Zurück zur Natur

Love me gender Es gibt Meinungsäußerungen, die haben was sehr Inspirierendes. So auch einer, - mal wieder - zu Genderfragen. Danke dafür, er hat mich zum Kichern gebracht.

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Zurück zur Natur

Foto: privat

Manchmal muss man sich gut zureden.

Also: Der Winter ist lange vorbei, das Wetter ist ganz schön, die Sonne scheint zuweilen

  • Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie soll verbessert werden, kündigt die zuständige Ministerin an. Es soll – bei gewonnener Wahl - ein Familiengeld geben. Kann man kritisch beobachten.
  • Der Equal Pay Day im vergangenen Monat – ein erfolgreicher Appell, die Lücke zwischen den Geschlechtern wenigstens zu verkleinern – war ein Erfolg.
  • Genderfragen bleiben im Gespräch, auch wenn das immer mal aus dem Ruder läuft. Prima.
  • Ergo: Man darf sich nicht aufregen, wenn es Leute gibt, die überhaupt nicht wissen, wovon sie sprechen oder schreiben, das Wort ergreifen und die Welt mit Weisheiten beschenken, auf die diese nicht gewartet hat.

Was gibts sonst noch Schönes? Menschliche Dummheit kann man nicht per Quote verteilen. Gottseidank. Man muss aber feststellen, dass es immer wieder Männer gibt, die einen Überhang zugunsten ihres eigenen Geschlechts produzieren, den - per Quote - zu verändern nicht das Ziel von Frauen sein sollte.

Aber, Aber, Aber ....

  • Da geht so ein Bischof durch die Lande und verkündet, dass Gender des Teufels, dass die Genderideologen den Leib verachteten, dass sie skurrile Dummheiten verbreiteten und viele andere wegweisende Dinge mehr.
  • Damit die Quote stimmt, führe ich hier auch noch eine gewisse Gabriele Kuby an, die ihr Wirken bis nach Polen expandiert hat und der dortigen erzkonservativen Gemeinde erklärt, was es mit Gender auf sich hat. Gender als Polenschreck

Das alles ist wenig erfreulich, aber dabei kann mans leider nicht belassen.

Linker

Antigenderk(r)ampf

All jene, die darüber lächeln oder auch befremdet berichten, kennen die „progressive“ Variante des Kampfes gegen „Gender“ noch nicht. Die linken Kampfgenossen des schrägen Klerusvertreters.

Da gibts Leute fordern, dass Wissenschaft naturbelassen bleiben muss oder sie ist keine solche. Wahrscheindlich muss sie auch noch vegan sein. Ich weiß nicht, was die Soziologen, die Literaturwissenschaftler, die Historiker usw. dazu sagen.

Die Geisteswissenschaften müssen weg, vor allem die gender studies (die sind wahrscheinlich gemeint). Tja und das böse, böse Gendermainstream muss weg. Gemeint ist wahrscheinlich „Gendermainstreaming“, aber das muss man heutzutage nicht mehr so genau nehmen. Heute genügen Andeutungen. Gender... Ihr wisst schon, das Böse unter der Sonne und nicht naturwissenschaftlich. Pfui Spinne. Dann muss man noch Judith Butler anführen, obwohl die mit Gendermainstreaming nun ihrerseits gar nichts am Hut hat, aber das macht nichts. Mehr muss man nicht wissen....

Unglückliche Liebe zur

Naturwissenschaft?

Gender als Synonym einer unnatürlichen Ordnung wüten Klerus und Regierung in Polen. Genau. Gegen die Natur kann man nichts machen, sagt der Naturwissenschaftler oder einer, der sich der Naturwissenschaft möglicherweise in unglücklicher, nicht erwiderter Liebe verbunden fühlt. Nur so jemand kann behaupten, allein die Natur sei etwas, worüber wissenschaftlich zu forschen sich lohnt.

Menschen mit derlei Idiosynkrasie sei Hilfe angeboten - Das komplizierte G-Wort und warum zunehmend „Rechte“ es so vehement bekämpfen, erklärt hier Thomas Gesterkamp im Freitag erneut. Es gibt eine Menge andere, gute Beiträge dazu.

Zurück zum Anfang: Gut zureden ist gar nicht nötig. Trost kommt in einer großen Stadt wie Berlin meist schon an der nächsten Ecke.

Es stellt sich heraus, dass zunehmend sowieso die Frauen das Kämpfen übernehmen. Manche Männer lamentieren über die falschen Fragen, falschen Flaggen und werden dabei zu falschen Flaschen.

Eingebetteter Medieninhalt

FRAUENKAMPF IST KLASSENKAMPF

Hier ein Absperrzaun an der Neumannstraße, wo ich gestern einkaufen ging. Sehr beruhigend: Die Wahrheiten finden sich am Bauzaun und die Dummheit gehört abgesperrt. Danke Zufall.

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Geschrieben von

Magda

Immer mal wieder, aber so wenig wie möglich

Magda

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