Zum Beispiel Eric Singh

Exile Faces "20 Jahre Demokratie in Südafrika" so das Motto einer großen Veranstaltung, die von heute 25. August bis zum 31. August im Haus der Kulturen der Welt stattfindet.

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Ein Symposium zum Thema , Konzerte, Filme und Biografien gehören zum Angebot.

Jeden Tag ist im Haus der Kulturen der Welt auch die Videoausstellung Exile Faces zu sehen: Ein Film über das Leben südafrikanischer Männer und Frauen, die in beiden deutschen Staaten, Zuflucht vor dem Apartheid-Regime suchten.

Einer von ihnen ist ein alter Freund: Eric Singh, der in der DDR Aufnahme und auch eine Familie gefunden hatte.

Eric Singh stammt aus Durban. Er floh 1965 und kam so in die DDR. Er organisierte den Vertrieb der ANC-Zeitschrift „Sechaba“ und war viel unterwegs in Schulen und Betrieben. Dort berichtete er über den Kampf in seinem Land und über den ANC.

Er schrieb - neben vielen anderen - auch für die NEUE ZEIT, bei der ich damals arbeitete. Seine Frau stammte aus der DDR und manchmal begleitete sie ihn in die Redaktion. Wir hatten lange - manchmal auch streitbare - Debatten über Südafrika und über die DDR, deren Entwicklung er ohne Dogmatismus mit kritischer Loyalität betrachtete. Über die Sicht der der Europäer auf Afrika fand er manchmal ironische-bittere Worte. Nach der Wende verloren wir uns aus den Augen. Aber, ich erinnere mich, dass er im Jahr 1989 mit großer Hoffnung auf die Entwicklung blickte. Und einmal nahm er auch wieder Kontakt zu mir auf, der aber - aus verschiedenen Gründen nicht zustande kam.

Ab und an blickte ich auf eine Website, die über sein weiteres Engagement berichtet. So weiß ich, dass er schon im Februar dieses Jahres gestorben ist. Er plante die Rückkehr in seine Heimat, als die Krankheit ihn besiegte. So ist sein Porträt ein Vermächtnis.
Den Film über ihn und viele andere, die im Exil lebten, werde ich in dieser Woche ansehen und an ihn denken.

http://2010sdafrika.wordpress.com/2014/02/11/in-tiefer-trauer-um-eric-singh/

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Geschrieben von

Magda

Immer mal wieder, aber so wenig wie möglich

Magda

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