Die Ticker laufen heißt mit Meldungen über den umstrittenen Afghanistan-Einsatz
Ulrich Weisser, der ehemalige Leiter des Planungsstabes in der FR erklärt in für einen Militär seltenen Deutlichkeit: Eine Zumutung vor allem für die Soldaten.
Im Text heißt es:
„Der Satz, dass Deutschland auch am Hindukusch verteidigt wird, reicht nicht aus. Tatsächlich folgt dieser Einsatz dem Umstand, dass die Nato nach den Angriffen auf die USA vom 11. September 2001 Artikel 5 des Nato-Vertrages aufgerufen hat - kollektive Verteidigung. Damit hatten die Nato-Mitglieder, die sich dazu entschlossen haben, gar keine Wahl, sich in Afghanistan zu engagieren oder eben nicht.“
Damit wird auch deutlich, dass die Annahme, irgendjemand hätte eine andere Entscheidung treffen können, wenig Grundlage hat. Der Einsatz in Afghanistan hat auch wenig mit gewendeten Ostdeutschen zu tun.
Dass der Einsatz aber keinen militärischen Sinn macht – weswegen er immer wieder als eine Art humanitäres Engagement dargestellt wurde – ist kaum noch bestritten. Begleitet wird er seit seinem Beginn von massiven Kritiken durch Militärexperten, die sich mit der militärischen Lage auch im Detail auskennen.Das deutsche Engagement in Afghanistan ist der Preis für eine angemessene Rolle innerhalb der NATO, ein Zugeständnis an die USA, um das Nein zum Irak-Einsatz abzumildern und Bündnistreue zu demonstrieren. Ferner hat der Einsatz mit den Ambitionen der Bundesrepublik zu tun, eine gewichtigere Rolle auch weltweit zu spielen.
In einem Essay „Heuchelei am Hindukusch“ auf den der Tagesspiegel verweist, fordert der Leiter der Außenpolitik in der „Süddeutschen Zeitung“, Stefan Kornelius, dass Deutschland endlich seine Gestaltungsrolle in der Welt wahrzunehmen habe und erklärt diesen Krieg für schlecht vermittelt, aber notwendig.
www.tagesspiegel.de/kultur/literatur/art138,2874798 Dieses Trommelfeuer geht schon geraume Zeit durch einige Medien: Gipfel war ein Beitrag mit dem Titel: „Deutschland muss endlich erwachsen werden“. Es klingen da ganz andere – bekanntere Leitmotive auf. Ein Heer von Instituten und „spindoctors“ scharrt mit den Hufen, kämpft um eine Legitimation dieses Einsatzes, der ja auch nur ein Einstieg sein soll – in die Weltpolitik mit der politischen Kriegsoption.
Eine Sendung gibt es heute Abend auch noch dazu. Der Ton des Ankündigungstextes ist nicht interventionsfreudig.
Kommentare 2
Liebe Magda,
bedeutet nicht gerade das Freitags Gebet von Jakob Augstein:
“Schröder hätte es getan!“:
„Es geht nicht um Fakten, es geht nicht um beschworene Gefahrenlagen für Deutschland mit patriotischem Tusch am Hindukusch, sondern darum, Gleiches mit Gleichen zu vergelten?
„Wenn die USA keiner Reform der UNO, samt Aufnahme Deutschlands als ständiges UNO- Mitglied zu stimmen, wie Bundeskanzler Gerhard Schröder es mit seinem „Länder“ Fischer Joschka vergeblich angstrebt,
hauen wir eben aus Afghanistan ab!
„ Papelapapp und Basta!
„Doris gib mir mal den Hammer, ich geh mal Acker!“ !?
tschüss
JP
s. a. :
www.freitag.de/community/blogs/joachim-petrick/schroeder-haette-es-getan-ein-mythos-lafontaine-tut-es
17.08.2009 um 14:40 Joachim Petrick
„Schröder hätte es getan“ ein Mythos? “Lafontaine tut es!“
„Schröder hätte es getan“ ein Mythos? “Lafontaine tut es!“
Wahlen brauchen Mythen, Wahlen brauchen Gefühle, um viele Stimmabgabe Hände an die Wahlurnen zu bringen.
Jakob Augstein hat in seinem Freitag Gebet
„Schröder hätte es getan!“
wirklich keine Wahrheiten belegt,
Jakob Augstein hat sich auf ein gefühltes „Schröder hätte es getan“ verlegt.
Danke für den Hinweis - ansonsten d'accord.