Männer, was ist los...

gewalt gegen frauen Im Guardian-Beitrag "Frauenhass tötet" haben viele Bloggerinnen und Blogger sich geäußert. Eine entmutigende Heerschau der Diskussionskultur zu Geschlechterfragen.

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Einer der letzten Kommentare dazu stammt von Hunter

Sapperlot, 370 Wortmeldungen zum Geschlechter Thema.

Das hat kein pol. Thema zuletzt geschafft, weder die Wahl in Europa noch der Bürgerkrieg in der Ukraine.

Welches Licht wirft das auf die Freitag-Community?

Alles Ego-Shooter und Latte Macchiatotrinker? Wenig Geist, dürftige Bildung, unverhohlenes Desinteresse, nackte Ignoranz...? Oder lässt sich da einfach nur so trefflich streiten?

Wahrscheinlich von allem ein wenig.

Inzwischen ist der Thread so voll, dass ich mich entschieden habe, einen neuen Blog zum Thema aufzumachen. Hier meine Antwort nicht nur an den verlinkten Kommentator:

"Gewalt gegen Frauen" und "Frauenhass" - das sind ernste, politische, weltweit diskutierte Themen.

Dass dies in den meisten Fällen als unpolitisch, lächerlich, unbedeutend usw klassifiziert wird, hängt nicht mit den weiblichen Diskutantinnen zusammen, sondern mit der vorwiegend von Männern praktizierten Art, dieses brennende Thema zu negieren, Zusammenhänge zwischen Geschlechterbild und Gewalt zu verleugnen und zu verharmlosen. Wenn z. B. in einem Kommentar gemeint wird, der arme Amokläufer handle nicht aus Frauenhass, sondern aus sexuellem Frust-von noch bösartigeren Statements ganz zu schweigen, - so dokumentiert das ein Ausmaß an Ignoranz, die sich nur vor dem Hintergrund kranker politischer und mentaler Strukturen erklären lässt.

Der ganze thread zum Thema ist ein Beispiel dafür.

Vor einigen Wochen fand in New York die

58. Sitzung der UN-Frauenrechts-Kommission statt.

Auch dieses Gremium hat das Thema Gewalt gegen Frauen - debattiert.

Demnächst wird in London ein Weltgipfeltreffen zur Beendigung von sexueller Gewalt gegen Frauen in Konflikten stattfinden.
Ein brisantes, schmerzhaftes politisches Thema.

Es gibt bereits eine Deklaration dazu.

Gewalt und Diskriminierung von Frauen haben viele Gesichter. Die frauenverachtende Haltung aber, die hinter manchen Gewalttaten steht, ist evident und deutlich. Es ist ein Armutszeugnis, wenn viele Männer - auch wenn die im Guardian-Artikel besprochene Untat in einem "privaten Umfeld" geschehen ist - die gesellschaftspolitischen Hintergründe nicht sehen wollen.

Der Kommentator Hunter fragt, welches Licht das auf die Freitags-Community wirft: Der Umgang mit Gender-Themen ist von einer solchen abgrundtiefen Ignoranz und Feindseligkeit bestimmt, dass ich nicht mehr sehr oft dazu etwas sage. Aber, die hier erlebten ständigen gehässigen Angriffe, sind einfach zu viel. Anfälle von Galgenhumor sind da noch die freundlichste Art, damit umzugehen.

Ein weiterer Artikel, der gerade zum Thema erschienen ist, Tom Meagher "Mythos-vom-Monster", ist bisher wenig kommentiert.

Ich frage: Hängt es damit zusammen, dass hier ein Mann sein ganz persönliches tragisches Erleben zum Ausgangspunkt genommen hat, etwas, das nicht zu leugnen ist? Der Autor ist auf jeden Fall ein Beispiel dafür, wieviel Bewusstsein für das Thema "Gewalt gegen Frauen" vorhanden oder im Entstehen ist. Es wäre aber gut, wenn nicht erst schmerzliche eigene Erfahrung der Grund für dieses Engagement wäre.

Der Umgang hier beim Freitag mit Blogs und Artikeln zu diesem Thema sind empörend und entmutigend.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Magda

Immer mal wieder, aber so wenig wie möglich

Magda

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