90% des Oberbodens durch Degradierung bedroht in 2050.

Grenze der Bodenbelastbarkeit. Die FAO warnt, dass alle fünf Sekunden das Äquivalent eines Fußballfeldes an Oberboden auf der Erde degradiert und erodiert. Es dauert etwa tausend Jahre, um nur wenige Zentimeter Oberboden zu schaffen.

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Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (UN-FAO) werden bis 2050 voraussichtlich ganze 90 Prozent des wertvollen Oberbodens/Mutterbodens der Erde gefährdet sein. Dies teilte die FAO am 27. Juli 2022 durch die UNO in New York mit.

Die FAO warnte an diesem jüngsten Juli-Mittwoch, dass alle fünf Sekunden das Äquivalent eines Fußballfeldes an Oberboden auf der Erde degradiert und erodiert.

Alle 5 Sekunden verschwindet eine Bodenfläche in der Größe eines Fußballfeldes aus dem direkten terrestrisch-biologischen Nutzungsprozess der Erde.

Es dauert etwa tausend Jahre, um nur wenige Zentimeter Oberboden zu schaffen und damit die Fruchtbarkeit und (Re-)Generationsfähigkeit von Boden und Land zu unterstützen.

Jetzt fordert die UN-Agentur dringend mehr Maßnahmen von Ländern und Partnern, dem Individuum, der Zivilgesellschaft, den Regierungen und den internationalen Institutionen.

Sofortiges Handeln ist notwendig.

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Als fünf Schlüsselaktionen zur 'wissenden Pflege' des Bodens werden gefordert

1. Aktive Kooperation zwischen Agrar-Kultur und kommunaler Verwaltung.

Bessere Partnerschaft von Landwirten, Bauern, Gärtnern, etc. und Kommunalverwaltungen zum Erhalt der Bodenkonstitution und der natürlichen Bodenbildung.

2. Erhöhte Einträge organischer Substanzen in die Böden

Stark erhöhte Einträge von organischer Substanz im Boden, durch die Einführung von Praktiken wie der Verwendung von Deckfrüchten, eine Standort-gemäße, angebrachte Fruchtfolge und alle nachhaltigen Variationen der Agroforstwirtschaft, sagte die FAO.

Schulung von Landwirten und Institutionen in der Verwendung sogenannter „Deckfrüchte“ muss stattfinden, die Erosion verhindern, und die sukzessive Fruchtfolge und Baumpflanzung verbessern.

3. Ausbau der qualitativen und quantitativen Boden-Kartierung, auch im Kommunalbereich.

Ausbau der digitalen Boden-Kartierung ist notwendig, um politische und technische Entscheidungsträger über relevante Bodenbedingungen zu informieren und sie befähigen, fundierte Entscheidungen zu treffen. Auch die Haushalte sollten über die Qualität der Böden in ihren Gärten Bescheid wissen.

Das ist ebenfalls sehr relevantes Wissen bei der Verbauung von Talauen und der Nutzung von Überschwemmungs- und Sedimentationsgebieten an den Flüssen und Hängen.

4. Bessere Koordinierung und Integration nachhaltiger Praktiken im Landbau, der Tierhaltung und dem Forstwesen durch erhöhte und breitenwirksame Investitionen in Entwicklung und Bildung.

Aufbau von Netzwerken zum Transfer von Informationen und Technologien zur Bodengesundheit, Sektor-übergreifend, von 'Oben nach Unten und Vice Versa' ist zu verstärken. Damit verknüpft, die Harmonisierung von Methoden, Einheiten und Informationen, die für die Bodenanalyse relevant sind.

5. Mehr und bessere Inklusion und Einbindung der einzelnen Bauern und Bäuerinnen, und aller anderen Interessierten im Gartenbau.

Der hochtechnologische Charakter der Debatte über die Oberboden-Politik entfremdet Bauern und Bäuerinnen, und andere Zielgruppen im Garten- und Landschaftsbau, die andernfalls sehr besorgt an diesem wichtigen Umwelt- und Sozialthema sind, stellt die FAO fest.

Kampagnen wie das internationale Jahr des Bodens und der Weltbodentag sollen das Bewusstsein aller Generationen für die Bedeutung unserer Böden schärfen und zur aktiven Verhinderung einer weiteren Degradation beitragen.

Die Bemühungen nicht-staatlicher Partner zur Förderung nachhaltiger Bodenpraktiken brauchen öffentliche und mediale Anerkennung, ebenso sind ökologisch informierte staatliche Entscheidungsträger notwendige Akteure bei der Umsetzung einer nachhaltigen Bodenpolitik.

Die oben beschriebenen 'fünf Errungenschaften der Zukunft' stellen eine zentrale Strategie innerhalb des UN-Systems dar, um die Bodendegradation weltweit einzudämmen und eine nachhaltige Agrar-Kultur zu unterstützen.

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Es dauert etwa tausend Jahre, um nur wenige Zentimeter Oberboden zu schaffen und damit die Fruchtbarkeit und (Re-)Generationsfähigkeit von Boden und Land zu unterstützen.

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Referenzen

https://www.fao.org/global-soil-partnership/en/

FAO Global Soil Partnership

https://www.youtube.com/watch?v=Hk4un3AN-L0

Soil Degradation is The Environmental Problem No One is Talking About

https://de.wikipedia.org/wiki/Bodendegradation

Bodendegradation, deutsch

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(Teile des Beitrags übersetzt aus dem Englischen)

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man.f.red

„Wenn einer, der mit Mühe kaum, gekrochen ist auf einen Baum, schon meint, daß er ein Vogel wär, so irrt sich der.“ ... permakultur@startmail.com

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