Von so was leben auch andere Branchen – zum Beispiel der Sex lebt neben dem, rhythmischen Element durchaus davon dass etwas nicht gleich eintritt, wenn es vorzeitig ist, dann ist es meist nicht gut oder war früher sogar ein Unglücksfall, der wieder ein banges Warten nach sich zog, weil sich was verzögerte und was Unerwartetes eintrat, das auch seine Zeit brauchte, um fertig zu werden. Das ist so der Rhythmus des Lebens.
Zu DDR-Zeiten war alles andauernd Verzögerung, eine Welt des ständigen Abwartens. Das war aber nicht so richtig spannend, weil man die Verzögerung schon einplante und sie damit eintönig wurde oder existenziell dramatisch, je nachdem worauf man wartete, auf den nächsten Trabant oder die Ausreise.
Heute lebt man in einer Welt, in der man alles immer und sofort gleich haben will. Wenn man Menschen vertrösten muss, dann muss man das mit Einfallsreichtum tun. „Vier Wochen Vorfreude“ stand in München in einem recht noblen Laden an einer sehr schicken Couch, die meine Freundin gern gekauft hätte, aber sie war auch gerade klamm und musste warten, bis sie wieder bei Kasse ist.
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