Weibliche Fantasien sind nicht das Thema

Frau Heike Melba Fendel Ich wüsste gern, warum eine durch die Medien tourende Autorin jetzt auch noch beim Freitag aufschlagen muss.

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Gabs den Text irgendwie im Angebot? Frau Melba Schrumms ist ja im Moment auf dem Grabbeltisch.

Ein Klaps auf die Rückseite

Ich wüsste gern, ob sie überhaupt versteht, wie rückwärtsgewandt und konservativ ihr Text daher kommt. Für mich ein Beleg, dass "gegen den Strich gebürstet" nicht immer progressiv ist.

Allerdings , nachdem Thomas Fischer bei der "ZEIT" schon eine Lanze für Frau Fendel gebrochen hat und ein angeblich massives Mobbing gegen sie - bei Anne Will - beklagt, ist mir klar, woher der Wind weht.
Zusätzlich hat sie auch in der taz schon erklärt, was sie meint, aber das ist auch nicht allzu erhellend, sondern mäanderndes Eigen-PR-Gerede.

Die in der Überschrift getätigte "Klage" , die #MeToo Debatte leugne weibliche Fantasien ist ein typisches Ablenkungsgerede, denn die sind nun wirklich nicht das Thema in diesem Kontext. Sie gehören da - so wenig wie die männlichen Fantasien - hin. Sexuelles Begehren und sexuelle Belästigung haben - darüber sind sich sogar die Sexualforscherinnen und -forscher ziemlich einig - sehr wenig, bzw. sehr oberflächlich nur mit einander zu tun. Im Grunde könnte man dann auch sagen, wer den Diebstahl verdammt, sollte auch über allgemein menschliches Besitzstreben reden und über Gier und überhaupt. .. .


Der ganze Text macht sich - ganz alt und ganz verstaubt - zum Komplizen von Übergriffigkeiten als Variation des männlichen Spruches:

"Komm Baby, Du willst es doch auch"

Sexuelle Fantasien können alles enthalten und Mann und Frau können sich so viel sie wollen, auf Porno-Seiten tummeln, auch männliche Übergriffe können fantasiert werden. Wenn dies aber gewalttätig in die Wirklichkeit geholt wird, dann ist es widerwärtig, "turned" nicht mehr an und ist unter Umständen halt auch strafbar.

Die Frage, warum Männer vor Frauen onanieren, halte ich - in dem Zusammenhang auch nicht für so zielführend: Vielleicht tun sie das u. a., um zu zeigen, dass sie tun können, was sie wollen zumindest vor Frauen, die sie als abhängig und unterlegen betrachten. (Altes römisches Sprichwort: Vor den Sklaven geht die Herrschaft nackt) .

Davon abgesehen ist der Beitrag auch in sich nicht ganz logisch. Einmal löst das "Ich" sich auf in der weiblichen Massenempörung, mal ist diese Empörung isolationistisch. Was denn nun? Der Rest sind hübsche Fertigteile. Spannend, wo die Autorin joggt und wie toll sie Bodyguards findet. Super, diese multiple orgastische Bekenntnislyrik. Ich schwöre aber, wenn ihr einer von den Knaben einfach so auf den Arsch haut, wird sie auch fuchtig und fragt nicht, wieso der das macht und ob ihre Rückseite in dem Falle, die Rückseite männlichen Begehrens war. Also wirklich, nee...

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Magda

Immer mal wieder, aber so wenig wie möglich

Magda

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