Als im Sommer 1989 Menschen aus der DDR über die Grenze Ungarns in den Westen flüchteten, saß ich gerade am Schreibtisch und lernte für's Abitur. Meine Eltern stürmten das Zimmer mit den Worten, ich solle sofort den Fernseher einschalten, es geschehe Historisches! Aufgeregt guckten wir zu, wie unser bisheriges Deutschlandbild so wunderschön auf den Kopf gestellt wurde.
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Seither wurden viele Geschichten geschrieben, die sich mit dem Mauerfall und vor allem der Zeit danach auseinandersetzen. Geschichten, die Menschen und Erlebnisse zeichnen, private und gesellschäftliche Veränderungen, Schönes, aber auch negative Folgen. Genreübergreifend sind sie mittlerweile der Kategorie Wenderoman zuzuordnen und ich kenne kaum Menschen, die nicht wenigstens einen gelesen haben.
Ich bekam vor einem Jahr Adam und Evelyn von Ingo Schulze geschenkt – unschwer erkennbar eine Liebesgeschichte. Sie spielt im Sommer 1989, den Evelyn nach der frischen Trennung gemeinsam mit einer Freundin in Ungarn verbringt und in dem sie nach der Grenzöffnung vor der Entscheidung steht, nicht nur den Exfreund, sondern ihr Leben hinter sich zu lassen – bis Adam ihr nachreist. Der Roman besteht zu einem großen Teil aus Dialogen, immer wieder befindet man sich bereits zu Kapitelbeginn inmitten des Geschehens und ich fühlte mich während der Lektüre zu sehr an das Lesen eines Drehbuchs erinnert. Wenngleich ich ahne, dass diese Unmittelbarkeit die Distanz zum Leser aufbrechen sollte, bewirkte sie bei mir das Gegenteil, da mir stimmungserzeugende, deskriptive Inhalte fehlten. Die Dialoge waren nicht gut genug.
Doch dies ist ja nur einer der vielen Wenderomane. Welches sind denn die guten, bewegenden? Die, die ihr empfehlen könnt? Schreibt uns davon in den Kommentaren. Gemeinsam mit Euch wollen wir, so kurz vorm 20. Jahrestag, eine ganz subjektive Sammlung erstellen. Deshalb wäre es umso schöner, wenn ihr nicht nur den Titel aufschreibt, sondern auch in zwei, drei Sätzen erzählt, von was das Buch handelt und wie es Euch warum gefallen hat. Wir sind neugierig und gespannt!
Liebe Grüße
Maike Hank
und Jan Jasper Kosok, Magnus Pölcher und Eva Ricarda Lautsch
Kommentare 42
Fragt lieber nicht, denn es gibt mglw. "bewegende", aber keine guten "Wenderomane".
Jürgen Becker: Aus der Geschichte der Trennungen ( 1999 )
Der westdeutsche Autor erzählt von der Reise seines Ich-Erzählers, eines aus dem Berufsleben ausgeschiedenen Kölner Architekten, nach Thüringen und in den Fläming. Die Reise konfrontiert ihn mit seiner Kindheit und der deutschen Geschichte.
Vorsicht:
1. Es handelt sich um experimentelle Literatur.
2.Wer durchhält, hat den Wunsch, in den Fläming zu fahren.
3. Wer mal im Fläming war, will wieder dorthin.
Alles Weitere in der Rezension des großen Lothar Baier im FREITAG vom 3.12.1999 (www.freitag.de/1999/49/99491602.htm).
Ach, zuerst dachte ich, es handele sich um etwas wie Wendejacken. Oder geht es im übertragenen Sinne sogar darum?
'Simple Storys' vom o.g. Ingo Schulze habe ich (vor längerer Zeit) gerne gelesen. Es ist eine Sammlung von Kurzgeschichten, die alle in der thüringischen Kleinstadt Altenburg spielen und unterschiedliche Protagonist/-innen in ihrem Alltag verfolgen. Nach und nach werden die Verbindungen zwischen den einzelnen Personen und den Kurzgeschichten deutlich.
Zugegebenermaßen ist es der einzige Wenderoman, den ich gelesen habe.
Uwe Tellkamp, "Der Turm"
Roman; Frankfurt/M.: Suhrkamp, 2008, 976 Seiten
"Uwe Tellkamps großer Vorwenderoman ,Der Turm’ entwirft in einer Fülle von Szenen, Bildern und Sprachformen das Panorama einer Gesellschaft, die ihrem Ende entgegentaumelt. Am Beispiel einer bürgerlichen Dresdner Familie erzählt er von Anpassung und Widerstand in einem ausgelaugten System. Der Roman spielt in den verschiedensten Milieus, unter Schülern, Ärzten, Literaten und Politkadern. Uwe Tellkamp schickt seinen rebellischen Helden Christian Hoffmann auf eine Höllenfahrt, aus seiner Enklave in den Militärdienst bis zum Strafvollzug der NVA. Den Lesern erschließen sich wie nie zuvor Aromen, Redeweisen und Mentalitäten der späten DDR. Unaufhaltsam treibt das Geschehen auf den 9. November zu."
www.goethe.de/ins/fr/bor/prj/lde/asz/shj/deindex.htm
Hier wird man fündig:
Wenderomane – Literatur zur deutschen Einheit
"Wie werden historische Ereignisse in der Literatur dargestellt? Was ist ein Wenderoman? Welche deutschsprachigen literarischen Werke betreffen den Mauerfall und seine Folgen bis in unsere Zeit, zwanzig Jahre danach?
Die Bibliografie „Wenderomane – Literatur zur deutschen Einheit“ versucht dieser Frage systematisch nachzugehen und stellt 70 Autoren und über 100 Romane, Erzählungen, Theaterstücke und Essays vor, die sich mit dem Fall der Mauer im Jahr 1989, der politischen und gesellschaftlichen Wende in der ehemaligen DDR und mit dem deutschen Einigungsprozess beschäftigen.
Bei den einzelnen Werken wurde unterschieden, ob der Mauerfall Haupt- oder Nebenthema ist.
Rund 500 Pressekritiken ergänzen diese Bibliografie.
Liste aller Autoren und Bücher"
www.goethe.de/ins/fr/bor/prj/lde/deindex.htm
Jetzt noch konstruktiv:
Wende des Erinnerns? Geschichtskonstruktionen in der deutschen Literatur nach 1989
Die deutsche Wiedervereinigung hat eine Wende des Erinnerns eingeleitet: Die Perspektiven auf die jüngste deutsche Vergangenheit haben sich geändert, auch in der Literatur. Der Tagungsband fragt nach den historischen Bedingungen und literarischen Formen dieser Wende des Erinnerns. Die Studien untersuchen nicht nur, wie die DDR-Geschichte im Spannungsfeld von Kritik und Verklärung bilanziert wird, sondern auch, wie der Nationalsozialismus und die bundesdeutsche Vergangenheit neu interpretiert werden. Die Beiträge befassen sich mit Werken u.a. von Marcel Beyer, Jörg Friedrich, Günter Grass, W.G. Sebald, Martin Walser und Christa Wolf. Im Mittelpunkt stehen Texte, die nach 1989 entstanden sind und die deutsche Vergangenheit seit 1933 reflektieren.
Prof. Dr. Barbara Beßlich
http://www.gs.uni-heidelberg.de/personen/besslich/besslich.jpg
Öhm, merke gerade, es sollen Romane sein, ist es nicht - aber ich hab mir wenigstens Mühe gegeben ;)
"Moskauer Eis" von Annett Gröschner
Tellkamp - das ist nun gerade ein Beispiel, wie man einen Hype organisiert.
unbedingt katja lange-müllers "böse schafe", der im westberlin der späten 80er spielt. die ostberlinerin soja trifft 1986 dort ein, verliebt sich in den drogenabhängigen harry und versucht in diesem abschiedsmonolog die liebe zu rekonstruieren. wenn ich mich richtig erinnere, endet der roman mit dem mauerfall. für mich ist das ein roman zur wende, weil sich in westberlin (bis heute) das geteilte land deutlich spüren lässt, hier der mauerfall ebenfalls ne menge verändert hat. weil die annäherungen und abstoßungen in den protagonisten aufleuchten und nicht in bemühter dokufiktion (wie etwa bei uwe tellkamp).
Wie wäre es mit Jens Sparschuhs "Der Zimmerspringbrunnen". Das ist ein kurzer Roman der um die Wendezeit spielt und wie ein großes Dinggedicht funktioniert.
Für mich sind natürlich Hans Joachim Schädlichs "Tallhover", vor der Wende erschienen, und G.Grass´ "Ein weites Feld", ebenso Wenderomane, ganz zu schweigen von Wolfgang Hilbichs stark autobiografisch angereicherten Romanen, z.B. "Ich".
Wenn auch in den zuletzt genannten Werken überall von Verbrechen die Rede ist, nämlich Gedankenverbrechen und echten Verbrechen an Menschen, die sich Gedanken machten, so lieferte für mich
doch eine Frau, nämlich Grit Poppe, mit ihrem Roman "Andere Umstände", eine richtig drastische Mordgeschichte, weitgehend aus der Sicht der Täterin.
Die hat ein DDR- Vorleben und die Wende steht als Thema eher im Hintergrund.
Ich hoffe, ich konnte ein wenig anregen und vielleicht zur Nachlese animieren.
Liebe Grüße
Christoph Leusch
Hilbig, nicht Hilbich.
Ein leider wenig bekanntes Buch aus der Schublade "Wenderomane" ist "Wehrpflicht" von Winfried Völlger. Im Klappentext heißt es: "Das Buch wurde 1987 geschrieben und kann nunmehr erscheinen." Der Autor hatte also bestenfalls die vage Vision einer Wende, als er die Geschichte des Vater-Mutter-Sohn-Dreieckskonfliktes aufschrieb. Die Konfrontation in der zuvor harmonischen (Patchwork-)Familie bricht auf, als der Sohn mitteilt, sich für 3 Jahre Dienst in der NVA (Nationale Volksarmee der DDR) verpflichten wird. Sein leiblicher Vater war 19 Jahre zuvor 1968 beim Einmarsch von NVA-Truppen in die CSSR ums Leben gekommen. Ein tragischer Unfall mit dem Fahrzeug, hieß es offiziell. Der Junge stößt jedoch auf Widersprüche und beginnt hartnäckig zu forschen, was sich damals wirklich ereignete. Er begegnet Mutigen und Trägen, Eigensinnigen und Feigen, Mitmachern, Tätern, Untätigen und Widersetzlichen, Selbstsüchtigen und Gleichgültigen. Am Ende lehnt die Musterungsbehörde ihn für den Wehrdienst ab. Die allgegenwärtige Staatssicherheit hat seine Mühen beobachtet, verfolgt und teilweise durchkreuzt. Sie sorgt dafür, dass der wissend Gewordene ausgesondert wird.
Das Buch ist empfehlenswert für Leser, die das "Warum" und "Wie" der so genannten Wende interessiert.
An diese starke Geschichte von Katja Lange-Müller erinnere ich mich auch! Sehr drastisch aus dem so genannten Unterschichtmilieu beider Berlins geschrieben. Ein Drama, eine Tragödie, ein Roman über Dreck und Drogen, und dabei eine sehr berührende, unkitschige Liebesgeschichte. Wussten Sie übrigens, dass die Autorin aus autobiografischen Ressourcen geschöpft hat? Die krasse Szene, als Volkspolizisten die vermeintlich selbsmordgefährdete 16Jährige von den S-Bahn-Schienen holt und diese ihre hochrangige SED-Funktionärsmutter als "Geschütz" gegen die Bullen in Stellung bringt, könnte selbst erlebt sein.
Eins ist mir noch eingefallen, kein richtiger Wenderoman, dennoch nico to read: "Soundtrack meiner Jugend" von Jan-Josef Liefers. Kein wahnsinnig tolles, aber ein sympathisches Buch.
ja, ähnliches hat sie wohl erlebt und schwer ärger letztlich auch mitihrer mutter, inge lange, bekommen. zudem ist heldin soja auch setzerin, wenn ich mich nicht irre. überhaupt schätze ich die autorin sehr, habe auch den roman "die letzten" sehr gemocht - quasi ein anderer wenderoman: das verschwinden bestimmter berufe, hier der setzer.
Lieber B.V., ja da gibt es eine hervorragende Übersicht. Aber interessant sind ja weniger Pressekritiken (die dort übrigens nur One-Liner sind), sondern, was die Freitag-Community mag und wieso.
Wie schön, da ist man wenige Stunden fort und findet schon so viele Bücher vor. Danke.
Alles Folgen von 40 Jahren ARD- und ZDF-Sehen hinter der Mauer, niemals den Sonnenaufgang, immer nur den Untergang sehen.
"...zuvor 1968 beim Einmarsch von NVA-Truppen in die CSSR ..."
ja, unbedingt Katja Müller-Langes "Böse Schafe", ist zudem einer der besten Liebesromane der Welt. Und auch Sven Regeners "Herr Lehmann" endet ja mit dem "Mauerfall". Auf seine Art also auch ein Wenderoman.
An dieses Buch hatte ich jetzt nicht gedacht - aber natürlich! Ein großartiges Werk. Habe ich sogar schon an Amis verschenkt.
Ich musste sofort an "NOX" von Thomas Hettche denken. Das ist von 1995, spielt aber ausschließlich in der Nacht der Mauerfalls. Suhrkamp hat "Roman" draufgeschrieben, ein besonders klassischer Roman ist das Buch allerdings nicht - was es umso leichter macht, mal reinzulesen um zu sehen, ob es einem etwas geben kann.
Wie gesagt, der Mauerfall im nächtlichen Taumel Berlins. Es geht los damit, dass jemand erstochen wird und seinen eigenen Tod minutiös erfühlt. Dann kommt ein Grenzhund ins Spiel, der sich losreisst und sich aufmacht nach West-Berlin. Dann geht es um zweifelhaften Sex, nämlich solchen, wobei Leute sich ritzen. Verschiedenste Menschen aus Ost wie West werden relativ zügig und prägnant eingeführt und ihre morbid inspirierten Wanderbewegungen von hüben nach drüben und umgekehrt werden nachvollzogen.
Man merkt schon, es wird viel geschnitten im Laufe der Handlung, die geteilte Stadt wird hier als Wunde erfahren. Wie scharfsinnig das ganze angelegt ist, merkt man aber erst hinterher.
Die FR schrieb: "Im Grunde ist hier die 'nationale Thematik' mit Geschick und literarischem Scharfsinn vermieden worden."
Anne Hahns "Dreizehn Sommer" - auch ein Wenderoman. Gefiel mir, soweit ich mich erinnere, damals (2005), weil ich die Verquickung von Entwicklungsroman und politischer Geschichte ziemlich gut gelungen fand. Es ist die Geschichte dreier Freundinnen aus Magdeburg zwischen 1986 bis 1999, und für sie ist die Zeit in doppelter Hinsicht eine Zeit der Wende: Als die Mauer fällt, werden sie gerade erwachsen. Am Ende ist das Leben der drei ein anderes, nicht besser, vielleicht auch nicht schlechter, sondern halt erwachsen.
Ich versteh Sie nicht ganz, meinen Sie die Terminologie sei daneben? Ich versuchte mit meinem Kommentar zu dem Wenderoman-Blog dem beschriebenen Buch gerecht zu werden. Lesen Sie`s doch mal!
... voll dàccord, auch "Die Letzten" (ihres Berufsstandes) sind ein Geschichtswerk über Wandel und Veränderung. Der Untergang der gebildeten, selbstbewussten "Arbeiter-Aristokratie" (z. B. die Setzer) und das Heraufkommen digitaler Technologien wie in der Drucktechnik sind gleichfalls ein wichtiger Gesichtspunkt über die Wende in der DDR zu diskutieren. Die Lange-Müller ist auf jeden Fall eine exklusive, feinsinnige Dokumentaristin unter den Literaten.
"Tellkamp - das ist nun gerade ein Beispiel, wie man einen Hype organisiert."
Das stimmt schon, hat mich übrigens zunächst davon abgehalten das Buch zu kaufen, bis man es mir geschenkt hat. Und dann fand ich es gar nicht so schlecht.
Stimmt, war von mir nur als Hinweis gedacht. ;-)
...P.S. bezieht sich auf den Kommentar von Maike.
: )
Hallo kitty,
der Fakt ist daneben. Die NVA ist nicht in die CSSR einmarschiert. Die Terminologie des Wortes "einmarschiert" ist Ansichtssache.
Ich fand das Buch "Denn wir sind anders" von Jana Simon, dass ich vor Jahren gelesen habe, ziemlich bewegend. Es geht um Felix S., einen Schwarzen, der in der DDR geboren wurde und die Jugendliebe der Autorin war. Ein widersprüchlicher Mensch, der Gedichte so liebt wie Kichboxen und dann in die Türsteher- Szene abdriftet. Nach der Wende verkehrt er in rechten Hooligan-Kreisen. Von dem Land, das 1989 untergeht, bleibt ein Riss. 2001 begeht Felix S. Selbstmord. Er wollte dazugehören, einen festen Platz, er war ein Kind seiner Zeit.
Ich fand Hilbigs "Das Provisorium" irgendwie noch bewegender, weil er die Ost-West-Problematik mit im Bild hat.
Ein Wenderoman ist für mich auch "Stadt der Engel" von Christa Wolf.
Grass' "Ein weites Feld" liegt noch immer ungelesen bei mir rum.
"rayk wieland - ich schlage vor dass wir uns küssen" -
bitterkomisch, intelligent, künstlerisch ...
www.podcast.de/episode/1516404/Am_Tisch_mit_Rayk_Wieland,_%22Ostschw%C3%A4rmer%22
"Über das Geld und andere Herzensdinge - prosaische Versuche über Deutschland". Geschrieben von Wolf Biermann, dessen Biografie ohnehin unzertrennlich mit der Zeit des geteilten Deutschland verwoben ist. Im Buch erzählt er fünf Geschichten aus der Zeit zwischen Mauerfall und Wiedervereinigung und äußert sich dabei offen und kritisch über die historischen Ereignisse. Satirisch und intelligent, wie man es von dem Dichter und Liedermacher gewohnt ist.
Etwas komplett anderes, aber nicht weniger lesenswert ist der Roman "Stille Zeile sechs" von Monika Maron. Die Handlung dreht sich um die Hauptfigur Rosalind Polkowski, die im Dialog mit einem alten Stalinisten, dessen Memoiren sie tippt, die Geschichte der DDR hinterfragt. Der Roman ist insgesamt sehr düster und drückend, lesenswert wird er vor allem durch Marons feine Sprache und Beobachtungsgabe.
Liebe Maxi,
"Denn wir sind anders" ist tatsächlich ein tolles Buch, nicht nur weil es mit einer Essensszene beginnt. Im Freitag stand mal eine sehr lobende Rezension. Und ich finde nach wie vor: Das Anti-Buch zur Generation Golf.
Ich war eine Weile im Urlaub und möchte mich rückblickend bei allen für die vielen schönen Vorschläge bedanken. Sollte ich irgendwann tatsächlich "Die Enden der Parabel" fertig gelesen haben, lasse ich mich gerne hier für meine weitere Lektüre inspirieren.
Tja, da wäre ich mir nicht so sicher! Ein ehemaliger Kollege war als Panzerfahrer mit beim Einmarsch dabei. Er erzählte mir von einem Panzergefecht gegen eine der wenigen Einheiten der CSSR-Armee, die sich nicht ergeben wollten. In den frühen Morgenstunden wurden die Panzer der CSSR-Armee in einem Waldstück in der nähe der Deutschen Grenz gestellt und von der NVA zusammengeschossen worden. Drotz erbitterter Gegenwehr gewannen die NVA-Panzer das Gefecht. Die Sodaten der NVA wurden zur geheimhaltung verpflichtet, keiner redete vor der Wende darüber. Mir passt das auch nicht in den Kram, ich bin mir aber sicher das mein Kollege nicht gelogen hat.
Hier mein Tipp über die Wendezeit. Das Buch von Terry Kajuko 'Wild Wild Ost' ist wärmstens zu empfehlen. Ein aus der Sicht von einem Wessi geschriebenes Werk,welches eine Zeit um die 1990 beschreibt, indem es noch keine Rechtssicherheit gab. Humoristisch geschrieben mit einem ernsten Hintergrund.