinern lässt. Ich fand in einem Buch eine Erfahrung, die mir nicht fremd ist.
Die dort untersuchte Situation war wohl eine andere als die von mir geschilderte. Ich könnte da auch allerlei Studien aufbieten usw. usw.
D.h., wenn ein Mann redet und redet und die Frau nicht zu Wort kommt, muss dies nicht zum allgemeinen Gebaren aller Männer gemacht werden. Wenn man's trotzdem tut, werden politische Ziele verfolgt.
Politische ZIele verfolgt die Autorin sicherlich nicht, ich schon gar nicht. Welche denn?
s. auch mein Kommentar an Achtermann.
Ich denke auch, dass das, wovon Magda spricht, kaum objektiv untersucht werden kann.
Kann sein. Was es gibt, sind so Untersuchungen bei bestimmten Diskussionsveranstaltungen, Talkshows. Die Männer sind da immer vorn bei den Redebeiträgen.
@janto ban
Schöner Song. Aber wie bei allen beruflich erfolgreichen Frauen ist auch deren Erfolg natürlich der Einnahme der männlichen Rolle geschuldet, wie man da schön sieht und hört. Ohne Eigenbashing wär' aus der natürlich nix geworden.
Immer langsam mit der jungen Braut ins Bett. Ein Kabarettist oder Komiker ohne Selbstironie ist doch eine ziemlich armselige Sache.
Oder wusstest du, dass mein Nachbar zwei Meerschweinchen hat und einen Hamster..?
Das ist ja nicht zu fassen!
Ciao
Wolfram
Alle von Ihnen aufgeführten Möglichkeiten können sein, aber es ging mir einfach darum, welche offenen Türen die Autorin mit ihrer Erfahrung bei mir eingerannt hat.
Frauen reden mehr sagt man und Mann.
Aber, hier in den Kommentarsträngen finden sie die längsten Beiträge immer von Männern. Das könnte mal jemand empirisch auftröseln. Wenn es darum geht, Kompetenz zu vermitteln oder wenigstens zu behaupten, sind die Männer immer vorn dran, immer - isch schwör :)
Natürlich sind wir Männer auch Menschen , aber manche Exemplare von uns , wollen ob Frau oder Mann gegenüber immer ihre Überlegenheit zeigen. Das geht heute nicht mehr unbedingt mit der Keule sondern mit Reden.
Da ist was dran, lieber Armin. :-) Danke für Deine Anmerkungen. Ich nehme mal an, Du bist eher der Schweiger in solch einer Runde.
Wahnsinn diese Frauen. Schlimm, schimm.
@Magda
Wahnsinn diese Frauen. Schlimm, schimm.
Gleich nach den Männern sind die Frauen die grauenvollste Sorte Mensch wo gibt.
Ciao
Wolfram
???????????
Sowas habe ich auch auf der Pfanne:
Männer sind sonderbare Wesen, jedenfalls sind sie nicht weniger sonderbar als Frauen.
Gruß
Oh, da viel mir jetzt einiges zu ein:
1. Im Freitag sind mehr Männer unterwegs,
2. Männer schreiben Ihnen gerne,
3. Sie setzen Themen so, dass besonders Männer betroffen sind (sich angesprochen fühlen oder auch provoziert).
Ansonsten werde ich ihre Anmerkung mal als "Marker" für mich selbst im Alltag berücksichtigen.
de façon sensée
..."aber inzwischen hatte ich dieses Erlebnis häufiger: Ich will mit einem Mann was bereden, aber es kommt zu keinem Dialog, es kommt meist zur längeren Monologen, die kaum zu unterbrechen sind"...
Also Tirol scheint kein gutes Pflaster zu sein, und Berlin auch nicht, Anfang der 90er fande ich Berlin eigentlich ganz kosmopolitisch, weltoffen, die Frauen redeten eigentlich mehr, ich sage mal so ca. 55% vs. 45%.
Aber so wie du es beschreibst muss sich ja in Berlin in den letzten 20 - 25 Jahren so einiges zum negativen entwickelt haben, ich fahre da nicht mehr hin, Danke fuer den Tip.
..."Frau sein bedeutet offensichtlich für manche Männer Gefäß männlicher Weisheit zu sein"...
Deshalb heisst unser Bundeskanzler auch Andreas Merkel, meine Ohrluke quillt schon ueber bei dem Scheiss den er Tag fuer Tag von der Wolle laesst.
*****
:-)
Liebe Magda,
wer mich persönlich kennt, weiß, dass ich ohne Punkt und Komma reden kann. Manchmal bin ich einfach still, wenn ich bemerke, dass es keinen Sinn macht. Manche Gespräche, Debatten sind voller Inhaltsleere und trotzdem sieht es zeitgleich für manchen testosterongesteuerten Gesprächsteilnehmer oder Debattierenden währenddessen im Geiste so aus, als wäre genau er als genialer Welterklärer eine große Bereicherung. Viele Männer, aber nicht alle, sind grundsätzlich von ihrem Tun und Handeln überzeugt und dies unabhängig, ob diese Tätigkeit wirklich Sinn macht und betrachten Frauen immer noch je nach Augenblick und Situation als schönste Nebensache der Welt. Das spricht im ersten Moment für viel Selbstbewusstsein, könnte aber auch als Ablenkung für Unsicherheit dienen. Denn wer unentwegt die Welt erklärt, hat wohlmöglich keine Zeit darüber nachzudenken, ob es sinnvoller ist, wenn mal eine Frau zu Wort kommt, die mit scharfsinnigem Verstand ruck zuck auf den Punkt kommen könnte undundund. Genau.
Es gibt nix Schlimmeres für mich Selbstdarstellern zuhören zu müssen. Natürlich gibt es auch Selbstdarstellerinnen. :-) Gespräche, die voller heißer Luft sind, also so Blabla-Unterhaltungen, die Du bestimmt zu Genüge kennst. Leider gibt es von jenen so viele auf der Welt, also von diesen Selbstdarstellern. Nicht jede Mutter versagt bei der Erziehung, denn sie in Funktion als Frau könnte aus Söhnen… Genau. Gene sind daran schuld. Eine Ausrede? Jetzt werden viele Männer an dieser Stelle mit dem Kopf nicken. Männer können also quasi nichts dafür, wenn sie Frauen z.B. nicht zu Wort kommen lassen, vielleicht auch denunzieren undundundundund. Genau es sind Gene und? Bequemlichkeit? Hormone? Falsche Vernetzung im Gehirn?
So ein Welterklärer kann im Grunde gar nichts dafür, wenn er so ist wie er ist. J
Liebe Grüße
Corina
"Politische ZIele verfolgt die Autorin sicherlich nicht, ich schon gar nicht. Welche denn?"
Ich wiederhole mit anderen Worten: Wenn jemand aus Einzelfällen Generalannahmen macht, indem etwa von derpenetranten RedelustderMännergeschrieben wird, obwohl diese Position nicht haltbar ist, verfolgt damit einen bestimmten Zweck, den ich alspolitisches Zielbenannt habe. Gut, frau kann sich natürlich als harmloses Heimchen darstellen, auch eine Strategie: "Politische ZIele verfolgt die Autorin sicherlich nicht, ich schon gar nicht."Das interpretiere ich als Variante der Argumentationsabwehr. Wir können's dabei belassen.
Argumentationsabwehr - herrlich. Ich habe eine Unterstellung abgewiesen. Es haben doch freundlicherweise schon andere Kommentatoren darauf hingewiesen, dass die von Ihnen angeführte Studie wenig für das Phänomen taugt , das ich hier genannt habe. Wissen Sie wie oft Männer aus Einzelfällen Generalannahmen machen? Wissen Sie das und wie oft man es ihnen durchgehen lässt? Ich wäre da mal vorsichtig.
Thema Reden.http://thea-blog.de/category/nachgezaehlt/
Frauen in Sprache, Medien und Gesellschaft
Männer dominieren Polittalks
Das ist doch absolut belegbar. In meinem Blogbeitrag habe ich ja auch darauf verwiesen.
Kennen Sie den BegriffMansplaining. Hier ist einLinkdazu,der auch auf das Phänomen verweist, dass Männer sich gern als die Welterklärer inszenieren, auch wenn ihr - weibliches - Gegenüber ihnen kundtut, dass es halbwegs informiert ist. Das ist eine Sache, die durchaus nicht so einzeln ist. Ich erlebe das schon öfter, als Sie annehmen.
Magda.
Etwa jeder zweite deiner Einträge dreht sich - mal im engeren, mal im weiteren Sinn - um die vermeintliche Tatsache, dass der Mann als solcher der Frau als solcher das Leben versaut - und zwar gründlich. Was polemisch stark überzeichnet ist, aber auch ein bisschen wahr, wenn wir mal kurz ehrlich sind.
Und du hast zum Thema nunmehr unzählige Kommentare verfasst. Mehr als ich zum Thema, wie ich neidvoll feststellen muss. Was nur heißen soll, dass deine Standpunkte in dieser Com weithin bekannt sind.
Wenn du hier jetzt behauptest, keine politischen Ziele zu verfolgen, wundere ich mich doch sehr. Denn dann ist die Frage, warum du schreibst, wie und was du so oft schreibst, völlig offen. Und alle Antworten, die mir dann noch spontan einfielen, hörtest du weitaus weniger gern, als 'die Unterstellung', du versuchtest im Netz etwa so etwas wie 'politischen Feminismus' zu betreiben.
Dass dich die Herrschaft der Männer amüsiert, wie du da oben schreibst, glaubt dir jedenfalls kein Mensch. Da gehe ich jede Wette ein. Und wenn ich gewinne, darf ich dich zutexten, bis ich 'Stopp' sage. Abgemacht..?
Jetzt wollen wir aberdiesen wissenschaftlichen Artikelnicht ausklammern:
..."dass die Gehirnhälften von Männern eher untereinander kommunizieren. Unterbereiche des Gehirns zeigten jedoch auch Verbindungen mit den direkten Nachbarn. Bei den Frauen war es hingegen anders herum: Zwischen den Gehirnhälften zeigten sich eher längere Nervenverbindungen"..."
Frühere Studien zeigten, dass sich Frauen eher Wörter und Gesichter merken können.Sie sind weitaus aufmerksamer als Männer gegenüber ihrem Gesprächspartner und zeigen ein besseres soziales Erkenntnisvermögen.Das bedeutet, dass die Erkenntnis durch Einsicht oder Erfahrung gemacht wird. Dies ist bei den Männern anders. Sie können besser mit räumlichen Informationen umgehen und Bewegungskoordinationen besser einschätzen.
Das ist alles brandneu.
Die Plastizität des menschlichen Gehirns ist weitaus größer, als die sich zeigende durchschittliche Differenz zwischen den Geschlechtern. Oder anders: die eigenen Fähigkeiten sich selbst zu verändern, greifen selbst in die Strukturen des Gehirns ein und modifizieren die "Verschaltungen".
Mit einem Schlagüberzeugt diejenigen, die meinen, die nicht zu leugnenden Unterschiede wären gravierend, unveränderbar oder gar unüberbrückbar.
Ich möchte doch gar nicht bestreiten, dass es diese unangenehmen Zeitgenossen gibt, die Mansplaining betreiben. Meine Erfahrung ist, dass diese Welterklärer, die sich nicht vorstellen können, dass das Gegenüber eventuell mehr Wissen einbringen könnte, sich nicht auf Frauen als Empfängerinnen beschränken, sondern dieses Gebaren genauso gegenüber Geschlechtsgenossen üben. Und wenn das Ganze noch vor einer Gruppe wiederholend geschieht, neigt man, zumindest ich, zum Fremdschämen. Das ist, vermute ich, der Unterschied unserer beider Betrachtungsweise. Der Punkt ist doch, dass ein solcher Welterklärer, wenn man ihn kennengelernt hat, im Grunde gar nicht mehr ernst genommen wird. Ein älterer Begriff, der mir dazu einfällt und den ich selbst schon öfter gebraucht habe, ist: Schwätzer. Und Schwätzer nerven.
..."Mit einem Schlag"...
Ja, ich habe davon gehoert, das ist uebrigenskein Fake.
Sehen Sie, Sie bestätigen nur wieder, dass Sie nicht lesen können oder nicht wahrhaben wollen, was Ihnen nicht passt oder zu Ihren Kategorien passt oder warum auch immer. Ist mir eigentlich auch egal. Doch einen Hinweis erlaube ich mir als mann gegenüber Ihnen als Frau: Selbst wenn Sie etwas kritisch sehen, sollten Sie genau lesen, was z.B. Mopperkopp im erwähnten Beitrag schrieb:
"... Es werden nicht wenige Fälle angeführt und beschrieben, in denen Ehefrauen ihren Ehemann anzeigen, schon wegen nichtiger Anlässe, im vollen Bewußtsein, welche Konsequenzen das haben wird und meist auch hat.
Dann aber dies:
"Im Bereich der Famile wurde in nahezu allen denkbaren Konstellationen denunziert,aber es fand sich kein Fall, in dem ein Mann seine Ehefrau anzeigte."
G. Paul/K. Mallmann(Hgg.):Die Gestapo im Zweiten Weltkrieg, Herrschaft und Alltag"
Nicht irgendein Mann und irgendeine Frau waren das Thema, nicht Chef und nicht Mitarbeiterin ...
Nö. "Herrschaftszeiten" ist ein passendes Wort dabei ...
Vielleicht liegt es genau an diesen "Herrschaftszeiten". Und sicher nehme ich manches zu ernst, was die Autorin so von sich gibt, wie diesen Text zum Beispiel. Mag sein, dass das Autorin und Textinhalt gar nicht verdient haben.
Aber wenn ich es recht bedenke, habe ich wohl in meinem ersten Kommentar überreagiert angesichts Ihrer Verallgemeinerungen im zweiten Teil Ihres Textes. Das war mein Fehler.
um die vermeintliche Tatsache, dass der Mann als solcher der Frau als solcher das Leben versaut - und zwar gründlich. Was polemisch stark überzeichnet ist, aber auch ein bisschen wahr, wenn wir mal kurz ehrlich sind.
Nee, der Mann als solcher versaut mir das Leben nicht. Aber, manche männlichen Verhaltensweisen gehen mir auf den Nerv, beträchtlich. Wie sagte doch der kluge Erhard Eppler?Wer die menschliche Gesellschaft will, muss die "männliche" überwinden.Aber, ich bin keine "Männerhasserin". Ganz im Gegenteil.
Wenn du hier jetzt behauptest, keine politischen Ziele zu verfolgen, wundere ich mich doch sehr. Denn dann ist die Frage, warum du schreibst, wie und was du so oft schreibst, völlig offen. Und alle Antworten, die mir dann noch spontan einfielen, hörtest du weitaus weniger gern, als 'die Unterstellung', du versuchtest im Netz etwa so etwas wie 'politischen Feminismus' zu betreiben. -
O.K- das will ich gern einräumen. Ich bin hier in der Community - in der Redaktion ist es anders - eine der wenigen, die feministische, genderpolitische Positionen noch vertritt. Es ist eine Haltung zu Dingen und gesellschaftlichen Erscheinungen.
Allerdings werden redaktionelle Beiträge zu dem Thema genauso scharf kritisiert, wie meine. Es ist hier kein Klima (mehr) für solche Debatten. War früher mal anders.
O.K. - Frieden. ist ja nicht nur für die Ukraine ein Thema.
|| ...manche männlichen Verhaltensweisen gehen mir auf den Nerv... ||
Da das hier dick mit "Gender"getagt ist, erlaube ich mir anzumerken, dass das, was du meinst, keine "männlichen Verhaltensweisen" sind, sondern Verhaltensweisen, die bei vielen männlich sozialkonstruierten Menschen beobachtet werden können.
Und ob du's glaubst oder nicht: Mir gehen viele Männer auch gehörig auf die Nerven. Manche Juden (m/w) übrigens auch. Was aber nicht an jüdischen Verhaltensweisen liegt. Um einfach mal das ungünstigste Beispiel heranzuziehen, das hierzulande greifbar ist. Ich hätte es genauso gut anhand von untergewichtigen, trisexuellen Nicht-Kontaktlinsenträgerinnen mit Staplerschein durchspielen können. Wär auf's Gleiche rausgekommen.
Die Kunst besteht dieser Tage wohl darin, einfach mal innezuhalten und nicht weiter nach Schuldigen zu suchen. Und wenn es nur für eine Minute ist, oder zwei. Denn sie stehen doch an jeder Ecke, die Schuldigen für alles und jedes, und laufen nicht weg. Die sind morgen auch noch da. Und zwei der Gesuchten sind du und ich. Hoffen wir also, dass die anderen auch zufälig gerade eine Atempause brauchen, sonst sind wir geliefert..
Also manchmal is das ein Streit um des Kaisers Bart, was hier los ist.
Ich hätte es genauso gut anhand von untergewichtigen, trisexuellen Nicht-Kontaktlinsenträgerinnen mit Staplerschein durchspielen können. Wär auf's Gleiche rausgekommen.
Mach das, aber dieses Zerbröseln von Argumenten ist nicht hilfreich. Ich beschäftige mich mit Männern doch nicht, weil ich gerade mal eine Gruppe Schuldige suche. So einfach ist das nicht. Aber, ich habe jetzt auch keine Lust mehr. Und noch mal: ES GEHT NICHT UM SCHULDIGE. Es geht um Strukturen. Es geht um Verhaltensweisen, die deutlich machen, dass es duchaus Konflikte darum gibt, wer was wann auf die gesellschaftliche Agenda setzt, wer "Definitionsmacht" hat und sie verteidigt. Und wer sie ausübt. Das kann man natürlich komisch finden. Mich beschäftigt das aber und andere vielleicht auch.
||... wer was wann auf die gesellschaftliche Agenda setzt, wer "Definitionsmacht" hat und sie verteidigt||
Angela Merkel.
Aber ernsthaft: mich beschäftigt das auch. Aber wenn du keine Lust mehr hast, hab ich auch keine mehr.
Entschuldigung, hier off topic oder im Sinne der hier diskutierten "Definitionsmacht" vielleicht auch gar nicht:
Wohin ist Dein Artikel "Ihr seid das Pack." verschwunden?
Ich depublizierte ihn. Aus Gründen. Ende der Diskussion.
Zu Befehl.
Ich habe den Eindruck, dass die – auch von mir beobachtete – Zunahme der Labersäcke mit zwei Gegebenheiten zu tun hat: a) der Verbreitung von Online-Kommunikation (bzw. der Zeit, die man dafür aufwendet), b) die Verwilderung der Sitten durch den obwaltenden Neoliberalismus. Letzteres ist – zumindest meines Erachtens – der Hauptgrund.
Geschlechtsspezifisch kann ich der ausgestellten Diagnose zumindest teilweise nicht folgen. Sicher ist es richtig, das Männer den Löwenteil abgeben bei den Endlos-Zutextern, Missionsgeleiteten ohne Pause-Taste und sonstigen Labertaschen. Da die Zunahme des Phänomens nach meiner Beobachtung augenfällig ist (gut zu beobachten, weil dort konzentriert vorkommend, im Umfeld der Piratenpartei) und letzten Endes Männlein wie Weiblein dieser Zeitkrankheit unterworfen sind, würde ich als Ursache eher auf die Verhältnisse abzielen. Man muß sich ständig gerade machen, produzieren, in Position bringen. Darüber hinaus schwindet das Gefühl für Kommunikation (und deren Wert an sich) generell – was sicher auch einige Unsicherheit produziert.
Also generell würde ich »die Männer« hier aus dem Fokus nehmen – frei nach dem Motto:Nicht an jeder Zeitkrankheit ist »der Mann« schuld.
Das Depublizieren von so einem guten Teil nehme ich persönlich übel.
das Gute an den Rheinländern ist, sie nehmen sich selbst nicht so ernst. Also bezogen auf den welterklärenden Mann geht die Philosophie so:
Er hat zwar von nix ne Ahnung kann aber alles erklären ;-)
übrigens vor Jahren meinte mal ein John Grey oder so, die Sache mit dem Mann vom Mars und der Frau von der Venus:
der Mann die andauernd und viel auf eine Frau einredet, sei in einem permanenten Bewerbungsgespräch gegenüber der Frau.
Man sollte hier vielleicht mal verbreiten, dass Frauen eher mit Zuhören und einem Dialog statt Monolog zu begeistern sind. Na und die Sache mit der Romantik. Ach stimmt, die gibt es ja nicht mehr.
Dann gab es da noch vor mindestens 20 Jahren so ein Buch: Männer lassen lieben. Da stand u.a. dass sich unter dem Redeschwall der Männer das große Schweigen verberge, was so viel heißt wie, sie können einfach nicht über sich und ihre Gefühle reden,.
Dann gab es noch Sokrates, der erst durch seine argumentationsfreudige Frau Xanthippe, zum großen Redner wurde. Was heißen soll, das Frauen vielleicht mal Spass am "Streit" finden sollten und ihren Mann ins Diskussions-Trainingslager nehmen sollten.
Na ja, und die Männer, (na gut auch Frauen) die ohnehin nur ohne Rücksicht auf den andern einreden, den/die kann man ohnehin in die Tonne treten. Meistens eignen die sich auch nicht für eine Partnerschaft.
Eure Beraterin: Kommunikation verstehen, üben und lernen leicht gemacht. ;-)
Redeschwall andersrum :-) Loriot
https://www.youtube.com/watch?v=wUCO4GvHEWE
Na gut, überredet. Dann krame ich es wieder raus..
Mann kann auch sein Maul halten. Aber dann ist er für Frauen nicht interessant, was im umgekehrten Fall für wortkarge Frauen so nicht gilt, eher im Gegenteil. Viele Männer meinen, Frauen wollten unterhalten werden. Wenn mich mein Eindruck nicht trügt, ist das auch nicht ganz falsch. Aber es ist nicht einfach. Mancher übt sein ganzes Leben und bleibt trotzdem ein Stümper.
Der persönliche Gesprächsstil von Menschen ist verschieden. Ich kenne Männder wie Frauen, die mich mit Wortergüssen zumüllen und solche, aus denen kein Wort heraus zu bekommen ist. Das scheint mir also sehr wenig geschlechtsabhängig und hochgradig persönlichkeitsabhängig zu sein.
Aber die Freude daran, anderen die Welt zu erklären, als Makel darzustellen, scheint mir für ein Mitglied der FC schon verwunderlich, schließlich tut kaum jemand hier etwas anderes, inklusiv der Blogautorin.
Eigentlich geht es mir ziemlich auf den Geist, diese Umdeutung allgemein menschlicher Erfahrungen als geschlechtsspezifische Eigenarten. Gerade so, als gäbe es zwischen Frauen unter sich sowie unter Männern unter sich kein Dominanzgebaren. Nur wenn es zwischen Männern und Frauen auftritt, wird der überlegene Mann aus dieser Sicht zum Unterdrücker. Die überlegene Frau hingegen ist okay, weil als emanzipiert deutbar. Alberner Kindergartenkram.
Viel interessanter scheint mir das Phänomen, warum zu bestimmten Themen von Männern gegendermainstreamt wird bis sich die Balken biegen und bei anderen wird einnatürlicherGeschlechterunterschied auf alles draufgezimmert - um nicht zu sagen drauferklärt.
"Aber die Freude daran, anderen die Welt zu erklären, als Makel darzustellen, scheint mir für ein Mitglied der FC schon verwunderlich, schließlich tut kaum jemand hier etwas anderes, inklusiv der Blogautorin."
Der Satz hätte bestimmt das Zeug, bei einem CPC (Community Phrase Contest) ganz vorne zu landen.
War das jetzt der Bambi oder die Goldene Himbeere? ^^
Dem Vernehmen nach soll es sich um eine Mischung aus Georg-Büchner-Preis und Saurer Gurke handeln, es aber Schwierigkeiten geben, die beiden Preise zusammenzulöten (Imkompatibilität). ;)
Aber die Freude daran, anderen die Welt zu erklären, als Makel darzustellen, scheint mir für ein Mitglied der FC schon verwunderlich, schließlich tut kaum jemand hier etwas anderes, inklusiv der Blogautorin.
Die Freude anderen die Welt zu erklären, will ich niemand nehmen. Das ist auch nicht das Thema. Es ging wohl eher darum, wieviel Raum sich Menschen lassen und wieviel Fähigkeit, zuzuhören und so weiter. ...
;-D
Gerade so, als gäbe es zwischen Frauen unter sich sowie unter Männern unter sich kein Dominanzgebaren.
Dominanzgebaren unter Männern sieht anders aus als Dominanzgebaren unter Frauen und zwischen den Geschlechtern sieht es auch wieder anders aus.
Nebenher: Es ist nicht sehr klug, Dinge als albern zu bezeichnen, die man selbst nicht so spannend und wichtig findet. Schlechter Stil. :-))
Das ist wirklich eine interessante Frage.
@Magda
Ups. Das mit dem Klarnamen war aber nicht gewollt.
Ich bin in solchen Runden wirklich eher der Schweiger.
Wiegesagt gibt es auch viele nette Männer , die ein Geben und Nehmen auch beim Reden kennen.
Gestern war ich mit einem Freund essen. Es hat mir gut getan bei dem auch mal reden zu dürfen und ihm zu erzählen wie ich mich zur Zeit fühle. Natürlich habe ich ihn auch nach seinem Befinden gefragt.
Ich meinte auch nicht die Leute, die ich kenne , sondern das was man manchmal in Cafes oder Kneipen beobachten kann.
Hier ist ein schönes Zitat, das auch ein bisschen mit meinem Blogthema zu tun hat:
Das weiß ich noch wie heute... Das war, als wir uns kennenlernten. Ich war damals zum Tee bei ihr und bot den diskret lächerlichen Anblick eines Mannes, der balzt. Dabei sind wir ja rechtschaffen komisch... Ich machte Plüschaugen und sprach über Literatur – sie lächelte. Ich erzählte Scherze und beleuchtete alle Schaufenster meines Herzens. Und dann sprachen wir von der Liebe. Das ist wie bei einer bayrischen Rauferei – die raufen auch erst mit Worten.
Und als ich ihr alles auseinandergesetzt hatte, alles, was ich im Augenblick wußte, und das war nicht wenig, und ich war so stolz, was für gewagte Sachen ich da gesagt hatte, und wie ich das alles so genau und brennendrot dargestellt und vorgeführt hatte, in Worten, so daß nun eigentlich der Augenblick gekommen war, zu sagen: »Ja, also dann...« – da sah mich die Prinzessin lange an. Und sprach: »Einen weltbefohrnen dschungen Mann –!«
Und da war es aus. Und ich fand mich erst viel später bei ihr wieder, immer noch lachend, und mit der erotischen Weihe war es nichts geworden. Aber mit der Liebe war es etwas geworden.
(Kurt Tucholsky: "Schloss Gripsholm".)
Wiegesagt gibt es auch viele nette Männer , die ein Geben und Nehmen auch beim Reden kennen.
Ja, ich bin in meinem Leben auch vielen begegnet, die nicht so waren.:-)
Dominanzgebaren unter Männern sieht anders aus als Dominanzgebaren unter Frauen und zwischen den Geschlechtern sieht es auch wieder anders aus.
Das mag so sein. Und Frauen können, solange dieses Verhalten nicht geschlechtsunabhängig normiert ist, nicht emanzipiert sein? Ich befürchte nur, selbst wenn es eines Tages derart normiert sein sollte, wird es immer noch persönlichkeitsabhängig unnormiert bleiben.
Es ist nicht sehr klug, Dinge als albern zu bezeichnen, die man selbst nicht so spannend und wichtig findet.
Wie kommen Sie darauf, dass mir diese hier diskutierten Sachverhalte nicht wichtig wären? Albern ist aus meiner Sicht nicht das Thema sondern die Darlegung, die Vereinnahmung allgemein menschlicher Erfahrungen und Praktiken für spezifisch feministische Kategoriebildung. Wenn die Frau etwas erfährt, heißt das, sie wird unterdrückt. Wenn ein Mann dasselbe erfährt, soll er sich gefälligst nicht so dranstellen. Das empfinde ich als ungerecht in der Sache und albern als Grundlage feministischer Kategorien.
@Magda
Sie kennen offensichtlich meine Frau nicht...
Davon abgesehen scheinen Sie mir sehr stark einem Mann-Frau Schema verhaftet zu sein (inkl. mitschwingender Wertung) und sich gerne darüber auszulassen wie "die Männer" so sind. Und sei es basiert auf anekdotischer Evidenz.
Ist das Freude am Stänkern, eine Art Studie ...? Ich verstehe es nicht ganz, denn wirklich ernst kann es wohl nicht gemeint sein?
*****
Ohne dieRatschläge der Männerwären die Frauen doch ziemlich hilflos in dieser verwirrenden Welt. Gell.
Ciao
Wolfram
@Magda: Glücklicherweise kann mit dem Mund ja noch ganz anderes gemacht werden. So muss eben jeder seine Talente finden.
Die Behauptung, Männer hätten qua Geschlecht eine penetrante Redelust, ist meines Erachtens sexistisch.
Das steht da oben auch nicht.
Schon mal was gehört von "Mansplaining"? In Australien wurde es zum Wort des Jahres erklärt.
Komm, Kleines, ich erklär' Dir die Welt- die Überschrift dazu aus der FAZ.
Um es noch mal ganz klar zu zitieren:
"Demnach gebe es tatsächlich gewaltige Unterschiede in der "verbalen Aktivität" einzelner Menschen, so die Forscher - aber die hätten nichts mit dem Geschlecht zu tun." (Quelle)
Das gilt sicherlich genauso für dominantes Gesprächsverhalten.
Solange es also nicht durch Studien belegt ist, ist der Neologismus Mansplaining und der damit verbundene Vorwurf reiner Sexismus. Dieser Vorwurf fällt insofern auf die Autorin des verlinkten Artikels zurück, die einmal mehr erklärt was "viele Männer" so machen...
Ich begegne immer wieder solchen Männern. Männer die nicht für einen Dialog zu haben sind, sondern stets monologisieren. Dabei spielt es aber keine Rolle ob ihr "Gesprächspartner" eine Frau oder ein Mann ist.
Und bei all diesen Männern, denen ich begegne, spüre ich eine Art Hilflosigkeit. Ihr Monolog ist für sie eine Chance, eine Art Bedeutung zu haben in ihrer kleinen Welt, in der sie sich nur als geduldete Nummer fühlen. Einer, sogar ein Freund von mir, hat mir einmal gestanden warum er so oft nicht aufhört zu reden. Er ist vor über 30 Jahren aus Polen geflüchtet und hatte irrsinnige Probleme, sich in Deutschland einzufinden. Er kannte die Sprache nicht und selbst als er langsam Deutsch lernte, sprach er so gebrochen und hatte so ein kleines Vokabular, dass er seine Gedanken nicht in Worte fassen konnte. So stand er stets neben seinem besten Freund und schwieg in gesellschaftlichen Situationen. Als er irgendwann durch Ermutigung anderer und gesteigertes Selbstbewusstsein dieses Schweigen überwinden konnte, war das für ihn eine wahnsinnige Befreiung. Und alles was er damals in sich hineingedacht hat, sprudelt seitdem aus ihm hinaus. Es ist eine ganz spezielle, individuelle Geschichte, die man natürlich überhaupt nicht auf "diese Art Männer" übertragen kann, sie zeigt aber auch dass es vielleicht nicht unbedingt ein Strukturproblem ist, wie du es vermutest. Vielleicht sind das auch sehr individuelle Schicksale, die zu soetwas führen.
Ich finde so ein Verhalten sofort sehr auffällig und Menschen mit permanentem Sendungsbewusstsein im allgemeinen. Dahinter steckt nicht das Patriarchat oder dergleichen, ich glaube dahinter steckt eine persönliche Geschichte. Ein anderer solcher Fall ist zum Beispiel ein Ex-Marinesoldat, der bei einer Rettungsaktion aus einem U-Boot nur zwei Menschen retten konnte und zwei andere zum ertrinken verdammen musste. Ein anderes Mal starben mehrere Taucher durch ein falsches Sauerstoffgemisch, das er als verantwortlicher Offizier nicht ausreichend geprüft hatte. Er ist ein gebrochener Mann und kommt aus dem Erzählen nicht mehr hinaus. Wohl auch weil er Angst hat, Fragen beantworten zu müssen. Er hüllt sich in seine eigene Blase aus - oft auch frei erfundenem - Selbstnarrativ um dem Diskurs zu entkommen. Eine tragische Figur.
Ich sage jetzt nicht, dass es nicht auch Männer gibt, die aus "wir wissen's besser"-Selbstherrlichkeit heraus den Monologisierenden geben, ich glaube aber nicht dass das die Regel ist und ein Symtom einer Struktur. I might be wrong, aber meine Erfahrungen führen eben nicht zu diesem Schluss.
Tja, aber wenn es doch Frauen gibt, die diese Erfahrungen durchaus kennen und teilen? Die von Ihnen verlinkte Quelle schildert eine andere Problematik. Mir ist es halt - in vielen Situationen - genau so ergangen wie der Autorin und wenn dann auch noch ein Wort dafür gefunden ist, dann ist das schon diskussionswürdig. Übrigens -mal weg von den Studien: Meine Überschrift und die letzten Sätze verweisen auf etwas, das mir ebenso dabei am Herzen liegt. Es sind weitestens - durch die Jahrhunderte - Männer, die die Welt erklären. Darum gings mir eigentlich mehr. Frauen hatten über Jahrhunderte überhaupt keine Stimme.
Was Sie schildern ist in der Tat eher so allgemein menschlich. Es gibt monologisierende Männer und Frauen.
Was mit "Mansplaining" gemeint ist, ist eine männlich-weibliche Gesprächssituation. Und ich würde auch nie im Leben behaupten, dass dies immer so wäre. Es ist bei solchen Männern auch nicht mal Selbstherrlichkeit, sondern ihre Wahrnehmung der Welt, die sie gar nicht hinterfragen. Sie erleben sich als legitimiert, zu erklären, um was es geht.
Naja nun, nur weil ich keine Frau war bei den Gesprächen ist das noch kein Argument dafür dass da etwas anderes abläuft als bei einer männlich-weiblichen Gesprächssituation. Welterklärerei war/ist das auch bei meinen männlich-männlichen Gesprächssituationen. Ich versuch mich immer hineinzuversetzen in solch einen Gesprächsgestus, weil ich nur ganz ganz wenig Welterklärer bin, sondern eher Fragender/Suchender bin und meist auch so argumentiere.
Wobei ich nicht abstreiten will dass es Männer gibt, die Frauen die Welt erklären wollen. Das ist halt traurig und peinlich, ist aber das Problem dieser Männer (und der Frauen die dabei große Augen machen und voll beeindruckt sind), das ist mir ziemlich wurscht. Arschlöcher und Idioten gehen immer gut zusammen, egal welches davon die Frau und welches der Mann ist. ;)
Das ist ja immer so mit Vorurteilen.
Ich würde auch viele finden, die mir "ihre Erfahrung" bestätigen (kennen und teilen) würden, dass Frauen weniger intelligent sind, zu emotional, mehr reden als Männer, schlechter in Mathe sind, lieber mit Puppen spielen... (nur um es deutlich zu sagen: das ist nicht meine Meinung!) etc. pp.
Sind das ihrer Meinung nach deswegen keine Vorurteile oder Sexismen?
Ist es ein Vorurteil, wenn ich - nebenher- mal feststelle, dass die meiste Welterklärung ohnehin von Männern stammt? Glaube ich nicht. Ist es Sexismus, wenn ich meine, dass es Männer gibt, die daraus offensichtlich eine Art Gewohnheitssrecht ableiten? Ich weiß es nicht.
Naja, das ist doch nun etwas billig wie sie sich herauswinden; "manche", "viele", "oft" dann aber wieder: "Männer als Welterklärer", "Dei penetrante Redelust der Männer"...
Sie geben doch mit ihrem Text und ihren Kommentaren ein Statement ab, das über "manche Männer reden viel" deutlich hinausgeht. Auch wenn sie Texte zum "Mansplaining" verlinken. In dem Moment, in dem dann auf die sexistischen Untertöne hingewiesen wird, rudern sie zurück mit, "[...] ich meine, dass es Männer gibt, die... [...]". Es gibt Männer, die ... es gibt Frauen, die ... da lässt sich freilich alles reinpacken. Aber was ist nun ihre Haltung und Intention dahinter?
Es gibt Männer, die sich zuviel aufspielen oder diese Welt ist eine, in der Männer bestimmen worüber zu reden und zu schweigen ist?