Sexuelle Selbstbestimmung - Recht oder Utopie?
Das Recht auf reproduktive Gesundheit 20 Jahre nach der Wiedervereinigung
So das Motto einer Veranstaltung, die am
12. Januar 2011 von 19:00 bis 22:00 Uhr
im Wappensaal des Roten Rathauses Berlin stattfindet.
Wie steht es aktuell um die sexuelle Selbstbestimmung von Menschen hierzulande und weltweit? Ist sie eine Selbstverständlichkeit oder muss sie wieder erkämpft werden? Dies sind die Fragen, der hier angekündigten Fachtagung.
Hintergrund sind die Aktivitäten selbst ernannter Lebensschützer. Dass ihre Aktionen in den letzten Jahren „deutlich zugenommen haben", stellt Sybill Schulz, Geschäftsführerin des Familienplanungszentrums - BALANCE fest. Schulz verweist etwa auf die Anzeigen von "Lebensschützern" gegen Familienplanungszentren und Ärztinnen in Deutschland sowie den pro familia Bundesverband. Im Oktober präsentierte sich die "Aktion Lebensrecht" mit einem Stand auf der Jugendmesse YOU in Berlin, zuvor hatten der Bundesverband "Lebensrecht" zu einem "Marsch für das Leben" durch Berlins Mitte aufgerufen. Zwar nahmen nur wenige Menschen daran teil, doch wurden dort zahlreiche Grußworte prominenter Bundespolitikerinnen verlesen.
Die Veranstalterinnen der Fachtagung zu denen neben dem "Berliner Netzwerk Frauengesundheit" das Berliner "Familienplanungszentrum - BALANCE", der "Arbeitskreis Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft e.V. (AKF)" und der Berliner Landesverband des Humanistischen Verbandes Deutschlands (HVD) gehören, treten für die uneingeschränkte sexuelle Selbstbestimmung von Frauen und Männern ein und sehen diese durch die Aktivitäten selbst ernannter Lebensschützer in Gefahr.
Sexuelle Selbstbestimmung und reproduktive Gesundheit definieren die Veranstalterrinnen in Anlehnung an das Aktionsprogramm der UN-Weltbevölkerungskonferenz von Kairo im Jahr 1994.
Auf der Fachtagung wird debattiert, wie diese Gruppen das gesellschaftliche Klima in Deutschland beeinflussen und die Möglichkeiten für Frauen, ihre sexuelle Selbstbestimmung zu leben, möglicherweise einschränken.
An der Fachtagung nehmen u.a. teil:
Katrin Lompscher, Berlins Gesundheitssenatorin,
Dr. Christine Bergmann, ehem. Bundesfamilienministerin und Bundesbeauftragte zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs,
Elfi Jantzen, kinder- und familienpolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis90/ Grüne im Abgeordnetenhaus
Dr. Christian Fiala, ehem. Vorsitzender von FIAPAC, Internationale Vereinigung von Fachkräften zu Schwangerschaftsabbruch und Kontrazeption.
Nähere Informationen zum Thema und zur Veranstaltung auf
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