Montag 9.15 Uhr: Reportage in Echtzeit

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Liebe Mitleser, während ich das hier schreibe, hantieren in meinem Rücken im gegenüberliegenden Zimmer drei Handwerker. Die reißen Tapeten ab, damit sie anschließend eine Außenwand mit Dämmplatten versehen können, weil da– bedingt durch eine der berüchtigten Wärmebrücken de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4rmebr%C3%BCcke – immer wieder Feuchtigkeit durchschlägt.

Sie erscheinen wie eine freundliche Invasionsarmee – bewaffnet mit diesen neumodischen Platten, Abdeckplanen für Boden und Restmöbel. Sie sind ausgestattet mit Verhaltensregeln für den Umgang mit Kunden. Sie sichern mit professionellem Blick das zu bearbeitende Gelände und benennen einen Kollegen, an den wir uns wenden können, wenn wir Fragen und/oder Beschwerden hätten, also den Pressesprecher.

Sie nennen mich Lady und fragen meinen Mann komplizenhaft, wer denn hier das Sagen hat. Aha. Beide also. Dass diese durchaus patenten Leute immer so gönnerhaft auftreten hat auch was mit Machtverhältnissen zu tun.

Heute werden also diese Platten verlegt, dann wird morgen tapeziert und mittwochs nachgestrichen. Jetzt kommt einer und fragt, ob es uns recht wäre, wenn morgen schon ab 7 Uhr die Handwerker kämen. Sind wir. Und am nächsten Tag auch noch mal. Sie haben so Wendungen drauf wie „Alles wird gut und wird schon werden...“

Und: Wenn alles gut geht, wenn wir uns kooperativ verhalten und nichts Wesentliches dazwischenkommt und keine neuen Schäden auftauchen, sind wir am Mittwochnachmittag - in neuen Wänden und befreit von diesen dunklen Flecken -wieder unter uns. Ein segensreicher Über-und Einfall.

Aber, was werde ich froh sein, wenn die wieder abgezogen sind.

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Geschrieben von

Magda

Immer mal wieder, aber so wenig wie möglich

Magda

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