Tag 10 – Ein Buch von deinem Lieblingsautor

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Oh ja: Ich hinke hinterher. Vermutlich, weil sich diese Tag-10-Frage nicht so recht beantworten lässt, denn immerhin habe ich schon kein Lieblingsbuch, wie also einen Lieblingautor? So dachte ich wohl, ich könne die Beantwortung auf den nächsten Tag verschieben und so weiter und so fort.

Als ich noch jünger war las ich in einem Griechenlandurlaub, während dem ich gelangweilt auf einem der Chalkidiki-Finger an einem Pool herumlag – und hier kommt nun ein unerwartet aktueller Bezug – Die Entdeckung des Himmels von Harry Mulisch, sowie Owen Meany von John Irving, von dem ich schon Einiges gelesen hatte. Letzterer schnitt in meiner Gunst wesentlich besser ab (der Mulisch war mir viel zu schwartig) und bekam von da an das Attribut "Lieblingsautor", wenngleich ich Owen Meany seither nie mehr wieder las. Ja, in der darauffolgenden Zeit scheiterten gar alle weiteren Versuche, überhaupt irgendetwas von Irving zu Ende zu lesen, und so war ich schon bald wieder ein Mensch ohne Lieblingsautor.

Ich könnte nun im Regal umherschauen und den Favoriten an der Menge der Bücher festmachen, die ich von ihm oder ihr besitze. Da ist unter anderem Sibylle Berg anzusiedeln, aber ausgerechnet das Buch von ihr, das mir am besten gefiel, besitze ich gar nicht: Der Mann schläft lieh ich mir im vergangenen Jahr einmal aus und ich möchte es mir irgendwann auch kaufen. Nicht um es noch einmal zu lesen, aber um es ins Regal zu stellen, um zu wissen, dass es da ist und dass ich es jederzeit lesen könnte.

Ich könnte Thomas Bernhard anführen. Von ihm besitze ich viele Bücher, habe aber bisher nur ein paar davon gelesen. Beispielsweise Der Untergeher, die großartige Geschichte dreier Konzertpianisten – wovon einer Glenn Gould ist. Aber Lieblingstautor? Ich weiß (noch) zu wenig über Bernhard und überlasse ihn meinen Freunden, die Literaturwissenschaft studiert haben und ihn verehren.

F. Scott Fitzgerald böte sich mengenmäßig noch an. Aber auch hier sind noch ein paar Bücher ungelesen und ich habe manchmal ein wenig Sorge, sie könnten zu sehr Der große Gatsby ähneln.

Ach, ich nehme jetzt einfach den Bukowski und Der Mann mit der Ledertasche.
Aber nur für die abgewrackten Momente im Leben.

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Geschrieben von

Maike Hank

Die Eulen sind nicht, was sie scheinen.

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