In der Sendung Sandra Maischberger „Schwule und Lesben an die Macht!“, die ich gerade sah, beschwerte sich Norbert Geis über Diskriminierung der Heterosexuellen durch aggressive Homosexuelle, die bei seinen Auftritten, zum Beispiel in Wahlkämpfen, lautstark und zahlenmäßig in z.T. beträchtlicher Menge protestierten. In der Gedankenwelt eines einem stark reaktionären Familien- bzw. Ehebild (Klaus Wowereit über Geis in der Sendung) anhängenden CSU-Politikers, muss ein solcher Protest diskriminierend anmuten. Zumal, dass sagte Geis auch noch, die protestierenden gleichgeschlechtlichen Damen und wohl vor allem Herren „aus der ganzen Republik zusammengekarrt worden sind“. Das kennt man ja sonst nur von rechtsradikalen Demonstrationen – beispielsweise seit einigen Jahren anlässlich des 13. Februar in Dresden. Da war er wieder, der obligatorische Nazi-Vergleich (wenn auch sehr subtil).
Norbert Geis war außerdem der Meinung, dass die Diskriminierung Homosexueller in Deutschland spätestens seit der Abschaffung des § 175 passé sei und darüber hinaus ohnehin die Meinung der Stammtische, also die Witzeleien über Schwule sich nie ändern werden. Das stimmt zweifellos. Aber auch die Witzchen über Frauen (Mario Barth), Ausländer, Ossis, Wessis, Ostfriesen, Behinderte etc. werden erzählt und weiterhin gemacht werden. Ein wahrlich Geis´sches Spitzenargument.
Laut Geis ist soweit alles in Ordnung bzw. wird seit der Abschaffung des o. g. Paragraphen gnadenlos zurück diskriminiert – durch die Homos versteht sich. Wir armen Heteros haben es also inzwischen ziemlich schwer. Danke Herr Geis für Ihr Verständnis und Ihren Kampf.
Die Diskussion wurde mit der Frage begonnen, ob anlässlich der inzwischen in höchsten Ämtern angekommenen homosexuellen Politiker – Wowereit war selbst als Gast anwesend – nicht die Gleichstellung der verschiedenen sexuellen Orientierungen in Deutschland längst Realität sei. Ich glaube das nicht. Solange ein Westerwelle nicht wegen seiner expliziten Rolle als FDP-Vorsitzender und nunmehr Außenminister kritisiert und beurteilt wird, sondern gesagt wird, dass es ja immerhin der erste Schwule in diesem Amt sei und das als Wert an sich gilt, dann läuft etwas falsch. Wenn ein Gesundheitsminister Rösler, wie geschehen, als Aufsteiger explizit auf seinen Migrationshintergrund reduziert und in den Himmel gehoben wird, dann läuft etwas falsch. Wenn Frau Merkel, nur weil sie eine Frau und ostdeutsch ist, einer kritischen Betrachtung entgeht, dann läuft etwas falsch.
Vielleicht ist es angesichts der Realitäten in unserer Republik (noch) naiv. Aber ich möchte gern Beurteilungen der Akteure öffentlichen Handelns, welche völlig frei von solchen Kategorien sind. Ich wünsche mir beispielsweise eine Rezeption und Interpretation politischer Leistungen oder eben Nichtleistungen einer Angela Merkel, die unabhängig von Geschlecht und Herkunft stattfindet. Genauso möchte ich dies bei einem Guido Westerwelle. Ich begrüße jeden, der sich mit Westerwelle und seinem asozialen und populistischen Politstil kritisch oder satirisch auseinandersetzt. Aber ich möchte nicht, dass dies im Zusammenhang mit seiner sexuellen Orientierung geschieht. Denn diese hat nichts, aber auch gar nichts damit zu tun! Wenn überhaupt genauso viel oder so wenig, wie bei jedem anderen, welcher zwischenmenschliche Beziehungen pflegt und bestimmte sexuelle Orientierungen sein eigen nennt.
Geis ist ein Überzeugungstäter. Er geht allein und ohne „Mitstreiter“ in eine solche Sendung. Dies ist vielleicht das einzig bemerkenswerte dieses Abends, dieser Sendung. Insofern auch ein wenig Anerkennung für den religiös-moralisch verirrten Norbert Geis. Da er der einzige zu sein scheint, der sich mit seiner Meinung und offenen Homophobie in die Öffentlichkeit, ins Fernsehen traut. Stellvertretend für viele Protagonisten der deutschen Öffentlichkeit, die sich das nicht trauen würden, aber insgeheim „aufleuchten“, wenn einer wie Geis es tut. Wir sind noch weit entfernt von einer Normalität in dieser Hinsicht. Das hat die Sendung dann doch gezeigt.
Kommentare 17
ja, von einer selbstverständlichkeit in dieser beziehung sind wir noch weit entfernt, momentan habe ich sogar eher den eindruck eines "roll backs" gewisser vorurteile, medial befördert, und außer sexueller orientierung auch viele andere "sonderheiten" betreffend ... Danke für den guten artikel.
Danke mahung, für diesen ausgezeichneten Blog.
"(...) Wir sind noch weit entfernt von einer Normalität in dieser Hinsicht. Das hat die Sendung dann doch gezeigt..."
Dieser Einschätzung schließe ich mich an und werde weiterhin regelmäßig diejenigen Informationen und (persönlichen) Bewertungen in div. Online-Portalen posten, die sonst nur schwer in den "Mainstream-Medien" zu finden sind. Dass ich damit regelmäßig sog. "Relativierer" auf den Plan rufe ("es gibt auch bei anderen Bevölkerungsgruppen Benachteiligungen und ... wir haben wichtigere Probleme" etc.), bestätigt mir nur die "Brisanz" meine Themenschwerpunktes.
Hier eine kleine Auswahl meiner Blogs:
www.freitag.de/community/blogs/sexpower/schwule-und-lesben-an-die-macht
www.freitag.de/community/blogs/sexpower/homophobe-gewalt
www.freitag.de/community/blogs/sexpower/grossartiger-dokumentarfilm-mein-dvd-tipp
www.freitag.de/community/blogs/sexpower/alle-menschen-sind-vor-dem-gesetz-gleich-
www.freitag.de/community/blogs/sexpower/ich-halte-mich-zurueck-bevor-ich-ausfallend-werde
Gruß
SexPower
Danke Jayne, danke SexPower für Eure Kommentare. Fällt mir noch ein, dass Geis auch noch die alte Leier rausholte, wonach die Ehe zwischen Mann und Mann die klassische Ehe zwischen Mann und Frau untergraben oder gefährden würde. Hab ich noch nie verstanden, wieso Ehemann und Ehefrau Angst vor Homo-Ehen haben sollen. Geis fiel auf Anfrage auch nur ein, dass das christliche Ehemodell tradiert und deshalb natürlich ist. Was für ein Quatsch. Nach dieser Logik hätte man auch an der "tradierten" Strafpraxis des Hand abhacken oder Rädern festhalten können, ja müssen. Ich denke, die Ehe zwischen Mann und Frau ist genauso ein menschliches Konstrukt (von Menschen zweckhaft erfunden und eingeführt) wie andere Dinge auch. Das hat nichts mit "natürlich" oder gar "Natur" zu tun. Eher mit Zivilisationsprozessen und Sozialisation. Die sog. Homo-Ehe ist insofern nur logische Konsequenz und keinesfalls unnatürlich, sondern ein gutes Recht.
ja, man braucht sich ja nur den prozentsatz an homosexuellen ansehen, dann entbehrt der vorwurf jeder grundlagen - in anderer hinsicht allerdings sieht der konservatismus die traditionelle ehe gefährdet: zunehmend schwindet die innere legitimation für diese institution, man steigt auch aus den vorgegebenen rollenbildern, stellt sie infrage ...
Fakt ist aber auch, dass die Homo- und Lesbengemeinschaft (HLG) die absolute Meinungsführerschaft in dieser Diskussion beansprucht und jeden der Einwände hat sofort wegbeist bzw. mit der Nazi-keule oder dem Vorwurf "falsches weil reaktionäres Weltbild" versucht mundtot zu machen. Herr Geis wird regelmäßig als "religiös-moralisch verirrt" "senil" und noch viel deftigeres bezeichnet, nur weil ihm sein Glaube ein gewisses Weltbild vorschreibt.
Als Demokrat frage ich mich da wie es hierzulande eigentlich um die Toleranz für religiös-gläubige Menschen bestellt ist? Deren Vogel darf genauso piepen wie der eines Homosexuellen.
Als Sozialwissenschaftler kann ich nur sagen: Alles andere als clever! Gestern wurde auch Amsterdam genannt, wo die HLG manche Bezirke nicht mehr gefahrlos betreten kann. Daran sieht man doch, was passiert wenn eine von oben aufoktruierte Toleranz nicht nach unten durchsickert, weil sie nicht kommuniziert und nicht gesellschaftlich verwurzelt wird.
Herr Geis hat vollkommen Recht wenn er sagt, dass man mit dem schönsten Gesetz nicht bis in die Köpfe der Menschen hineinregieren kann und auch nicht soll. Die Witzeleien werden in der Tat nie aufhören. Das ist ja auch nicht weiter schlimm. Was meiner Ansicht nach wirklich schwer wiegt ist die biologische Tatsache, dass der Fortbestand der Gemeinschaft eben nunmal durch Mann-Frau gesichert wird. Nachdem wir in Deutschland (in zweifacher Hinsicht) unter Kinderarmut leiden wird dieses natürliche Gefühl bei vielen Menschen verstärkt. Ergo neue Antipathien gegen die HLG... Diskutiert wird darüber aber nicht, denn jeder der solche Gefühle öffentlich äußert wird zusammengeschrien und in die Ecke der intolleranten reaktionären und gesellschaftlich nicht-tragbaren gestellt. Also halten alle die so denken die Klappe, fressen es in sich hinein, bis es dann irgendwann doch wieder hinausbricht oder noch schlimmer sie es dann ganz offiziell loslassen müssen.
Insofern sollte die gesamte Homogemeinde Herrn Geis dankbar sein, dass er versucht diese schweigende Maße auf eine faire und rechtsstaatliche Art und Weise zu vertreten und ihr eine Stimme zu geben. Den nur mit Vorwürfen und Beschwerden erreicht man kein Umdenken. Anstatt zu versuchen ihm den Mund zu verbieten, sollte man viel öfter solche Diskussionen suchen und vor allem zulassen dass die Gegenseite mehr als nur Herrn Geis und den fernen Papst als Sprecher hat.
Denn das Grundproblem ist aus meiner Sicht, dass die HLG große Teile der Gesellschaft einfach überfordert und genau deswegen wieder verstärkt Antipathien erntet. Nach dem Motto: "Die haben gefälligst zu tollerieren, dass ich so bin wie ich bin. Basta!" Mag ja irgendwo richtig sein, aber das erfordert eine enorme kulturelle Umstellung und die kommt nicht von heute auf morgen. Dafür muss die HLG einfach mehr tun als am CSD grell geschminkt in die Kamera zu jodeln.
P.S. Westerwelle und Obama mögen zwar politisch ganz andere Kaliber sein, aber sie sind für mich beide ein klarer Beweis dass unsere Gesellschaften sich enorm schnell weiterentwickelt haben. Da kann man lamentieren wie man will. Rom wurde schliesslich auch nicht an einem Tag gebaut.
...und genau da liegt die Gefahr. Denn nicht bei weitem nicht alle tun das. Die fühlen sich dann bedroht und radikalisieren sich vielleicht sogar
@jayne
"Gefährdung der Hetero-Ehe durch die Homo-Ehe"
"ja, man braucht sich ja nur den prozentsatz an homosexuellen ansehen, dann entbehrt der vorwurf jeder grundlagen ..."
Vielleicht sollte einfach auch folgendes in Erinnerung gerufen werden:
Beschließen zwei Männer oder zwei Frauen zusammenbleiben zu wollen und diese Beziehung zu "legitimieren", dann geht für ihre heterosexuellen MitbürgerInnen absolut nichts verloren!
Es ist schließlich nicht so, dass diese schwulen Männer oder lesbischen Frauen heterosexuelle Ehen eingegangen wären, wenn sie keine "Eingetragene homosexuelle Partnerschaft" (evtl. irgendwann "Ehe") zur Verfügung gehabt hätten :-)
Was für eine merkwürdige Idee von "Alternativen", oder? Als schwuler Mann (seit ca. 35 Jahren mit meinem Lebenspartner zusammen, 3. gemeinsame Wohnung) habe ich doch niemals überlegt "heirate ich jetzt eine Frau oder lebe ich mit meinem Freund zusammen" und der Umkehrschluss für Heterosexuelle existiert ebenfalls nur in der "paranoiden" Phantasie von Leuten, wie Norbert Geis ... "Bin Hetero-Mann, aber weil es jetzt die Homo-Ehe gibt, heirate ich eben nicht eine Frau, sondern einen Mann ..." Häh? :-)
Also, diese total unlogisch denkenden Geis Co. werden sicher nicht mehr umdenken können, weil sie seit Jahrzehnten so in einem Menschenbild verfangen sind, das es eigentlich nie wirklich gegeben hat. Ich setze auf nachfolgende Generationen, die sich eine offene Gesellschaft wünschen, in der Platz für (sexuelle) Vielfalt ist und die diese Vielfalt nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung empfinden.
Gruß
SexPower
@Atomzonk
"Anstatt zu versuchen ihm den Mund zu verbieten, sollte man viel öfter solche Diskussionen suchen und vor allem zulassen dass die Gegenseite mehr als nur Herrn Geis und den fernen Papst als Sprecher hat."
Niemand, auch ich nicht, wollen Geis den Mund verbieten. Aber widersprechen wird doch noch gestattet sein. Und den Nazi-Vergleich hat Geis höchstselbst getätigt, wenn auch sehr subtil - die "zusammengekarrten" Homosexuellen bei seinen Auftritten ...
"Was meiner Ansicht nach wirklich schwer wiegt ist die biologische Tatsache, dass der Fortbestand der Gemeinschaft eben nunmal durch Mann-Frau gesichert wird."
Homosexualität existiert seit es Menschen gibt und ist nachweislich auch im Tierreich nicht gerade unüblich. Sie ist völlig natürlich! Sie hat bisher nicht dazu beigetragen, dass der "Mensch" ausstirbt und wird es auch nicht. Was ist das, bitteschön, für ein reaktionärer Quatsch? Wenn Sie wirklich Sozialwissenschaftler sind, sollten Sie etwas differenzierter auftreten. Homophob?
@Atomzonk
"(...) Was meiner Ansicht nach wirklich schwer wiegt ist die biologische Tatsache, dass der Fortbestand der Gemeinschaft eben nunmal durch Mann-Frau gesichert wird. Nachdem wir in Deutschland (in zweifacher Hinsicht) unter Kinderarmut leiden wird dieses natürliche Gefühl bei vielen Menschen verstärkt..."
Lassen Sie mich versuchen Ihr "Argument" zu verstehen und es in eigenen Worten versuchen zu umschreiben:
"Wenn zwei schwule Männer oder zwei lesbische Frauen eine legitimierte Beziehung eingehen dürfen, gefährdet das die Vermehrung durch heterosexuelle Paare?" Etwa richtig wiedergeben, Atomzonk?
Warum sollte es? Schwul oder lesbisch sind sie mit oder ohne Ehemöglichkeit, auf ihre sexuelle Ausrichtung hat das keinerlei Einfluß.
Mal abgesehen davon, dass ich mit einer lesbischen Frau eine erwachsene Tochter habe und es inzwischen auch einen 4-jährigen Enkelsohn gibt, warum sollte meine Partnerschaft mit meinem langjährigen Lebenspartner irgendeinen Einfluss auf die Geburtenrate im Land haben? Heterosexualität oder Homosexualität sucht sich niemand nach Lust und Laune aus: Was nehme ich denn nun mal? :-)
Ich kann Ihnen beim besten Willen nicht folgen!
Ansonsten darf ich Ihnen eine ausführliche Debatte in einem anderen Portal ans Herz legen, in dem ähnliche Fragen ausführlich in vielen, vielen Kommentaren diskutiert und beantwortet wurden, hier ist der Link:
community.zeit.de/commentsection/url/online/2009/31/homosexuell-adoption
SexPower
So, ich habe noch ein paar zusätzliche Infos über Geis eingegoogelt (Quelle: Wikipedia):
- 1993 erregte Norbert Geis Aufsehen, als er einen Deutschland-Auftritt von Madonna im Rahmen ihrer The-Girlie-Show-Tournee verbieten lassen wollte.
- Geis sprach sich gegen das Lebenspartnerschaftsgesetz aus, da er eine rechtliche Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften ablehnt.
- Er wandte sich auch gegen den Parteiausschluss des CDU-Abgeordneten Martin Hohmann, da dessen umstrittene Rede missverstanden worden und Hohmann kein Antisemit sei.
- Im August 2006 schlug Geis vor, sogenannte „Rail-Marshalls“ (bewaffnete Zugbegleiter) zur Abwehr von Terroranschlägen auf den Bahnverkehr einzusetzen.
- Am 9. Juli 2007 befürwortete er in einem Interview die „gezielte Tötung von potenziellen Aggressoren“ als Präventivmaßnahme sowie die Sicherungsverwahrung von „Gefährdern“ ohne Prozess.
- 2009 unterzeichnete Geis die Erklärung „Für Freiheit und Selbstbestimmung - gegen totalitäre Bestrebungen der Lesben- und Schwulenverbände“ im Konflikt um den 6. Internationalen Kongresses für Psychiatrie und Seelsorge in Marburg.
Ich vermute je tiefer man bohrt, desto mehr dieser Art findet man...
Reaktionärer Quatsch! Homophob!? und was weiß ich was noch alles gedacht wurde.
Wenn man jemanden als "religiös-verwirrt", "reaktionär" etc bezeichnet, dann spricht man damit seiner Meinung die Legitimität ab. Er kann sie zwar äußern, aber man brauch sie dann zum Glück nicht mehr ernst zu nehmen. Ergo mundtot.
Warum eigentlich nicht zu? Habt ihr das nicht nötig? Ich habe die "unnatürlichkeit" nicht als Argument gebracht und ich habe auch nicht behauptet dass homos heteros irgendwie gefährden.
Ich versuche lediglich zu verstehen, wie leute denken bzw in diesem Fall wohl eher fühlen, die gegen eine gleichstellung der Ehe sind. Es ist eine Tatsache dass Homosexualität für viele Menschen einfach nicht normal ist. Wie soll es denn auch? Es ist nunmal nicht die natürliche Norm sondern eine Abweichung von derselben. Das kann wie alles un-normale Ablehnungsgefühle freisetzen. Die sollen aber nach eurer Logik schön unterdrückt anstatt diskutiert werden...
Die schwule Elite hat es scheinbar einfach nicht nötig sich auf dieses Niveau des "Normalbürgers" herunterzulassen und reaktionäres Gedankengut ernsthaft nachzuvollziehen. Damit würde man sojemanden wie Herrn Geis und seinen christlichen Glauben ernst nehmen. Sowas von uncoool!
Da bleibt mir nur viel Spass zu wünschen beim um-sich-selbst-drehen. Vertrauen gewinnt man anders. Bestimmt nicht, indem man zu fünft inklusive Moderatiorin versucht vor laufender Kamera auf einen alten Herren eizuprügeln, der sein religiöses Weltbild verteidigt.
P.S. Ich hab mal in einer Statistik gesehen dass die NSDAP '33, nachdem die Stimmung aufgrund der Krise am Sidepunkt angelangt war, die meisten Wechselwähler aus dem "liberalen", aber kaum stimmen aus dem christlich-konservativen Lager bekommen hat. Nur so, um mal nen vernünftigen Nazi-vergleich zu bringen. Denn diese unterstellung aufgrund des "herankarrens" ist ja ziemlich absurd...
P.P.S. Schonmal junge bildungsferne Menschen nach deren Einstellungen gefragt? Nee, mit os jemandem redet man nicht. Der hat die Klappe zu halten...
@Atomzonk
"Es ist nunmal nicht die natürliche Norm sondern eine Abweichung von derselben. Das kann wie alles un-normale Ablehnungsgefühle freisetzen. Die sollen aber nach eurer Logik schön unterdrückt anstatt diskutiert werden..."
Genau das ist der reaktionäre Quatsch, den ich meine. Und ich mache Sie oder andere damit keinesfalls mundtot, sondern nutze mein Recht auf freie Meinungsäußerung. Nochmal. Sexualität und Fortpflanzung sind zwei verschiedene Dinge. Insofern ist eine bestimmte sexuelle Orientierung keine Normabweichung. Die sog. Norm ist von Menschen gemacht und hat viel mit religiösen Grundeinstellungen zu tun und damit meine ich nicht nur christliche. Sexualität hat, meiner Meiner nach, nichts mit dem von Ihnen unterstellten Biologismus zu tun. Sie dient, neben vielem anderen, auch der Fortpflanzung. Nicht mehr und nicht weniger. Gleichgeschlechtliches Handeln und Lieben ist natürlich in unserer Gesellschaft ein Minderheitenthema. Dies ist aber kein Argument, eine Abnormität zu unterstellen.
"P.S. Ich hab mal in einer Statistik gesehen dass die NSDAP '33, nachdem die Stimmung aufgrund der Krise am Sidepunkt angelangt war, die meisten Wechselwähler aus dem "liberalen", aber kaum stimmen aus dem christlich-konservativen Lager bekommen hat. Nur so, um mal nen vernünftigen Nazi-vergleich zu bringen. Denn diese unterstellung aufgrund des "herankarrens" ist ja ziemlich absurd..."
Da müssen Sie nochmal richtig lesen, was ich geschrieben und gemeint habe. Geis brachte in der Sendung einen verklausulierten Nazi-Vergleich. Er sprach davon, dass die Schwulen und Lesben aus der ganzen Republik zusammengekarrt würden, um seine Veranstaltungen zu stören. Ich wies nun darauf hin, dass dies Praxis vor allem der deutschen Neonaziszene ist. Damit ihre Aufmärsche, wie in Dresden am 13. Februar, eine gewisse Teilnehmerzahl erreichen. Diese Parallele hat Geis versucht indirekt und subtil herzustellen. Dazu passt auch, dass Er versucht, Schwulen- und Lesbenverbände in die totalitäre Ecke zu stellen. Mit NSDAP und 33 hat das, wie Sie missverstehen, relativ wenig zu tun.
"Damit würde man sojemanden wie Herrn Geis und seinen christlichen Glauben ernst nehmen. Sowas von uncoool!"
Ich nehme Geis und seinen Glauben sehr ernst. Sonst würde ich mich nicht per Diskussion damit befassen. Trotzdem teile ich seine Argumente nicht und finde sie reaktionär. Punkt.
Der überwiegenden Mehrheit der Gesellschaft ist es bestimmt ganz wurscht-egal. Die interessiert es doch nicht mit wem der/die NachbarIn schnakselt. Aber die andauernden Forderungen überfordern den/die jenigen nicht verstehen können, - und dies auch gar nicht wollen, weil es sie ganz einfach nicht interessiert, warum jemand Homosexualität überhaupt so toll findet. Und dementsprechend wollen sie damit in Ruhe gelassen werden. Insistieren provoziert dann Antipartien und die wiederum helfen dann Gies sein Weltbild zur Schau tragen zu können. Das ist eine Spirale.
"(...) Und dementsprechend wollen sie damit in Ruhe gelassen werden (in ihrer kleinen, heilen Hetero-Welt?)..."? Sprach der Herr, äh sachichma ;-)
Vielleicht einfach mal darüber informieren, worum es wirklich geht, sachichma?
Weiterführende Links:
community.zeit.de/user/blogger/beitrag/2009/10/25/die-quotreizw%C3%B6rterquot-schwul-homosexualit%C3%A4t-homophobie
www.stefan-niggemeier.de/blog/die-schwulen-sollen-wieder-verschwinden/
SexPower
P.S. Wenn Sie auch zu denen gehören, die ausschließlich Themen des heteronormativ strukturierten sozialen Umfelds lesen wollen ...
HELFEN SIE MIT SCHWULEN UND LESBEN ENDLICH GLEICHE RECHTE (KEINE SONDERRECHTE!), DENN GLEICHE PFLICHTEN HABEN WIR LÄNGST, IN ALLEN GESELLSCHAFTLICHEN BEREICHEN EINZURÄUMEN UND SCHON ... SIMSALABIM ... WIRD HOMOSEXUALITÄT KEIN THEMA MEHR SEIN! :-)
Homosexualität ist ein Minderheitenthema und damit eben nicht die Norm! Das ist nicht verunglimpfend sondern eine statistische Tatsache.
Alles was von der Norm abweicht führt naturgemäß erstmal zu Unverständnis, bei vielen Menschen auch zu Ablehnung. Es gilt diesen Konflikt zwischen Tradition und Veränderung zu überbrücken. Das schafft man durch Austausch und Diskussion. Herr Geis ist der einzige von der Gegenseite, der sich ihr stellt. Wenn man ihn nun öffentlich an den Pranger stellt, als reaktionär und religiös-verwirrt bezeichnet, sorgt man bestimmt nicht dafür dass die Diskussion weitergeführt, geschweige denn die gegenseitige Akzeptanz und Verständnis erhöht wird, geschweige denn das man in Zukunft neue Gesprächspartner findet. Schön das Problem todschweigen, bis es offiziell kein Thema mehr ist, und irgendwann wieder hervorbricht... Kommt mir irgendwie bekannt vor.
ad Nazi-Vergleich: Attac, Antifa, Verdi und der BVB karren ihre leute auch andauernd quer durch die Republik, um irgendwelche Veranstaltungen - sagen wir mal - aktiv mitzugestalten. Insofern ist das Argument mit dem verklausulierten Nazi-Vergleich ebenso konstruiert wie mein NSDAP-'33-Vergleich und noch dazu eine reine Unterstellung.
Meinungsaustausch (auch per "Kreuz-und-que(e)-Verlinkung" :-) zwischen "konkurrierenden" Online-Portalen halte ich für durchaus interessant.
Wie ich schon häufiger erwähnte, bin ich in mehreren Online-Foren präsent und poste Artikel/Blogs oft parallel, um die unterschiedlichen Reaktionen zu vergleichen.
Ich habe zu Deinem Blog, lieber mahung, soeben innerhalb meines Artikel/Blogs bei "ZEIT-ONLINE" verlinkt (siehe Kommentar # 112), weil sich die Reaktionen von "Atomzonk" und "sachichma" und einige Kommentare bei "ZO" so sehr ähnelten, viel Spaß bei der Lektüre von derzeit 112 Kommentaren :-), die mein Blog dort erhielt (und das bei einem simplen Programm-Hinweis ;-), hier ist der Link:
community.zeit.de/user/blogger/beitrag/2009/11/03/schwule-und-lesben-die-macht?page=11#comment-481266
Beste Grüße
SexPower (aka "Blogger" bei 'ZO', "Knüppel" alter Avatar bei 'ZO', "Knueppel" beo 'Queer.de', "GayPower100" bei YouTube etc. ...)
Danke für den Hinweis auf das ZO. Ist ja wirklich interessant, wie sich ein kleiner Blog-Eintrag so verselbstständigen kann. Eigentlich haben die ja z.T. ziemlich vom eigentlichen Thema weg gestritten. Aber ich habe noch einiges erfahren und neue Aspekte "gesichtet". Auch das es Menschen gibt, die der abstrusen Idee anhängen, alle öffentlichen Straßen und Plätze komplett zu privatisieren, aber zur eigentlich diskutierten Sache, durchaus wertvolle Kommentare abgeben ... ;-)