Väter: Täter

1945 Besatzer vergewaltigten auch im Westen. Miriam Gebhardt traf die Nachkommen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 18/2019

Sie war eine der Ersten, die mit der Legende aufräumten, nach dem Sieg der Alliierten habe es Vergewaltigungen nur in der damaligen SBZ durch russisch-sowjetische Soldaten gegeben. Mit ihrem 2015 erschienenen Buch Als die Soldaten kamen. Die Vergewaltigung deutscher Frauen am Ende des Zweiten Weltkriegs (DVA) hat die Historikerin Miriam Gebhardt, die als außerplanmäßige Professorin an der Universität Konstanz forscht und lehrt, viel Aufsehen erregt und – in manchen Kreisen – „Befremden“ hervorgerufen.

Auch in der amerikanischen, britischen und französischen Besatzungszone gab es Gewalt, Plünderung und Vergewaltigung. Gebhardt kommt auf ungefähr 860.000 Personen in allen Besatzungszonen, denen direkte Gewalt widerfuhr. 180.000 s