Von Kriegen, Erobern und Forschen – ein Kneipendiskurs

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Weil auch hier ein wenig die Debatten tobten, liefere ich was Heiteres oder sagen wir mal - heiter Gemeintes.

Zitat aus einem Internetposting (nicht beim „Freitag“)zum Thema Männer und Frauen:

„Manchmal glaubt der (Nick), der ja nicht gerade ein Experte aber immerhin ein im Lauf der Jahre seine Erfahrung mit der weiblichen Natur gemacht Habender ist, dass jene zur Abstraktion nicht geschaffen ist. Die Selektion hat eben den Manne zum Kriegen und Erobern - auch Forschen - gemacht, die Weiber zur Brutpflege. Und da ist Beziehungsfokussiertheit eben angebracht.“

Solche Einlassung brachte mich auf der Stelle ins kreative Grübeln und herausgekommen ist dann dieses Werk, von dem ich hoffe, es amüsiert und entkrampft den Geschlechterdiskurs ein wenig.

Von Kriegen, Erobern und Forschen – Diskurs über den Wert

von Abstraktionen

Also die Elsa, die Emma und ich – wir saßen vor kurzem mal wieder in der Eckkneipe und waren schwer am Philosophieren. Worüber? Ist doch völlig klar. Über die Männer natürlich. Dass die so anders sind als Frauen oder dass sie das immer von sich behaupten.

Sie habe da von einem gehört, erzählte Emma, der habe erklärt, die Männer seien zum Kriegen, Erobern und Forschen gemacht, während Frauen noch nicht einmal abstrahieren könnten.

„Zum Kriegen sind die gemacht, die Männer? “ fragte Elsa ungläubig, „meint der zum Krieg führen oder meint der zum Einkriegen oder gar zum Kinder kriegen?“

„Sei nicht so pingelig“, meinte ich, „wenn Männer das sagen, dann ist das so.“

„Die abstrahieren, die Männer?“ sinnierte Elsa laut, „ich denke immer, die subtrahieren“.

„Wovon denn?“ nun wieder Emma und ich erstaunt .

„Na, vom Haushaltsgeld“.

„Jetzt hör doch auf, du immer mit deinem Unterhaltstrauma“, erregte ich mich, „die Männer also, die subtrahieren vom Haushaltsgeld, meinetwegen, bitteschön , und sie abstrahieren vom Konkreten, damit sie sich besser abheben in ihrem Forschungs- und Eroberungsdrang.

Abstraktion erzeugt Weltschmerz

„Aha, jetzt verstehe ich das“, seufzte Emma, „sie gehen von dem was sie sehen zu einer höheren Ordnung über und suchen den Begriff, das Allgemeingültige. Und wenn sie das gefunden haben, dann kriegen sie Weltschmerz.“

„Weltschmerz???“

„Ja, das muss kürzlich so was gewesen sein. Da wollte meiner einen Nagel in die Wand hauen und da hat er wohl gerade abstrahiert, denn er hat ziemlich laut gejammert. „

„???“

„Ja, er hat bestimmt den konkreten Nagel aus dem Auge verloren und abstrahiert Und da hat er sich dermaßen auf den Finger gehauen. Ein Gejaule, als wäre Weltuntergang. Also wenn das Abstrahieren ist. Grundgütiger“.

Ist Schnaps eine Abstraktion von Bier?

„Naja, die Schäden sind unterschiedlich“, warf ich ein, „es gibt Männer, die halten Schnaps für eine Abstraktion von Bier wegen der höheren Drehzahl. Die kommen dann mit schweren Abstraktionsschäden nach Hause.“

„Und zur Klarheit verhilft es auch nicht“, sinnierte Emma. „Sieh mal, als der Freud ausschweifend herumgegrübelt hat: „Was will das Weib“? da hat er völlig fruchtlos abstrahiert. Hätte er mal seine Olle konkret gefragt, die hätte es ihm schon verklickert.“

Abstraktionsvermeidung sichert Nachkommen

„Ja, aber dafür kann sie nicht abstrahieren, die Frau Freud wie die meisten Frauen nicht“.

So ging das hin und her.

„Doch, doch“, meinte Elsa nachdenklich. Ich glaube die meisten Frauen können das, aber sie meiden es.“

„Sie meiden es, warum denn??“

„Abstraktionsvermeidung ist unglaublich wichtig für die Sicherung der Nachkommenschaft.“

Hääää???

„Ja, wirklich“, ging auch mir ein Licht auf, „Männer sind ja eigentlich etwas, woran man sich im Laufe seines Lebens gewöhnt, auch so der einzelne Mann geht ganz in Ordnung. Aber der Mann als Gattung, als Abstraktum – nee, da kommt nur Mist raus. Erobern, Kriegen (Krieg führen – d.Red.), sinnloses Zeug erfinden, nichts als Blödsinn. Lauter Sachen, bei denen sich auch der konkrete Mann andauernd am Kopf kratzt und fragt, wie das möglich ist und ob das wirklich seine Bestimmung ist usw. Frauen würden, wenn sie sich dauernd das Abstraktum „Mann“ vor Augen führten, schreiend das Weite suchen, statt einen von ihnen zum Kindesvater zu machen.

Männer erträgt man nur konkret

Aber so im Konkreten, da geht es. Man kann sie da auch noch formen und ein bisschen hinkriegen. Und darum ist die Menschheit noch nicht ausgestorben, weil wir nicht abstrahieren, sondern konkrete Männer auswählen und dann versuchen, nicht weiter darüber nachzudenken.

Man kann sie ja ansonsten vielseitig verwenden, die Männer. Zum Beispiel für zum Nägel in die Wände haun’, wenn sie gerade nicht am Abstrahieren sind.“

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Magda

Immer mal wieder, aber so wenig wie möglich

Magda

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