Tag 20 – Das beste Buch, das du in der Schule als Lektüre gelesen hast

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Wie wenig Freude mir das Lesen in der Schule damals bereitete, merke ich an der ersten Reaktion auf diese Frage: Ein unangenehmes Gefühl breitet sich in mir aus.

In Gedanken gehe ich die vielen Bücher durch, nichts scheint in Frage zu kommen. Aber mir fällt auf, dass es einige Sachen gibt, die ich viel später, aus freien Stücken, noch einmal gelesen und vor allem schätzen gelernt habe. Zum Beispiel Homo Faber von Max Frisch, Der Tod in Venedig von Thomas Mann oder Kabale und Liebe von Friedrich Schiller. Letzteres sah ich vor einer ganzen Weile in einer beeindruckenden Inszenierung in der Schaubühne. Ich saß – welch Ironie – inmitten einer genervten Schulklasse. Zu Beginn wurde unter anderem ein Film von sich sinnlich küssenden Mündern an eine Wand projiziert. Die neben mir sitzenden, aufgedonnerten Mädchen kicherten, riefen ganz laut Iiiiiiiiiih und auch darüber hinaus konnten die Schüler_innen dem Stück wenig abgewinnen.
Während ich das Video dort schaue, bekomme ich erneut Gänsehaut bei Ferdindands Sätzen, die beginnen mit "Das Mädchen ist mein. Ich trage eine ganze Welt ab für das Mädchen." Hach.

Die weitere Suche in der Vergangenheit bringt dann doch noch ein Buch zutage, das mir bereits damals sehr gefiel. Einziger Schönheitsfehler: Es ist eines, das wir im Englischunterricht lasen. Death of a Salesman von Arthur Miller und mir zerreißt es heute noch das Herz, wenn ich daran denke – und manches Mal den Film anschaue.

Und wie das schon die ganze Zeit so ist mit diesem Fragebogen, entdecke ich während der Recherche wieder etwas Wunderbares! In diesem Fall eine fast eineinhalbstündige Dokumentation über Volker Schlöndorffs Verfilmung des Stücks von 1985 mit Dustin Hoffmann und John Malkovic. Noch ein Hach.

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Geschrieben von

Maike Hank

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