"ÜPFI" zwischen Neujahr und Frauentag

Empfang Der Neujahrsempfang von ÜPFI (Überparteiliche Fraueninitiative „Berlin – Stadt der Frauen), die seit über 20 Jahren zusammenwirkt, ist eine schöne Tradition geworden.

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Diesmal lenkte schon der Weg ins Abgeordnetenhaus, wo der Empfang stattfindet, den Blick auf den gegenwärtigen Stand der Dinge.

Vor dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, veranstaltete Greenpeace eine Demonstration und forderte, „Keine Schranken für erneuerbare Energien“. Es ging dabei um den zu großen Platz, den die Kohlestromerzeugung die der Energiewende einnimmt und sie droht zu untergraben.

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Die Kontrollen am Eingang in der Niederkirchnerstraße sind schärfer geworden. Fast wehmütig erinnerte ich mich, wie ich früher zu dem Empfängen einfach durchgelaufen bin. Heute müssen Taschen geöffnet werden und man selbst durchläuft einen Scanner.

Der Anlass - diesmal schon recht dicht am Internationalen Frauentag - war für den Präsidenten des Abgeordnetenhauses Ralf Wieland, ein willkommener Anlass, nach kurzem historischen Rückblick (bei dem mal wieder Deutschland im wesentlichen Westdeutschland meinte) auch nach vorn zu blicken. Einige kritische Bemerkungen ließ er zum Thema „Gender Budgeting“ (Geschlechtergerechter Haushalt) einfließen, dessen Umsetzung jetzt – nachdem vor allem unter den Jungen so viele „Schulabbrecher“ seien – vielleicht neue Überlegungen erforderlich mache.

Das konterte Carola von Braun, die langjährige ÜPFI-Sprecherin in ihrer Begrüßung gleich mit der Anmerkung, dass dann am anderen Ende der Ausbildungsleiter ebenfalls Gerechtigkeit z. b. bei der Stellenbesetzung herrschen sollte, sonst erfülle sich der satirische Satz „Vom Schulabbrecher auf den Chefsessel“.

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Besondere Ehrengäste waren zu begrüßen. Ich sah – von ferne – die Christine Bergmann, die langjährige Senatorin in Berlin war, die Polizeivizepräsidentin Margarete Koppers, die SPD-Bundestagsabgeordnete Mechthild Rawert und viele andere. Protokoll ist nicht meine Stärke.

Ein ernstes Thema

von Prof. Dr. Prasad

Guter Brauch ist es, einem Ehrengast zu würdigen und gleichzeitig zum kurzen Vortrag zu bitten. Diesmal war es Frau Prof. Dr. Nivedita Prasad von der Alice-Salomon-Hochschule Berlin, mit dem Thema „Gewalt gegen Frauen als Menschenrechtsverletzung“. Und zwar - ganz explizit in Deutschland, weil es gerade hierzulande sehr üblich ist, sofort auf andere Länder oder Migrantenkreise zu verweisen, wenn es um diese Fragen geht. Prof. Prasad hat ihre Anmerkungen zu diesem Thema in einer Publikation niedergelegt. Darin ist auch erklärt, wann aus Gewalt gegen Frauen Menschenrechtsverletzung wird und warum sich so wenig betroffene Frauen in Deutschland an die entsprechenden UNO-Kommissionen wenden.

Stimmgewaltige

Pascal von Wroblewsky

Dann gab es ein kleines musikalisches Programm, dargeboten von der stimmlich unglaublich starken Pascal von Wroblewsky – begleitet vom Pianisten Reimar Henschke.

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Und danach war wie immer - Netzwerken am kalten Büfett. Es ist schön, alte Bekannte wiederzusehen, neue zu treffen, miteinander zu plaudern und zu erfahren, was aktuell ansteht.

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Ich muss gestehen, ich war nicht ganz auf dem Laufenden. Die Arbeit, die die AG Obdachlosigkeit von Frauen speziell geleistet haben, habe ich nicht verfolgt. Dazu ist demnächst noch detailliertes anzumerken, denn der Hintergrund obdachloser Frauen ist oft anders, als der von Männern und sie sind – in anderer Weise – Gewalt ausgesetzt als Männer.

Insgesamt auch dies wieder ein gelungener Abend und ein – wenngleich später Start ins neue Jahr.

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Geschrieben von

Magda

Immer mal wieder, aber so wenig wie möglich

Magda

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