Tag 7 – Ein Buch, das dich an jemanden erinnert

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Ich stand schon wieder viel zu lange vor den Büchern, um eines zu finden, das der Frage gerecht würde. Natürlich gibt es dort das ein oder andere, das mir geschenkt wurde und mich somit auch an die betreffenden Personen erinnert. Aber es gibt keine weiterführenden Geschichten, die sich dahinter verbergen.

Mir fiel jedoch auf, dass ich bei allen Büchern eine Verortung meiner Person vornahm: Wo war ich, als ich das Buch las? Ging es mir zu der Zeit gut? Wie sah mein Alltag damals aus? War ich verliebt zu diesem Zeitpunkt? In welcher Stadt wohnte ich? Fiel es mir schwer, das Buch zu lesen oder war ich so angetan, dass ich überall las, wo es mir möglich war, sogar auf dem Weg von der Bushaltestelle bis nach Hause? Und so erinnerten mich alle Bücher hauptsächlich an meine früheren Ichs.

Dies mag egozentrisch anmuten, aber wenn ich lese, bin ich ganz alleine mit den Büchern und nur in den seltensten Fällen unterhalte ich mich anschließend ausführlich darüber. Anders wird es sein, wenn ich in zehn Jahren beispielsweise Die Enden der Parabel in Händen halten werde. Dann werde ich gleich an ganz viele Menschen erinnert. Ein Gedanke, der mir gefällt.

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Geschrieben von

Maike Hank

Die Eulen sind nicht, was sie scheinen.

Maike Hank

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