Der Biedermann in Dieter Nuhr

Satire in der Krise Dieter Nuhr verspottet zwar die „Wokeness“ ebenso wie die Grünen, bleibt dabei aber immer differenziert und konsensorientiert. Satire ist das nicht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2023
Dieter Nuhr ist geboostert, für Klimaschutz und eigentlich ganz brav
Dieter Nuhr ist geboostert, für Klimaschutz und eigentlich ganz brav

Foto: Imago/Gutschalk

Das Einzige, worin sich Dieter Nuhr von anderen neudeutschen Comedians unterscheidet, ist seine Meinung. Leute, die sich am Leitbild der Political Correctness stören und in ihrer Freizeit die Empörung über Cancel Culture und Queerfeminismus pflegen, finden deshalb, dass er zu den Guten gehöre.

In Wahrheit gehört er zum gleichen Mainstream, in dem auch sein unsympathischerer und weniger talentierter Kollege Jan Böhmermann schwimmt, der ihn jüngst in der ZDF-Satire-Sendung Nuhr im Zweiten als Vertreter einer rechten und daher ungehörigen Satire parodiert hat. Dass Nuhr erträglicher ist als Böhmermann, heißt nicht, dass er anders wäre. Zwar beliefert Nuhr sein Publikum mit Kritik am Islam, was ihm Strafanzeigen deutscher Muslime ebens