Niemand hat die Absicht...sozial zu erkalten

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Der Tatort davor war schon von höchster sozialer Sensibilität bestimmt. Man weiß jetzt viel über Obdachlose: Sie brauchen dringend ein Sozialklo und müssen vor Glykol im Wein geschützt werden.

Aber dann: War das nicht wieder herrlich, bei Anne Will. Wie sie da so auf der Lauer lag, damit sie auch im richtigen Moment reingreift - nein, nicht den Herren in den Schritt - aber doch dort hinein, wo es genau so leer ist: in die Rede. Noch ist er eben zu, der Sack, der die Maßnahmen enthält, die bitteren, die den Verzicht auf liebgewordene" Dinge zur Folge haben werden. Aber man darf die Katze noch nicht rauslassen aus dem Sack.

Der arme Ottmar Schreiner wollte anklagend die heraufziehende Kälte beklagen, aber ...nichts da. Alle grinsten wie verhinderte Pokerspieler, alle wollten andauernd entlasten. Die eigene Seele, die Familien, die Rechts- Links- und Leistungsträger...einfach alle. Es wird in diesem Lande ganz warm und traulich bleiben. Eine Weile noch. Es ist ja noch überhaupt gar nichts entschieden.

Möglich, dass das letzte Jahr Finanzkrise einschließlich der schon zuvor erkennbaren Tsunami-Ausläufer, die Kanzlerin geläutert haben. Möglich, dass sie alle noch gar nicht wissen, in welcher Tonart das Streichkonzert angestimmt werden soll, das da auf alle zukommt.

Ich erwartete jede Minute in der Sendung, dass so ein Riesenmarionetten-Onkel der Deutschen Einheit aus der Kulisse kommt und - Tri tra trullala - alle an sein Herz drückt wie die kleine ostdeutsche Nichte am Brandenburger Tor und schreit: Niemand hat die Absicht...sozial zu erkalten.

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Geschrieben von

Magda

Immer mal wieder, aber so wenig wie möglich

Magda

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