Die Bundesfamilienministerin wird ziemlich hart kritisiert, weil sie es nicht schafft, die Unterhaltsvorschüsse wieder einzutreiben, die an alleinerziehende Frauen gezahlt werden, deren Partner nicht für ihr Kind oder ihre Kinder aufkommen. Seit sich die Dauer der Vorschusszahlungen von 12 Jahren auf 18 Jahre erhöht hat, ist der Betrag auf 2,1 Milliarden gestiegen. Nur in 13 Prozent der Fälle wurde der Vorschuss vom säumigen Vater – es sind in der Mehrzahl Männer – zurückerlangt.
Wer einmal bei Veranstaltungen war, die sich mit diesem seit Jahrzehnten so strittigen Thema befassen, der weiß, wie es ist, wenn „die Luft brennt“. Dort versammeln sich oft gezielt Männer, die der Meinung sind, sie hätten „keinen Zugriff“ auf das Kind – und zahlten deshalb auch nicht. Oder Männer, die der Meinung sind, das Kind sei ihnen gewissermaßen untergejubelt worden – obwohl sie doch für eine Abtreibung gewesen wären. Viele von ihnen argumentieren nach der Methode „Ich zahle nur, wenn ich Recht behalte, wenn alles so läuft, wie ich es will“. Die Konfliktpunkte sind schmerzhaft, und sehr oft noch wird – über das Kind – alles abgearbeitet, was in der Vergangenheit ungeklärt blieb.
Franziska Giffey hat sogar mal mit dem Instrument "Fahrverbot" hantiert, um säumige Unterhaltspflichtige zu disziplinieren. Da wird wohl nichts draus werden, aber doch ein Zeichen dafür, wie hilflos der Staat ist, wenn es um die Eintreibung solcher "Schulden" geht.
Und ich denke an die DDR-Zeit. Dort standen auch Väter vor Gericht, die sich vorm Unterhalt drückten. Und das obwohl die Beträge viel geringer waren als heute! 80 Mark im Monat für ein Kind war ungefähr der Pauschalbetrag. Das ging nur, weil die meisten Frauen ein eigenes Einkommen hatten. Tja.
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